Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Wintersemester 2022/23

 


CO Philosophisches Kolloquium Th. Schmidt Präsenz Do. 16-18:30
HS Moralischer Partikularismus F. Bunkenborg Präsenz Fr. 12-14
PS Personale Autonomie F. Bunkenborg Präsenz Di. 12-14

 

CO Philosophisches Kolloquium

Thomas Schmidt

 

Veranst.-Nr. 51069

Präsenz; ab Donnerstag 20.10.2022, wöchtl. 16:00-18:30 Uhr

 

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.

 

 


 

HS Moralischer Partikularismus

Francesca Bunkenborg

 

Veranst.-Nr. 51050

Präsenz; ab Freitag 21.10.2022, wöchtl. 12-14 Uhr

 

Einem gängigen Verständnis zufolge besteht die Aufgabe der Moralphilosophie in der Formulierung und Begründung moralischer Prinzipien. Zwei philosophiegeschichtlich besonders prominente Kandidaten für das höchste Moralprinzip sind beispielsweise der kategorische Imperativ und das Nutzenmaximierungsprinzip des klassischen Utilitarismus. Doch auch im Alltag berufen wir uns beim Fällen moralischer Urteile regelmäßig auf Prinzipien, z.B.: „man muss seine Versprechen halten“, „alle haben das gleiche Anrecht auf medizinische Versorgung“, oder „wer einem anderen Leid zugefügt hat, der schuldet ihm Wiedergutmachung“.

In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, ob Prinzipien wirklich so zentral für die Moral sind, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die Position, die dies bejaht, wird oft als Generalismus oder Universalismus bezeichnet. Ihr gegenüber steht der moralische Partikularismus, der insbesondere in der jüngeren Debatte verstärkte Aufmerksamkeit erfahren hat, jedoch ebenfalls auf eine historische Tradition verweisen kann, die zumindest einigen seiner Vertreter zufolge bis zu Aristoteles zurückreicht. Der moralische Partikularismus ist in seiner allgemeinsten Form die These, dass die Moral ohne Prinzipien auskommt. In seiner stärksten Variante besagt der Partikularismus, dass es keinerlei vertretbare moralische Prinzipien gibt und wir in der Moral letztlich immer nur Einzelurteile über spezifische Situationen fällen können. Dies wird unter anderem unter Rückgriff auf metaphysische, erkenntnistheoretische und sprachphilosophische Argumente begründet. Wie tragfähig diese Argumente sind, und was Generalistinnen auf sie entgegnen können, werden wir im Seminar untersuchen.

Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte voraus.

 


PS Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

Francesca Bunkenborg

 

Veranst.-Nr. 51029

Präsenz; ab Donnerstag 20.10.2022, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Kants im Jahr 1785 veröffentlichte Schrift Grundlegung zur Metaphysik der Sitten ist eins der einflussreichsten Werke der Moralphilosophie, dessen Stellenwert auch für gegenwärtige moralphilosophische Debatten kaum überschätzt werden kann. In diesem Seminar werden wir uns einer gründlichen Lektüre des Textes widmen, mit dem Ziel, Kants Argumentationsgang nachzuvollziehen und diesen kritisch zu prüfen. Dabei soll auch die Bedeutung für systematische Fragen der gegenwärtigen Moralphilosophie eine Rolle spielen.

Für die Teilnahme am Seminar sind keine Vorkenntnisse der Moralphilosophie oder der Kantischen Philosophie notwendig.

Sollten Sie sich bereits eine Ausgabe der Grundlegung zulegen, so achten Sie bitte darauf, dass diese die Akademie-Paginierung enthält (mehr dazu in der ersten Sitzung).