Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Philosophie

Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2005

Vorlesungen · Seminare im Grundstudium · Seminare im Hauptstudium · Sommerkurse · Sonstiges


  !!! Aktuelle Änderungen sind immer zuerst am Aushang gegenüber UL 6, 3105 ersichtlich !!!
(jeweiliger Stand der online-Fassung: s. Schlusszeile)
 

Abkürzungen:

  VL - Vorlesung
  TU - Tutorium
  SE - Seminar
  MK - Meisterkurs
  CO- Colloquium

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Vorlesungen


Philosophische Konstellationen. Zur Ideengeschichte der modernen Kulturphilosophie (c, d, LA)

Gerald Hartung

VL (51003) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 10-12 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen sowohl ideen- und problemgeschichtliche als auch systematische Aspekte der Kulturphilosophie behandelt werden. Kulturphilosophie wird hier nicht verstanden als eine Allerweltsphilosophie, sondern als die philosophische Disziplin, zu deren Aufgabe es gehört, die Reflexion auf die Bedingungen moderner Kultur voranzutreiben. Hierzu gehören folgende Aspekte: die Gefahr einer Reduktion der Philosophie auf eine bloße Weltanschauungslehre; die Freilegung der Kultur als geistiger Welt und ihre Destruktion; die auf der Austreibung des Geistes beruhende Phänomenologie des Lebens; die Einsicht in die Geschichtlichkeit und Relativität der Kulturwelten; die Analyse der Grundstrukturen der menschlichen Lebenswelt und zudem das prekäre Verhältnis von Philosophie und Politik.

Grundprobleme der praktischen Philosophie (c, d, LA/S1, S2)

Beatrix Himmelmann

VL (51002) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 16-18 Uhr UL 6, 3038

Kommentar:
Gegenstand dieser Vorlesung sind Grundprobleme praktischer Philosophie: Fragen nach Reichweite und Grenzen von Freiheit, Selbstbestimmung, Moralität, Glück des Menschen. In Auseinandersetzung mit wichtigen Texten der Tradition und mit einflussreichen Lösungsversuchen der Gegenwartsphilosophie sollen die genannten Fragen in systematischer Absicht erörtert werden. Gelegenheiten zur Diskussion des Vorgetragenen sind vorgesehen. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesung ausgegeben.

Politische Philosophie der Antike (c, LA/S2)

Volker Gerhardt

VL (51001) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 16-18 Uhr UL 6, 2097

Kommentar:
Politik im modernen Verständnis wurde erstmals in der Antike gemacht. Es sind die Stadtstaaten im griechischen Kulturraum des 5. Jahrhunderts, die das bis heute wirksame Verständnis des Politischen prägen. Dabei ist entscheidend, dass ihnen die politische Geschichtsschreibung und die philosophische Theorie auf dem Fuße folgen. Wenn man daher nach einen Begriff des Politischen sucht, muss man in der Antike -- und das heißt bei den Tragikern, bei Thukydides sowie bei Platon und Aristoteles -- beginnen. In der Vorlesung wird diese Entwicklung in zeitlicher Abfolge vorgestellt und bis in die politische Theoriebildung im republikanischen Rom verfolgt. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf das politische Verständnis im römischen Imperium mit dem Echo, das es bis hin zu Augustinus gefunden hat.

Schopenhauer und Nietzsche (b, LA)

Rolf-Peter Horstmann

VL (51004) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 12-14 Uhr UL 6, 3038

Kommentar:
Die Vorlesung stellt die Grundzüge der Philosophie Schopenhauers (hauptsächlich anhand von Die Welt als Wille und Vorstellung) und die Philosophiekritischen Überlegungen Nietzsches (aus verschiedenen Schriften) vor.

Die Widerlegung des Skeptizismus (b, LA/S1)

Olaf Müller

VL (51005) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr UL 6, 3038

Kommentar:
Kommentar: In der Vorlesung soll allen Zweiflern und Zweiflerinnen demonstriert werden, dass die uns umgebende Welt im großen und ganzen so ist, wie sie uns erscheint. Wir können durch strenges, hartnäckiges Nachdenken herausfinden: Die Welt ist kein gigantischer Traum, keine Täuschung durch boshafte Geister, keine Computer-Simulation.
Anmerkung:
Da die Hörerinnen und Hörer immer gegen 19 Uhr durch eine viertelstündige Pause zu neuen Kräften kommen sollen, sollten nur diejenigen an der Vorlesung teilnehmen, die auch wirklich bis 20.00 Uhr Zeit haben.

Multiperspektivität -- die kulturelle Kognition des Menschen (b, c, d, LA)

Martina Plümacher

VL (51006) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 14-16 Uhr UL 6, 3094/96

Kommentar:
Menschen entwickeln ihre kognitiven Fähigkeiten in sozialen, kulturell geprägten Prozessen des Lernens und der Interaktion mit anderen. Zu ihren Fähigkeiten gehört nicht nur eine situationsgerechte Beherrschung unterschiedlichster Kommunikationsformen und -medien, die Beherrschung unterschiedlichster Methoden des Erwerbs und der Überprüfung von Wissen, sondern auch eine Kreativität, die darauf verweist, dass diese Kognition nicht als ein Regellernen und Regelfolgen adäquat beschrieben ist. Im Rahmen der evolutionären Anthropologie hat M. Tomasello (Kognitionspsychologe, Primatenforscher am MPI Leipzig) jüngst den Vorschlag unterbreitet, die Fähigkeit zur Übernahme von Wahrnehmungs-, Erkenntnis- und Handlungsperspektiven anderer Personen als Basis des spezifisch menschlichen kognitiven Verhaltens, der „kulturellen Kognition”, genauer zu untersuchen. Die Vorlesung diskutiert Auseinandersetzungen mit der Perspektivität der Erkenntnis in der Philosophie, die sich als Beiträge zur Explikation der ?kulturellen Kognition’ verstehen lassen, und konfrontiert diese mit Untersuchungen aus Sprachwissenschaft, psychologischer Diskursanalyse und Kognitionspsychologie.
Literatur:
Michael Tomasello: Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens, Frankfurt/M. 1999; Carl F. Graumann, Werner Kallmayer (Hrsg.): Perspective and Perspectivation in Discourse, Amsterdam/ Philadelphia 2002

Ontologie (b, d, LA/S1)

Christof Rapp

VL (51007) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 14-16 Uhr UL 6, 3038

Kommentar:
Die Ontologie untersucht die Grundstrukturen der Wirklichkeit und des Seienden. In der Geschichte der Philosophie galt die Ontologie lange Zeit als die Kerndisziplin der Philosophie. In neuerer Zeit wurde die Ontologie vor allem durch die analytische Philosophie geprägt. Die Vorlesung gibt eine systematische Einführung in die Ontologie. Im Mittelpunkt der Vorlesung wird die Behandlung der wichtigsten ontologischen Grundbegriffe und Kategorien stehen: Identität, Individualität, Konstitution -- Individuum, Substanz, Essenz, Teil, Ereignis, Prozess, physikalisches Objekt, Tatsache, Funktion, Art, abstrakte Eigenschaften, partikuläre Eigenschaften (‚Tropen’).

Einführung in die Logik (Bachelor) (a)

Uwe Scheffler

VL (51008) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 12-14 Uhr UL 6, 3059

Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt: formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das Verständnis. Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Horst Wessel: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik - Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische Logik; Willard Van Orman Quine: Grundzüge der Logik

Metaethik (c)

Christoph Halbig

VL (51009) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 16-18 Uhr UL 6, 1070

Kommentar:
Können moralische Urteile wahr oder falsch sein? Oder bringen sie lediglich subjektive Einstellungen zum Ausdruck (etwa die Emotionen des Sprechers)? Können moralische Wertungen Anspruch auf objektive Geltung erheben? Wenn ja, kann sich dieser Anspruch auf eine moralische Realität gründen, der es gerecht zu werden gilt? Falls es moralische Tatsachen gibt, wie ist deren Status im Ganzen der Wirklichkeit zu bestimmen? Läßt sich das Moralische auf etwas Außer-Moralisches reduzieren oder bildet es etwas irreduzibel Eigenständiges? Lassen sich moralische Urteile begründen -- und wenn ja, wie weit kann eine solche Begründung reichen (Relativismus-Problem)? Ist es immer vernünftig, moralisch zu sein -- oder kann es sogar rational gefordert sein, unmoralisch zu handeln? Wie ist der Zusammenhang zwischen moralischer Einsicht und Handlungsmotivation zu verstehen? Diesen grundlegenden Problemen der Ethik soll in der Vorlesung nachgegangen werden. Ein detaillierter Überblick über den Aufbau der Vorlesung mit weiterführenden Literaturhinweisen wird zu Beginn der Vorlesung verteilt.
Literatur:
McNaughton, David: Moral Vision, Oxford/Cambridge (Mass.): Routledge 1988 und öfter. (Dt.: Moralisches Sehen, Frankfurt: Ontos); Quante, Michael: Allgemeine Ethik, Darmstadt: WBG 2003

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Seminare im Grundstudium


Kants Kritik der Urteilskraft (b, d, LA)

Dina Emundts

SE (51015) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 18-20 Uhr I 110, 241

Kommentar:
In dem Seminar soll zunächst der erste Teil der Kritik der Urteilskraft behandelt werden, in dem Kant seine Ästhetik entwickelt. Dann werden wir versuchen, die Einleitungen der Kritik der Urteilskraft einzubeziehen, in denen Kant die Bedeutung des (auch für die Ästhetik wichtigen) Begriffs ‚Zweckmäßigkeit’ für unsere Erkenntnis von empirischen Gesetzen expliziert. Anhand dieser Texte lässt sich diskutieren, welche Rolle die Ästhetik in Kants Philosophie spielen soll.
Textgrundlage:
Kritik der Urteilskraft; Erste Einleitung der Kritik der Urteilskraft. Letztere ist in der Suhrkamp Ausgabe abgedruckt sowie in der großen Akademieausgabe Bd. 20.

Realismus / Antirealismus (b, LA)

Dina Emundts

SE (51016) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 16-18 Uhr I 110, 241

Kommentar:
In dem Seminar sollen anhand älterer und neuerer Texte zwei Fragen diskutiert werden: (1) Was heißt es (bzw. kann es heißen) einen Realismus (bzw. einen Antirealismus) zu vertreten? (2) Ob und wie lässt sich die Realität von etwas (beispielsweise die Realität der Außenwelt) überhaupt argumentativ begründen oder beweisen?
Textgrundlage:
Zu Beginn des Semesters wird in der Bibliothek ein Handapparat mit den zu behandelnden Texten und mit einführender Literatur aufgestellt werden.

Xenophon: Hieron (c, LA/S2)

Volker Gerhardt, Colin Guthrie King

SE (51017) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
Der von Platons Zeitgenossen Xenophon geschriebene Dialog gibt ein Gespräch zwischen dem in der Antike hoch berühmten Tyrannen Hieron und dem nicht weniger bekannten Dichter Simonides wieder. Es geht um die Frage der Macht und ihre Bedeutung für den Machthaber. Also wird das Grundproblem des Politischen in seiner Beziehung zum einzelnen Menschen behandelt. Wir lesen diesen kurzen Text mit Blick auf vergleichbare Partien in Platons Dialogen und nehmen am Ende auch zwei in der Politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts viel beachtete Interpretationen hinzu. Nämlich: Leo Strauss, “On Tyranny” und den darauf bezogenen Kommentar von Alexandre Kojève.

Zu Friedrich Dessauer: „Streit um die Technik” (c, d, LA)

Dieter Graupner, Elke Graupner

SE (51019) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 12-14 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Wohl schon immer in der Geschichte der Menschheit war die Technik für das Handeln der Menschen wesentlich. Technisches und ethisches Gedankengut gehörten und gehören häufig eng zusammen. Der Techniker und Philosoph Friedrich Dessauer hat in seiner Schrift „Streit um die Technik” Fragen aufgegriffen, die bis heute an Aktualität nicht verloren haben. Anhand dieser Fragen wollen wir die Bedeutung von Technik im philosophisch-ethischen Kontext erörtern.
Literatur:
Friedrich Dessauer: Streit um die Technik, Frankfurt am Main 1956

Die Würde des Menschen -- ein Grundproblem der Ethik (c, d, LA)

Dieter Graupner, Elke Graupner

SE (51018) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 10-12 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die Verbindlichkeit der Würde des Menschen als maßgebliches Wertkriterium einer demokratischen Gesellschaft scheint gegenwärtig ins Wanken zu geraten. Innovationen in Technik und Wissenschaft einschließlich deren Umsetzungen unter dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit eröffnen Konflikte zwischen traditionellen menschlichen Werten der Sittlichkeit, technisch und wirtschaftlich Machbarem und gesellschaftlich Gewünschtem. Es stehen die Fragen nach dem Sinn des menschlichen Lebens und dem Sinn der Menschheit als Ganzes genauso zur Disposition wie die Chancen für eine zukunftsfähige menschliche Gesellschaft. Neue Erkenntnisse und Technologien „drängen” sich förmlich in die Integrität der Persönlichkeit hinein. Fragen nach dem Recht auf ein selbstbestimmtes sinnvolles Leben sind aktueller denn je und sollen im o. g. Kontext Diskussionsschwerpunkte in diesem Seminar sein.
Literatur:
Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): Der Sinn des Lebens, München 2000; Hans-Joachim Simm (Hrsg.): Von der Würde des Menschen, Frankfurt am Main und Leipzig 1997

Herrschaft und Herrschaftsfreiheit (c, LA/S1)

Marco Haase

SE (51020) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 12-14 Uhr I 110, 190

Kommentar:
Das Begriffspaar „Herrschaft und Herrschaftsfreiheit” steht gemeinsam mit den verwandten Begriffen „Macht” und „Emanzipation”, „Autorität” und „Anarchie” im Zentrum der politischen Philosophie. Zwei Grundpositionen sind dabei zu unterscheiden: Während das Herrschaftsdenken das Ideal menschlichen Zusammenlebens in der guten Herrschaft sucht, Herrschaft also grundsätzlich bejaht und sie nur von illegitimen Formen abgrenzt, bezweifelt die Herrschaftskritik die Rechtmäßigkeit jeder Herrschaft und will Herrschaft durch Herrschaftsfreiheit ersetzen. Die Beurteilung politischer Herrschaft hängt dabei mit anthropologischen und theologischen Fragen zusammen. Legitime politische Herrschaft entspricht nämlich in der Tradition vielfach der Herrschaft der allgemeingültigen Vernunft oder des göttlichen Willens, Herrschaftskritik hingegen verweist auf die Probleme einer Vernunft- und Metaphysikkritik. Diesen Zusammenhängen sollen anhand ausgewählter Texte aus den Werken von Platon, Aristoteles, Augustinus, Rousseau, Kant, Hegel, Marx, Mill, Bakunin, Carl Schmitt, Max Weber, Freud, Foucault und Habermas nachgegangen werden. Das Seminar dient zugleich als Einführung in die politische Philosophie.

Philosophie, Natur, Kunst in Schellings früher Dialektik (b, d, LA/S1)

Elke Hahn

SE (51021) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 10-12 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die Philosophie des deutschen Idealismus ist wesentlich durch die dialektische Denkweise F.W.J. Schellings geprägt. In der Nachfolge Kants hat er gemeinsam mit Fichte und Hegel die Transzendentalphilosophie weiterentwickelt, die in der idealistischen Dialektik ihren Höhepunkt fand. Mit den Themen Philosophie, Natur und Kunst werden drei Problemkreise seines Denkens herausgearbeitet die veranschaulichen, was die „Anschauung” der Identität in der schellingschen Philosophie leisten kann. Gleichzeitig wird deutlich, dass Schelling den Systemgedanken überwindet und eine „Philosophie des Werdens” begründet, die nicht dogmatisch dem Gang der Prinzipien folgt, sondern sich der Freiheit des Geschehens öffnet. Damit bekommt seine Philosophie eine neue Ausrichtung, die ihre Ursprünge in der frühen Dialektik hat. Im Seminar wird die besondere Spezifik sowie die neuen Aspekte seines Denkansatzes untersucht.
Literatur:
Aus den Haupttexten (Werkausgabe) bis zum Jahre 1807 werden Abschnitte zusammengestellt, die zu Beginn des Semesters in einem Reader zur Verfügung stehen.

Ernst Cassirer, An Essay on Man. Einführung in die Kulturphilosophie (c, d, LA)

Gerald Hartung

SE (51022) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 14-16 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Cassirers “Essay on Man” (1944) ist einer der grundlegenden Texte der philosophischen Anthropologie und Kulturphilosophie des 20. Jahrhunderts. Am Leitfaden der Textlektüre sollen verschiedene Aspekte erarbeitet werden: Die Grundzüge einer Geschichte der philosophischen Anthropologie, eine Einführung in Cassirers „Philosophie der symbolischen Formen” und eine Erörterung des Kontextes, in dem der “Essay on Man” entstanden ist.
Literatur:
Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Erster Teil. Einleitung und Problemstellung, ND der 1. Auflage: Darmstadt 1994, S. 1-52; Ernst Cassirer: An Essay on Man. An Introduction to a Philosophy of Human Culture, New Haven and London 1944; Ernst Cassirer: Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur, Hamburg 1996

William James, Pragmatismus (c, d, LA)

Gerald Hartung

SE (51023) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 16-18 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Bekannt geworden ist William James nicht zuletzt durch „populärphilosophische” Vorlesungen, die er 1906 und 1907 unter dem Titel “Pragmatism. A New Name for Some Old Ways of Thinking (Popular Lectures on Philosophy)” gehalten hat. Knapp hundert Jahre später hat dieser Text weder seine diagnostische Kraft für die Moderne noch seine provozierende Wirkung eingebüßt. Anhand der Lektüre von James’ Text soll ein Ausblick auf die Grundprobleme moderner Philosophie gegeben werden.
Literatur:
William James: Pragmatismus. Ein neuer Name für einige alte Denkweisen, Darmstadt 2001 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft); Hans Joas: Amerikanischer Pragmatismus und deutsches Denken. Zur Geschichte eines Mißverständnisses, Frankfurt/M. 1999, S. 114-145

Locke’s Essay concerning Humang Understanding (b, d)

Boris Hennig

SE (51024) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 10-12 Uhr I 110, 241

Kommentar:
In einer nachträglichen Ergänzung zu seinem “Essay Concerning Human Understanding” diskutiert John Locke Identitätskriterien von materiellen Dingen, Organismen und Personen. Hier kommt nicht nur zum ersten Mal in der englischsprachigen Philosophie “consciousness” als philosophischer Fachbegriff vor, sondern Locke entwickelt auch eine auf den ersten Blick eigenwillige und folgenreiche Auffassung personaler Identität. Wir werden den Text gründlich lesen.

Types und Tokens: ein Problem der modernen Sprachphilosophie (b)

Boris Hennig

SE (51025) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 14-16 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Die Unterscheidung zwischen „type” und „token” ist in der Sprachphilosophie aufgekommen: man unterscheidet zwischen Typen von Zeichen und einzelnen Vorkommnissen („token”) dieser Zeichen. Die Unterscheidung verbreitete sich rasch, vor allem in der Ästhetik und der Philosophie des Geistes. Es wurde aber auch bald Kritik an ihrer Verwendung laut. Zur groben Orientierung empfiehlt sich der Eintrag „type and token” im historischen Wörterbuch der Philosophie. Die einzelnen Texte werden in der ersten Sitzung angegeben und zur Verfügung gestellt.

Hannah Arendt: Vita activa oder Vom tätigen Leben (c, d, LA/S1)

Guntolf Herzberg

SE (51026) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 8-10 Uhr UL 6, 2014a

Kommentar:
„Was tun wir, wenn wir tätig sind?” -- von dieser scheinbar so simplen Frage ausgehend entwickelt H. A. auf dem langen Weg von Platon und Aristoteles über Locke bis Marx die drei wichtigsten menschlichen Leistungen des Arbeitens, des Herstellens und des Handelns und lässt historisch wie systematisch eine Vielzahl philosophischer Kategorien daraus entstehen, um die „Welt des Menschen „ erklärbar zu machen. Und sie fragt: Was ist eigentlich das Menschliche, das Politische, welche Rolle spielen das Eigentum, die Künste, die Wissenschaften -- in der griechischen Antike und in der modernen Welt? Es geht um den Aufstieg des Homo faber, um den schließlichen, doch für das Menschliche verlustreichen Sieg des animal laborans und um die mögliche Wiedergewinnung des öffentlichen freien Handelns -- in dieser Spanne legt H. A., neben ihren anderen großen Werken, ihre Theorie der Politik dar. Und das Seminar bezieht ergänzend zwei von ihr übergangene Denker ein: Hegel und Günther Anders.

Descartes Leidenschaften der Seele (c, d, LA/S1, S2)

Beatrix Himmelmann

SE (51027) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 18-20 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
Mit seiner letzten Schrift „Les Passions de l’Ame” (1649) legt René Descartes eine Ethik auf der Grundlage einer Affektenlehre vor. Dieses im Vergleich zum „Discours de la Méthode” und zu den „Meditationes de prima philosophia” heute eher wenig beachtete Werk Descartes’ ist nicht nur im Blick auf die Fundierung der Ethik interessant, sondern auch im Blick auf eine differenzierte Beurteilung des vielgeschmähten Cartesischen Dualismus zwischen Körper und Geist bzw. Seele.
Literatur:
René Descartes: Die Leidenschaften der Seele: Französisch-Deutsch, herausgegeben und übersetzt von Klaus Hammacher, Hamburg (Felix Meiner) 1996

Seminar zur Vorlesung (b, LA)

Rolf-Peter Horstmann

SE (51028) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 16-18 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
In der Übung werden ausgewählte Passagen aus Schriften Schopenhauers und Nietzsches behandelt.
Anmerkung:
Nur für Teilnehmer der Vorlesung geeignet.

Platons Protagoras (c)

Colin Guthrie King

SE (51029) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 10-12 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die historische Person des Protagoras von Abdera/Thrakien (c. 485-415) war ein wandernder Lehrer in Argumentationstechnik, Gedichtinterpretation und Grammatik- ein bezahlter Gelehrter, ein sog. „Sophist”. In Platons nach ihm genannten Dialog wird mittels der Darstellung seiner Person die Sophistik als eine Lebensform und Lehre konstruiert, damit sie dann in einem fingierten Gespräch zwischen Protagoras und Sokrates mit der Sokratischen Widerlegungskunst konfrontiert werden kann. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit der von Protagoras praktisch und theoretisch vertretenen These, dass Tugend lehrbar sei, wird in dem Dialog ein wirkungsmächtiges Ideal philosophischer Forschung aufgestellt: wirkliche Erkenntnis ergebe sich nicht aus längeren Reden, sondern durch die Prüfung von Aussagen in dialogischem Gespräch. Außerdem bietet Platons Protagoras eine breit angelegte Reaktion gegen einen frühen Form des Relativismus, hier vertreten in dem als homo mensura bekannten Satz des Protagoras, dass „der Mensch Maß aller Dinge ist: deren, die sind, dass sie sind, und deren, die nicht sind, dass sie nicht sind” (Diogenes Laertios, IX, 51).
Literatur:
Zur begleitenden Lektüre einer der einschlägigen Übersetzungen wird empfohlen: Bernd Manuwald: Platon: Protagoras, Übersetzung und Kommentar, Göttingen 1999

Logik (Lehramt) (a, LA/S3)

Ingolf Max

SE (51030) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 12-14 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
Das Seminar vermittelt elementare Kenntnisse der klassischen Aussagen- und Quantorenlogik, die für das Studium der Philosophie -- insbesondere für die Analyse argumentativer Strukturen -- unentbehrlich sind. Einen Schwerpunkt werden dabei die Beziehungen zwischen formaler und natürlicher Sprache bilden. Es erfolgt eine ausführliche Diskussion von Formalisierungen umgangssprachlicher Aussagesätze und Schlüsse. Das System des natürlichen Schließens und andere effektive (vor allem semantische) Beweismittel werden vorgestellt, mit denen Sie selbständig sowohl formale als auch natürlichsprachliche Argumentationen auf ihre logische Folgerichtigkeit hin überprüfen können.
Anmerkungen:
Bis zum 31.03.2005 wird unter http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/kl2/ eine Seite eingerichtet, die weitere Informationen zum Seminar bereitstellt. Im Zusammenhang mit dieser Lehrveranstaltung werden Übungszettel ausgegeben, wobei die Abgabe der jeweiligen Lösungen eine Voraussetzung für die Teilnahme an der abschließenden Klausur ist. Diese Klausur (Leistungsnachweis) am 11. Juli 2005 beendet diesen Kurs.
Literatur:
Horst Wessel: Logik, Berlin (Logos Verlag) 1998; Eike von Savigny: Grundkurs im logischen Schließen, Göttingen (Vandenhoeck 1504) 1984; T. Lampert: Logik mit Übungen, http://www.philoscience.unibe.ch/lehre/event?id=13; Irving Copi: Einführung in die Logik, München (UTB 2031) 1998; Theodor G. Bucher: Einführung in angewandte Logik, Berlin/New York (Göschen 2231) 1998; Ansgar Beckermann: Einführung in die Logik, Berlin/New York (Walter de Gruyter) 1997. Zweite, neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2003

Edmund Husserl: Logische Untersuchungen I: Prolegomena zur reinen Logik (1900) (a, b, LA)

Christian Möckel

SE (51031) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Mit der Prolegomena zur reinen Logik befinden wir uns an der Wende zum 20. Jahrhundert mitten in der Geburtsstunde der Phänomenologie als neuer philosophischer Richtung mit eigenen Begriffen (Eidos, intentionaler Gegenstand), Verfahren (Ideation, Wesensschau) und Zielen (Evidenz). Gleichzeitig lernen wir die heute noch gültige Kritik des erkenntnistheoretischen Psychologismus kennen, die Husserl über Nacht berühmt gemacht hat. Und schließlich umreißt die Schrift eine Wissenschaftstheorie, die an Leibniz’ mathesis universalis anknüpft und die die reine Logik als philosophische Fundamentalwissenschaft begreift. Das Seminar wendet sich an Studierende des Grund- und Basisstudiums und trägt einführenden Charakter.
Texte:
Edmund Husserl: Logische Untersuchungen I: Prolegomena zur reinen Logik [1900], Hua XVIII oder GS 2
Literatur:
Paul Natorp: Zur Frage der logischen Methode, S. 270-283; R. Cristin/K. Sakai: Phänomenologie und Leibniz, Freiburg/München 2000

Adornos Philosophische Terminologie (b, d, LA)

Ernst Müller

SE (51032) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 16-18 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die Vorlesungen Adornos bieten gleichzeitig eine gehaltvolle allgemeine Einführung in Begriffe und Probleme der Philosophie sowie in sein eigenes und das Denken der kritischen Theorie.

Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie (b, d, LA/S1)

Eric Oberheim

SE (51033) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 14-16 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Dieses Seminar bietet eine Einführung in die Grundprobleme, Grundbegriffe und Paradigmen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, z. B.: Definition von Erkenntnis, Begründung von Erkenntnis, Ungewissheit der Erkenntnis, Fortschritt und Rationalität der Wissenschaft, Konstruktion und Prüfung von Theorien, Erklären und Verstehen, Tatsachen und Werte in der Wissenschaft an. Wir werden Alan Chalmers Wege der Wissenschaft lesen. Chalmers stellt einfach und anschaulich die Grundlagen der Wissenschaftstheorie sowie die wichtigsten Richtungen dieses Fachgebiets dar. Dem Autor gelingt es hervorragend, seine Leser an die klassische und neue wissenschaftstheoretische Diskussion heranzuführen. Im Mittelpunkt seiner Darstellung stehen die Bedeutung des Experiments, die naturwissenschaftlichen Gesetze und die aktuellen Trends der Debatte zwischen „Realisten” und „Antirealisten”. Zum Verständnis sind keine spezifischen Vorkenntnisse nötig.
Literatur:
Alan Chalmers: Wege der Wissenschaft. Eine Einführung in die Wissenschaftstheorie, Springer-Verlag: Berlin, 2001. Fünfte, völlig überarbeitete und erweiterte Auflage

Sex and Death: An Introduction to Philosophy of Biology (b, d, LA/S1)

Eric Oberheim

SE (51034) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 10-12 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die neuere Philosophie der Biologie untersucht einerseits die begrifflichen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der modernen Biologie, andererseits Probleme von allgemeinerem philosophischem Interesse. Zu den ersteren Themen zählen vor allem die Grundbegriffe der Evolutionstheorie (z.B. Spezies, Fitness, Selektion, Gen). Zur letzteren Themengruppe gehören das Wesen funktionaler Erklärungen oder die Probleme des Reduktionismus. Das Seminar führt direkt an die aktuellen Debatten heran und setzt nur elementarste Biologiekenntnisse voraus. Das Seminar wird auf Englisch stattfinden.
Literatur:
Kim Sterelny, Paul E. Griffiths: Sex and Death. An Introduction to the Philosophy of Biology, Chicago: University of Chicago Press 1999

Medienphilosophie (b, d, LA)

Martina Plümacher

SE (51035) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 10-12 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Medien der Kommunikation (z.B. Gestik, Sprache, Bilder, Musik u.a. akustische Zeichen; Speicher- und Übertragungstechniken) duplizieren nicht eine wahrzunehmende Wirklichkeit, vermitteln nicht nur ‚Informationen’, sondern zeigen Zusammenhänge auf, formieren und strukturieren Erkenntnisse und Emotionen, prägen Normen und Werte. Sie vermitteln die spezifisch menschliche ‚kulturelle’ Welt, deren Besonderheit es ist, dass zu ihr nicht nur Begriffe und Bilder der Realität gehören, sondern auch Projektionen möglicher Realität oder bloßer Fiktion. Dies ist Anlass für Fragen, die die Möglichkeit der klaren Unterscheidung zwischen Realität und Projektionen problematisieren: Hat sich der Mensch mit seiner Kultur eine künstliche Hülle geschaffen, die ihn von der Wirklichkeit trennt? Ist die Medienwelt ein Substitut der Wirklichkeit? Schaffen Simulation und Illusion Hyperrealitäten? So besteht Bedarf an einer medienorientierten Erkenntnistheorie, während u.a. Möglichkeiten der Manipulation durch Massenmedien Medienethik und Medienästhetik (zur Frage der Gestaltung medialer Distanzierung) notwendig machen. Das Seminar behandelt Grundfragen einer Medienphilosophie, ausgehend von medienphilosophischen Theorieansätzen im 20. Jh. und in der Gegenwart.
Literatur:
Ein Reader steht zu Beginn des Semesters bereit. Einen ersten Einblick bietet: Frank Hartmann: Medienphilosophie, Wien 2000; Knut Hickethier: Einführung in die Medienwissenschaft, Stuttgart/Weimar 2003

Einführung in die Fachdidaktik II (f)

Christine Redecker

SE (51036) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 16-18 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Auseinandersetzung mit Schlüsselproblemen des Philosophieunterrichts im Rückgriff auf entsprechende Literatur. Zu diesen Problemen gehören u.a.
  • Möglichkeiten und Grenzen der Herstellung eines Lebensweltbezugs im Ausgang von (den im Rahmenplan genannten) philosophischen Problemen;
  • die Festsetzung inhaltlicher Schwerpunktziele;
  • die Ermittlung und Auswahl geeigneter Texte;
  • die Texterschließung;
  • das schriftliche und mündliche Argumentieren.
Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine 90minütige Klausur oder eine 30minütige mündliche Prüfung.
Teilnahmevoraussetzungen:
Erfolgreiche Teilnahme an der Einführung in die Fachdidaktik I.

James, William: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (c, d, LA/S2)

Stascha Rohmer

SE (51037) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 14-16 Uhr UL 6, 3094/96

Kommentar:
Aus Sicht des berühmten amerikanischen Politologen Samuel P. Huntington, wird die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts von Konflikten zwischen Kulturkreisen, deren traditionelle Grundlage Religionen sind, beherrscht werden. Ein Grund mehr dem Phänomen Religion Beachtung zu schenken. William James Klassiker „Die Vielfalt religiöser Erfahrung” stellt eine in dieser Hinsicht nach wie vor hochaktuelle Untersuchung der psychologischen Grundlagen des Religiösen dar. James untersucht den religiösen Glauben in seiner Funktion für das seelische Gleichgewicht und Gesamtleben des Menschen. Auf der Suche nach Gesetzmäßigkeiten des religiösen Lebens entdeckt James dabei zahlreiche Parallelen innerhalb unterschiedlicher Religionen. Im Seminar wollen wir den James Text diskutieren und auf die gegenwärtige politische Situation des Menschen im 21. Jahrhundert beziehen.
Literatur:
William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung, Insel Taschenbuch 1784; Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen, München Wien 1998

Einführung in die Logik (Bachelor) (a)

Uwe Scheffler

SE (51038) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 14-16 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt: formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das Verständnis. Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Horst Wessel: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik - Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische Logik; Willard Van Orman Quine: Grundzüge der Logik

Unformale Logik (a, b, LA/S1, S2, S3)

Uwe Scheffler

SE (51039) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 16-18 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Gegenstand des Seminars sind Argumentationen in der natürlichen (insbesondere philosophischen) Sprache. Aufbauend auf den vorhandenen Kenntnissen der Prädikatenlogik werden Argumentationsfehler, das Zustandekommen von Paradoxien und deren Bewältigung sowie angrenzende Themen aus der Sprachphilosophie und Philosophie der Logik behandelt.
Literatur:
Zwingend vorausgesetzt werden der Logik-Schein sowie die Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen.

Bedeutung und Verstehen bei Husserl, Heidegger und Frege (b, d, LA/S1)

Ulrich Schlösser

SE (51040) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 16-18 Uhr UL 6, 2014a

Kommentar:
Ausgangspunkt des Seminars ist die von Frege im Kontext der Psychologismuskritik vorgenommene Unterscheidung zwischen der Bedeutung von Gedanken bzw. Äußerungen und den mentalen Prozessen, denen der Denker oder Gesprächsteilnehmer unterliegt, wenn er sie unterhält oder auffaßt. Vor diesem Hintergrund wollen wir Husserls vor allem im zweiten Band der „Logischen Untersuchungen” unternommenen Versuch kritisch prüfen, den Bedeutungsbegriff dem Anspruch nach unter Festhalten an den Ergebnissen der Psychologismuskritik wieder an eine Konzeption geistiger und intentionaler Aktivitäten rückzubinden - ein Vorhaben, das ihn dazu verpflichtet, für seine Überlegungen einen ganz anderen Status als den der Psychologie zu reklamieren. Er nennt sein Projekt eine „reine Phänomenologie der Denk- und Erkenntniserlebnisse”. In einem dritten Schritt beschäftigen wir uns mit Heideggers Ansatz, mit Hilfe eines in der Handlungspraxis gegründeten Begriffes des Verstehens eine Konzeption von Bedeutung, die sich am Aussagesatz orientiert, zu unterlaufen und letztere als nur abgeleitet zu erweisen. Die Textbasis hierzu bilden ausgewählte Abschnitte aus „Sein und Zeit” und der „Einleitung in die Philosophie” (GA Bd.28)

Die Andersheit des Anderen. Fremderfahrung und Selbstverständnis (b, d, LA/S2)

Mirjana Surbeck-Vrhunc

SE (51041) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 14-16 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die Fremdheit des Anderen begegnet uns in verschiedenen Formen und Lebensbereichen. Eine einheitliche Theorie des Anderen und Fremden scheint schwer erreichbar. In dem Seminar sollen verschiedene Ansätze zu einer solchen Theorie, die von einer Phänomenologie der Leiblichkeit bis hin zu symbol- und kulturtheoretischen Konzeptionen der Fremderfahrung reichen, diskutiert werden.
Literatur:
Es sollen Texte u.a. von Hegel, Sartre, Levinas, Merleau-Ponty, Schwemmer, Cassirer interpretiert und diskutiert werden.

Lektüreübung zu Aristoteles, tôn meta ta physika thêta (b, d)

Tim Wagner

SE (51042) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 10-12 Uhr I 110, 246

Kommentar:
Die Übung dient der vertieften Lektüre des IX. Buches der Aristotelischen ‚Metaphysik’ im griechischen Original.
Teilnahmevoraussetzungen:
sehr gute Griechischkenntnisse, persönliche Anmeldung vor Semesterbeginn.
Literatur:
Jaeger, W: Aristotelis Metaphysica, Oxford ND 1985; Ross, W. D.: Aristotle’s Metaphysics, revised text with introduction and commentary, 2 Bd.e, Oxford 1924

Aristoteles, De interpretatione (b, d, LA/S1, S3)

Tim Wagner

SE (51043) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
In der Schrift ‚Peri hermêneias’ (‚De interpretatione’, ‚Hermeneutik’) entwickelt Aristoteles eine sprachphilosophisch sehr folgenreiche Theorie des Aussagesatzes und seiner Bestandteile. Den Ausgangspunkt bildet ein semantisches Modell, nach dem stimmliche Äußerungen durch Konvention mit den „Eindrücken in der Seele” verknüpft sind, die wiederum in einer Ähnlichkeitsbeziehung zu den Dingen in der Welt stehen. Einzelne Wörter bezeichnen oder bedeuten etwas, wahr oder falsch können erst Wortgefüge sein, in denen „etwas von etwas (ti kata tinos)” ausgesagt wird. Das Seminar wird insbesondere die in den ersten neun Kapiteln der Schrift untersuchten Fragen behandeln, wie wahrheitswertfähige Aussagen intern strukturiert sind, in welchen Kontradiktions- und Implikationsverhältnissen sie zu anders strukturierten Aussagen stehen und in welcher Weise sie sich auf die Wirklichkeit beziehen.
Literatur:
Aristoteles: Peri hermeneias, Übersetzung und Erläuterung von H. Weidemann, 2. Aufl., Berlin 2002; Charles, D.: Aristotle on Meaning and Essence, Oxford 2000; Modrak, D.: Aristotle’s Theory of Language and Meaning, Cambridge 2001

Spinoza: Ethik, Bücher I und II (b, d, LA/S1)

Markus Wild

SE (51044) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 12-14 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
Die Ethik ist das Hauptwerk von Baruch de Spinoza (1632-1677). Es umfasst fünf Bücher, die Von Gott, Von der Natur und dem Ursprung des Geistes, Von dem Ursprung und der Natur der Affekte, Von der menschlichen Knechtschaft oder der Macht der Affekte und Von der Macht des Verstandes und der menschlichen Freiheit handeln. Das Seminar widmet sich ausschließlich den ersten beiden Büchern, in denen Fragen der Metaphysik, der Erkenntnis und der Philosophie des Geistes behandelt werden. Es wird zunächst um ein Verständnis der besonderen Darstellungsweise gehen, derer sich Spinoza bedient. Der vollständige Titel lautet nämlich: Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt. Was ist die geometrische Methode? Wonach strebt sie? Es wird zur Hauptsache um die Erklärung und Erarbeitung wichtiger Lehrstücke der Ethik gehen: „Substanz-Monismus”, Verhältnis von geistigen und körperlichen Modi, Vorstellungen im menschlichen Geist. Spinoza ist ein Denker, der stark vor dem Hintergrund der Philosophie des 17. Jhs. (insbesondere Descartes’) arbeitet. Das muss berücksichtigt werden. Dennoch soll Spinoza auch als Philosoph bedacht werden, von dem sein Biograph Stephen Nadler schreiben kann: “Of all the philosophers of the seventeenth-century, perhaps none have more relevance today than Spinoza”.
Literatur:
Textgrundlage ist folgende Ausgabe: Baruch Spinoza: Die Ethik (lateinisch/deutsch; übersetzt von J. Stern), Stuttgart: Philipp Reclam 1980

Immanuel Kant „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten” (c, LA/S1)

Héctor Wittwer

SE (51045) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 14-16 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Neben Aristoteles’ „Nikomachische Ethik” und John Stuart Mills „Utilitarismus” zählt Kants „Grundlegung” zu den drei einflussreichsten Schriften der Ethik. In diesem Buch geht es Kant darum, das oberste Prinzip der Moral aufzufinden und zu explizieren. Er findet es im „Sittengesetz”, das sich für Wesen wie uns, die zugleich endlich und vernünftig sind, als „kategorischer Imperativ” ausdrückt. Bei diesem handelt es sich um eine formale, unter allen denkbaren Umständen gültige moralische Norm. -- Im Seminar werden wir den Text möglichst genau besprechen und dabei auch auf die aus der Forschung bekannten Probleme der Interpretation eingehen.
Texte:
Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Stuttgart 1984
Literatur:
A. Wood/D. Schönecker: Immanuel Kant: „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten”. Ein einführender Kommentar, Paderborn u. a. 2002

Theorien über personale Identität (b)

Falk Wunderlich

SE (51046) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 12-14 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Die Frage, ob und wie Subjekte in der Zeit und gegenüber einer Mannigfaltigkeit von mentalen Ereignissen identisch bleiben, stellt eines der zentralen Probleme in der Philosophie des Geistes dar. Im Seminar sollen exemplarisch zwei klassische und zwei gegenwärtige Positionen dazu diskutiert werden: John Locke, der als einer der Urheber der Fragestellung angesehen werden kann; David Hume, der bestreitet, dass es ein unveränderliches Zentrum des Bewusstseins gibt; Peter Strawson, der im Begriff der Person als Einheit von physischen und psychischen Merkmalen das Zentrum sieht, dem mentale Ereignisse zugeschrieben werden; und Derek Parfit, der sich wiederum mehr an Hume anlehnt.
Texte:
Es wird die Bereitschaft vorausgesetzt, die Texte im englischen Original zu lesen. John Locke: An Essay Concerning Human Understanding (ed. Peter H. Nidditch), Oxford (Clarendon Press) 1975. Book II ch. XXVII (328-348); David Hume: A Treatise of Human Nature (ed. L. A. Selby-Bigge, 2nd rev. ed. by Peter H. Nidditch), Oxford (Clarendon Press) 1978. Book I part IV ch. V, VI (232-263); Peter F. Strawson: Individual, London (Routledge) 1959. Part I ch. 3 (87-116); Derek Parfit: Reasons and Persons, Oxford (Clarendon Press) 1987. Part III ch. 10, 11 (199-243)

Die stoische Ethik (c)

Christoph Halbig

PS (51047) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 10-12 Uhr UL 9, 210

Kommentar:
Im Proseminar soll anhand ausgewählter Themenbereiche (etwa Werte- und Pflichtenlehre, Glücksbegriff, Emotionen) ein Überblick über die stoische Ethik erarbeitet werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Lehre der älteren Stoa liegen. Ein ausführlicher Seminarplan mit den Themen der einzelnen Sitzungen und Literaturhinweisen liegt ab März aus.
Anmerkungen:
Kenntnisse des Griechischen und Lateinischen sind erwünscht, aber keine Voraussetzung.
Literatur:
A.A. Long & D.N. Sedley (Hrsg.): Die hellenistischen Philosophen, Texte und Kommentare, Stuttgart/Weimar 2000, §§ 56-67 (versammelt die wichtigsten Quellen in dt. Übersetzung); Forschner, Maximilian: Die stoische Ethik, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995

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Seminare im Hauptstudium


Henri Bergson, Materie und Gedächtnis (b, d, LA)

Oswald Schwemmer

SE (51071) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 12-14 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
Vielfach als das philosophische Hauptwerk Henri Bergsons angesehen bietet das 1896 erschienene Buch „Materie und Gedächtnis” eine Theorie des Geistes, die über die leiblichen Bedingungen der Bildwahrnehmung und der Erinnerungsbilder die Entwicklung der gedanklichen Leistungen nachzeichnen will - und dabei zu oft überraschend modernen Einsichten führt, die auch in der gegenwärtigen Diskussion ihre Bedeutung behalten haben.
Literatur:
Henri Bergson: Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über die Beziehung zwischen Körper und Geist. Mit einer Einleitung von Erik Oger, Text als Nachdruck der 1919 in Jena [Eugen Diederichs Verlag] erschienenen Übersetzung von Julius Frankenberger. Hamburg [Felix Meiner Verlag] 1991 (Philosophische Bibliothek 441)

Moralischer Realismus (c)

Christoph Halbig

HS (51079) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 8-10 Uhr UL 6, 3059

Kommentar:
Der moralische Realismus nimmt an, dass wir uns in unseren moralischen Einstellungen auf evaluative Entitäten beziehen, die reale Bestandteile der Wirklichkeit bilden. Er zeichnet sich damit durch besondere Nähe zur Moralphänomenologie aus: Wie diese unterstellt er, dass das Urteil ‚es ist feige, x zu tun’ schlicht deshalb wahr oder falsch sein kann, weil es eben feige ist (oder nicht), x zu tun. Während der moralische Realismus noch bis in die 70ger Jahre des letzten Jahrhunderts als lediglich von historischem Interesse galt, sind Versuche einer Erneuerung des moralischen Realismus seitdem ins Zentrum der ethischen Grundlagenreflexion getreten. Im Seminar wird zunächst ein einführender Überblick über Fragestellungen und Grundstrukturen der moralphilosophischen Realismus/Antirealismusdebatte gegeben. Dann werden nonkognitivistische und irrtumstheoretische Alternativen zum moralischen Realismus erörtert, um so Klarheit über die Probleme zu gewinnen, denen sich eine überzeugende realistische Position stellen muß. Im zweiten Teil des Seminars sollen dann unterschiedliche Varianten des zeitgenössischen moralischen Realismus (von sog. Sensibilitätstheorien bis hin zu platonischen Positionen) anhand repräsentativer Texte diskutiert und auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft werden.
Literatur:
Die Seminartexte werden ab März als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: Halbig, Christoph: Was ist moralischer Realismus in: Ch. Halbig & Ch. Suhm (Hrsg.): Realismusdebatten in der neueren Philosophie, Frankfurt: Ontos 2004, S. 277-298; McNaughton, David: Moral Vision, Oxford/ Cambridge (Mass.): Routledge 1988 und öfter. (Dt.: Moralisches Sehen, Frankfurt: Ontos)

Theodizee: Neuere Arbeiten (c, d)

Christoph Halbig

HS (51080) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 12-14 Uhr UL 6, 2060

Kommentar:
Wie ist der Glaube an einen allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gott mit der Existenz des Übels in der Welt vereinbar? Dieser Frage soll anhand neuerer Arbeiten der analytischen Religionsphilosophie nachgegangen werden. Im ersten Teil des Seminars wird versucht, das Problem anhand seiner beiden grundlegenden Varianten näher zu bestimmen: Das logische Problem des Übels unterstellt, daß die Hypothese eines solchen Gottes mit der Existenz des Übels unvereinbar ist, das evidentialistische Problem, daß sich eine solche Hypothese angesichts der Existenz des Übels als wenig plausibel erweist. Im zweiten Teil sollen dann zeitgenössische Ansätze einer Erneuerung der Theodizee, verstanden als der Versuch, sich über Gottes Gründe dafür, Übel zuzulassen, Rechenschaft zu geben, diskutiert werden.
Literatur:
Die Seminartexte werden ab März als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. McCord Adams, M. & Adams, R. M. (Hrsg.): The Problem of Evil, Oxford: OUP 1990; Howard-Snyder, Daniel: The Evidential Argument from Evil, Bloomington/Indianapolis: Indiana UP 1996

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen zur Philosophie der Weltgeschichte

Reinhard Mehring

BS (51061) 18.07 - 22.7.2005
10-16 Uhr UL6, 3086

Kommentar:
BS siehe Sommerkurse.

Themen der transzendentalen Logik und Logik bei Kant (b, d, LA)

Ulrich Schlösser

SE (51069) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 12-14 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Gegenstand des Seminars ist die kantische Theorie von Begriffen, Urteilen und deren Rolle im Erkenntnisprozess, so wie sie sich vor allem im Leitfadenabschnitt, der A-Deduktion und der Jäschelogik darstellt. Eine genauere Berücksichtigung ausgewählter Forschungspositionen ist geplant.
Literatur:
Michael Wolff: Die Vollständigkeit der kantischen Urteilstafel, Ffm 1995; Béatrice Longuenesse: Kant and the Capacity to Judge, Princeton 1998

Friedrich Nietzsche und die antike Philosophie (b, d, LA/S1)

Volker Gerhardt, Christof Rapp

SE (51051) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 14-16 Uhr UL 6, 1072

Kommentar:
Die Auseinandersetzung mit der frühen griechischen Philosophie hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Nietzsches Denken; umgekehrt haben auch Nietzsches Schriften wichtige Anregungen für die Interpretation der antiken Philosophie im 20. Jahrhundert sowie überhaupt auf das Antikenbild des letzten Jahrhunderts gegeben. Das Seminar soll eine kritische Synopse von Nietzsches verschiedenen Stellungnahmen zur griechischen Philosophie bis Sokrates geben. Im Mittelpunkt soll der Text einer Vorlesung mit dem Titel ‚Die vorplatonischen Philosophen’ stehen, die Nietzsche mehrmals in Basel vortrug. Dies wird ergänzt durch die Lektüre mehrerer kürzerer Texte, darunter ‚Wir Philologen’, ‚Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen’, ‚Wissenschaft und Weisheit im Kampfe’; unerlässlich wird außerdem ein Blick in die allseits bekannte ‚Geburt der Tragödie’ sein.

Einführung in die Wirtschaftsphilosophie (c)

Willfried Geßner

SE (51053) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr I 110, 190

Kommentar:
Einem bekannten Diktum Max Webers zufolge ist die Wirtschaft die „schicksalvollste Macht unseres modernen Lebens”. Durch die fortschreitende Ökonomisierung aller Lebensbereiche ist dieser Befund heute evidenter denn je. In der gegenwärtigen Philosophie spielt die Wirtschaft hingegen nur eine marginale Rolle -- ein schmerzliches Defizit nicht nur im Vergleich zu dem einstigen Rang ökonomischen Denkens in der praktischen Philosophie, sondern vor allem angesichts der Ratlosigkeit der Gesellschaft im Umgang mit der Wirtschaft, wie sie in dem Dilemma von unkritischem Ökonomismus und naiver Damönisierung der Wirtschaft zutage tritt. Die Wirtschaftsphilosophie -- deren Begriff erst kürzlich wiederbelebt wurde - bildet den Versuch, dieses Dilemma zu überwinden. Ihr Aufgabengebiet erstreckt sich von der Analyse der „Bedingungen der Möglichkeit” der Wirtschaft über die Klärung der ökonomischen Grundbegriffe bis zur Reflexion über die Wirtschaft im Kontext der Frage nach dem „guten Leben”. Das Seminar verfolgt das Ziel, den systematischen Problemhorizont der Wirtschaftsphilosophie anhand der Positionen klassischer Autoren von Aristoteles bis Marx abzustecken. Ein Reader mit den Referenztexten wird zu Semesterbeginn in der Zweigbibliothek Philosophie bereitgestellt. Von den Seminarteilnehmern wird konstruktive Mitarbeit und die Übernahme von Kurzreferaten erwartet. Um vorherige Anmeldung wird gebeten (willfried.gessner@t-online.de).

Unterrichtspraktikum im Fach Philosophie (f, LA/S3)

Joachim Hagner

BS (51055) 5. 9. - 1. 10. 2005
s. Aushang

Kommentar:
Im Fachpraktikum soll zum einen Philosophieunterricht an (Berliner) Gymnasien kriteriengeleitet beobachtet und analysiert werden. Zum anderen soll unter Anleitung von Tutoren und Hochschullehrern eigenständig Unterricht geplant und durchgeführt werden.
Anmerkungen:
Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw. HU) erforderlich.
Leistungsnachweise:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Praktikumsberichts

Praktikumvorbereitendes SE im Fach Philosophie (f, LA/S3)

Joachim Hagner

SE (51054) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 18-20 Uhr UL 6, 1070

Kommentar:
Das Seminar befasst sich unter Einbeziehung allgemein- und fachdidaktischer sowie lernpsychologischer Literatur mit der Planung und Analyse von Unterricht. Das schließt ein
  • die rahmenplankonforme Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte;
  • die Unterscheidung verschiedener thematischer Facetten als Grundlage der Sequenzplanung;
  • die darauf bezogene Bearbeitung geeigneter Texte;
  • die Sachanalyse;
  • die didaktische Aufbereitung;
  • die Formulierung von Schwerpunkt- und Feinlernzielen;
  • die Umsetzung der didaktischen Überlegungen in einem Stundenverlaufsplan;
  • die Entwicklung von Kriterien zur Analyse von Unterricht und
  • die Durchführung der Unterrichtsplanung im Seminar
Anmerkungen:
Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumbüro (der TU bzw. HU) erforderlich.
Leistungsnachweise:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Unterrichtsentwurfs

Kant, Kritik der praktischen Vernunft (c, d, LA/S1, S2)

Beatrix Himmelmann

SE (51056) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 14-16 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Gegenstand des Seminars ist Kants „Kritik der praktischen Vernunft”. Die wesentlichen Themen der zweiten Kritik sollen behandelt werden: Kants Idee der Moral, das Problem menschlicher Freiheit, die Beziehung zwischen Vernunft und Gefühl und ihre Bedeutung für die Moral, der Widerstreit zwischen Glücksstreben und moralischem Verhalten, die Lehre vom höchsten Gut, das Verhältnis zwischen theoretischer und praktischer Vernunft.
Literatur:
Alle erhältlichen Ausgaben können benutzt werden: z.B. Akademie-Ausgabe, Weischedel-Ausgabe im Suhrkamp Verlag, Ausgaben bei Reclam und Meiner.

Hegels Einleitung in die Philosophie (Enzyklopädie-Version, 3. Auflage) (b, LA)

Rolf-Peter Horstmann

SE (51058) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 18-20 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Hauptsächlicher Gegenstand sind die Drei Stellungen des Gedankens zur Objektivität aus der 3.Auflage der Enzyklopädie.
Anmerkungen:
Hegel-Kenntnisse (vor allem auch der Phänomenologie) vorausgesetzt. Begrenzte Teilnehmerzahl.

Nietzsche als Medienphilosoph

Reinhard Margreiter

SE (51060)
s. Aushang

Kommentar:
BS siehe Sommerkurse.

Philosophische Anthropologie (d)

Norbert Meuter

VL (51009) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Di. + Do. 10-12 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Im Seminar werden die klassischen Autoren der Philosophischen Anthropologie -- Scheler, Plessner, Gehlen, Cassirer -- gelesen und diskutiert. Ausgehend davon soll das Problem behandelt werden, ob die anthropologische Frage nach dem Menschen heute noch gestellt werden kann oder ob sich die Philosophische Anthropologie auflöst in Einzelwissenschaften (Ethnologie, Soziologie).
Anmerkungen:
4-stündiges Seminar!

Metaphysik und Begriffsanalyse (b, LA/S1, S2)

Olaf Müller, Sven Rosenkranz

SE (51063) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 12-14 Uhr I 110, 241

Kommentar:
In diesem Seminar wollen wir über Frank Jacksons modernen Klassiker From Ethics to Metaphysics diskutieren. Zudem sollen Texte zur Sprache kommen, die mit den dort verhandelten Themen zusammenhängen; hierbei werden wir uns auch von den Interessen der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer leiten lassen. Wir empfehlen, sich das Jackson-Buch schon in den Ferien zu besorgen und vorab einmal flink durchzulesen.

Mereologie und ihre philosophischen Anwendungen (b, LA/S2)

Olaf Müller

SE (51064) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 12-14 Uhr UL 6, 2014a

Kommentar:
Die Mereologie ist eine Teildisziplin der Logik, die nach den begrifflichen Verhältnissen zwischen Teilen und dem Ganzen fragt. (Ihr zufolge gilt beispielsweise, dass die Teile der Teile eines Ganzen selber auch schon Teile jenes Ganzen sind). Wir wollen anhand neuerer Texte der Frage nachgehen, inwieweit uns die Mereologie helfen kann, grundlegende Probleme der Ontologie zu präzisieren und deren Lösungsvorschläge auszuwerten. Zum Beispiel werden wir uns den Kopf darüber zerbrechen, ob sich Eigenschaften zusammengesetzter Objekte als Konfigurationen ihrer Bestandteile verstehen lassen und ob diese Art der Analyse auf irgendeiner alleruntersten Ebene ein Ende finden muss. Das Seminar setzt Logikkenntnisse voraus, strebt aber keine technokratische Ersetzung der Philosophie durch Rechenspielchen an; im Gegenteil, der Akzent wird auf echter Philosophie liegen.

Fachdidaktik der Philosophie: Methodische und theoretische Grundlagen des Philosophieunterrichts (f)

Gertrud Fischer-Sabrow

SE (51050) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 18-20 Uhr I 110, 246

Kommentar:
Anliegen des Hauptseminars ist eine Vertiefung der bereits erworbenen fachdidaktischen Kenntnisse und ihre Erweiterung. Das betrifft
  • die Phasierung des Unterrichts;
  • seine einzelnen Phasen;
  • den Einsatz von akustischen und visuellen Medien im Unterricht;
  • die Führung des Unterrichtsgesprächs;
  • die Bedeutung des Übens im Philosophieunterricht;
  • die Vermittlung der so genannten "Methodenkompetenzen" und
  • außerschulische Lernorte.
Anmerkungen:
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreich abgeschlossenes Praktikum
Leistungsnachweise:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine schriftliche Hausarbeit

Willensschwäche (c, d, LA/S1)

Christof Rapp

SE (51067) ab 15. 4. 2005 wöchtl.
Fr. 10-12 Uhr UL 6, 2014a

Kommentar:
Unter ‚Willensschwäche’ (auch ‚Unbeherrschtheit’, ‚Handeln wider besseres Wissen’, ‚akrasia’) versteht man, dass zurechnungsfähige Personen bisweilen freiwillig und absichtlich nicht das tun, was sie selbst eigentlich für besser halten. Nimmt man nun an, dass bei jeder absichtlichen Handlung der Handelnde das tut, was er für besser hält als eine alternative Handlungsoption, dann entsteht das ‚Problem der Willensschwäche’: Es scheint dann nämlich ausgeschlossen, dass ein Handelnder von zwei ihm möglichen Handlungsoptionen A und B die Option B absichtlich ausführt, obwohl ihm A zum Zeitpunkt der Handlung besser zu sein scheint als B, so dass das, was wir ‚Willensschwäche’ nennen, ausgeschlossen wäre. Das Seminar behandelt Texte zur Willensschwäche von Aristoteles (in Übersetzung), Donald Davidson, David Wiggins, Alfred Mele, Michael E. Bratman, Michael Stocker, Robert Audi (z.T. in englischer Sprache).

Wahrnehmung und Bewusstsein. Von den „Bildern im Auge” zum „Beobachter im Gehirn” (b, d, LA/S2)

Mirjana Surbeck-Vrhunc

SE (51073) ab 13. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 12-14 Uhr UL 9, 210

Kommentar:
In diesem Seminar soll das Verhältnis zwischen einem begrifflichen und einem bildlichen Denken diskutiert werden. Vor allem wird die Frage zu erörtern sein, in welchem Sinne das begriffliche Denken auf unser Wahrnehmen angewiesen ist und wie wir begrifflich über bildliches Denken zu reden haben.
Literatur:
Es sollen Texte u.a. von Descartes, Locke, Berkeley, Peirce, Husserl, James, Merleau-Ponty, Singer interpretiert und diskutiert werden.

Vernunft, Wahrheit und Verstehen - Perspektiven einer integrativen Hermeneutik

Udo Tietz

SE (51074)
s. Aushang

Kommentar:
siehe Sommerkurse

Fred Dretske: Naturalizing the Mind (b, d, LA/S1)

Markus Wild

SE (51076) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 18-20 Uhr I 110, 239

Kommentar:
Der amerikanische Philosoph Fred Dretske hielt 1994 die Jean-Nicod Lectures am Institut Nicod (Paris). Das aus diesen Vorlesungen hervorgegangene Buch Naturalizing the Mind entwirft eine anspruchsvolle repräsentationalistisch-funktionalistische Theorie des bewussten Erlebens. Ausgehend vom repräsentationalen Gehalt der Sinneswahrnehmungen, der Eigenschaften externer Objekte repräsentiert, und ihrer evolutionären Funktion, entwirft Dretske eine einheitliche Theorie von Bewusstsein und Qualia (als Repräsentation erster Ordnung) und Introspektion (als “displaced perception”) und verteidigt sie gegen Einwände. Während und im Anschluss an die Lektüre des Buches sollen drei Problemfelder Beachtung finden: Generelle Einwände gegen den Repräsentationalismus; die Problematik eines radikal externalistisch-evolutionären Ansatzes; die Tragfähigkeit des Ansatzes für eine Theorie des Selbstbewusstseins/der Introspektion. Interessierten sei zur Einführung die Einleitung zu Bewusstsein und Repräsentation, hrsg. von F. Esken & D. Heckmann, Paderborn: mentis, 1999, empfohlen und ebd. auch Dretskes Aufsätze: „Wozu ist Bewusstsein gut?” (S. 73-90) und „Selbst-Bewusstsein” (S. 537-562). Obwohl eine Übersetzung existiert (Die Naturalisierung des Geistes, Paderborn: mentis 1998), möchte ich der Veranstaltung den Originaltext zugrunde legen: Naturalizing the Mind, Cambridge/Mass.: MIT Press 1995. Zum Institut Jean Nicod und den damit verbundenen Lectures vgl. http://www.institutnicod.org/.

Warum sollte man moralisch handeln? (c, LA/S1)

Héctor Wittwer

SE (51077) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 16-18 Uhr I 110, 241

Kommentar:
In vielen Situationen wissen wir genau, was uns moralisch geboten ist, und fragen uns dennoch, ob wir es tun sollten. Jemand findet z. B. eine Geldbörse; er könnte deren Inhalt dringend für eine Zahnbehandlung gebrauchen; und er weiß, dass der Besitzer der Börse ein reicher Mann ist, für den der Verlust von 1000 Euro unerheblich ist. Gibt es in diesem und ähn-lichen Fällen nicht vernünftige Gründe dafür, den moralischen Normen nicht zu folgen? -- Dieses Problem, die scheinbare Kluft zwischen den Forderungen der Moral und denen der Vernunft, hat die Philosophie seit Platon beschäftigt. Im Seminar werden wir neuere Texte zu diesem Thema besprechen.
Texte:
Kurt Bayertz (Hrsg.): Warum moralisch sein?, Paderborn u. a. 2002

Zur Philosophie der Gegenwart (c, d)

Volker Gerhardt

CO (51052) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mi. 19-22 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Das Kolloquium beruht auf der Mitarbeit aller Teilnehmer, die aus ihren eigenen Arbeitsvorhaben berichten.
Anmerkungen:
Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Neuerscheinungen zur praktischen Philosophie (c, d, LA/S1, S2)

Beatrix Himmelmann

CO (51057) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 12-14 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Dieses Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Philosophie. In Absprache mit den Teilnehmern sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur praktischen Philosophie gelesen und diskutiert werden.
Anmerkungen:
Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Philosophische Themen (b, c, d)

Rolf-Peter Horstmann

CO (51059) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 19-22 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Gegenstand des Kolloquiums ist die Diskussion neuerer Literatur und von Arbeitsprojekten von Mitarbeitern und Examenskandidaten.
Anmerkungen:
Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Kein Scheinerwerb möglich.

Wissenschaftsphilosophes Kolloquium (b, LA/S1, S2)

Olaf Müller

CO (51065) ab 14. 4. 2005 wöchtl.
Do. 19-22 Uhr UL 6, 3085a

Kommentar:
Das Kolloquium bietet seinen Teilnehmern die Gelegenheit, in einem vierstündigen Abendmarathon eigene aktuelle Arbeiten (die im weitesten Sinn mit Wissenschaftsphilosophie zusammenhängen) gründlich zu verteidigen.
Literatur:
Neue Kolloquianten können nur auf persönliche Einladung hin an den Diskussionen teilnehmen.

Zur theoretischen Philosophie in der frühen Neuzeit (b)

Dominik Perler

CO (51066) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 14-16 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Im Kolloquium sollen zentrale Texte zur theoretischen Philosophie -- insbesondere zur Metaphysik und zur Philosophie des Geistes -- in der frühen Neuzeit diskutiert werden. Den Ausgangspunkt bildet Spinozas Ethica (Teile I und II). Neben neuerer Forschungsliteratur zu Spinoza sollen auch systematische Texte zu monistischer Metaphysik besprochen werden. Darüber hinaus haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, eigene Projekte zur frühneuzeitlichen Philosophie vorzustellen.
Anmerkungen:
Eine Anmeldung vor Semesterbeginn ist unbedingt erforderlich.

Themen der Antiken Philosophie (b, c, d)

Christof Rapp

CO (51068) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di. 16-18.15 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Im Kolloquium werden verschiedene Forschungsprojekte, vorzüglich aus dem Bereich der antiken Philosophie vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung ist insbesondere für Examenskandidaten und Doktoranden gedacht.
Anmerkungen:
Anmeldung vor Semesterbeginn erforderlich.

Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden (b)

Oswald Schwemmer

CO (51072) ab 18. 4. 2005 wöchtl.
Mo. 16-18 Uhr UL 6, 3036

Kommentar:
Das Kolloquium ist für Examenskandidaten und Doktoranden konzipiert und dient der Vorstellung der entsprechenden Arbeiten.
Anmerkungen:
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung.

Neuere Arbeiten in der philosophischen Ethik (c)

R. Jay Wallace

CO (51075) ab 15. 4. 2005
s. Aushang UL 6, 3103

Kommentar:
Es werden neu veröffentlichte Arbeiten zu Themen aus der philosophischen Ethik gemeinsam besprochen. Fortgeschrittene Studierende, Doktoranden und Doktorandinnen, und andere, die sich für Themen aus diesem Bereich interessieren, sind eingeladen, teilzunehmen.
Anmerkungen:
Persönliche Anmeldung erforderlich, und zwar unter der folgenden Email-Adresse: rjw@berkeley.edu. Die Veranstaltung ist nicht scheinfähig.

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Sommerkurse


Aristoteles: Nikomachische Ethik. Die ‚zentralen’ Bücher I, II, III, VI, X

Klaus Corcilius

AK (51048) 05.09 - 09.09.2005
10-16 Uhr I 110, 241

Kommentar:
Bei der Nikomachischen Ethik des Aristoteles handelt es sich nicht nur um ein relativ umfangreiches, sondern auch um ein inhaltsdichtes Werk. Dabei stehen nicht alle ihre zehn ‚Bücher’ in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem am Anfang der Schrift angekündigten Projekt. Ziel dieses Kurses soll es sein, die für dieses Projekt zentralen Bücher der Nikomachischen Ethik im Hinblick auf Struktur und Absicht des Gesamtprojekts zu lesen, so dass sich nach Möglichkeit eine Vergleichbarkeit mit modernen Auffassungen davon, was eine Ethik zu leisten hat, ergibt.
Anmerkungen:
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten bereit sein, Textabschnitte in Kurzreferaten vorzustellen.
Literatur:
Wirklich empfehlenswerte deutsche Übersetzungen der Nikomachischen Ethik gibt es bislang nicht. Die zu lesenden Auszüge des Textes werden daher vor Beginn der Veranstaltung in Übersetzungen zur Verfügung gestellt (gegen eine Kopiegebühr zu beziehen bei Frau Rehs in Raum 2048). Für eine vorbereitende Gesamtlektüre muss immer noch die Übersetzung von O. Gigon (dtv) herangezogen werden.

Nietzsche als Medienphilosoph

Reinhard Margreiter

FK (51060) 29.08 - 30.08. 2005 & 01.09 - 02.99.2005
9-16 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
Eines der Arbeitsfelder gegenwärtiger Medienphilosophie ist die philosophiegeschichtliche Suche nach Theoremen, die einen strukturellen Einfluss von Medien -- z.B. von Oralität, Schrift, Buchdruck und posttypografischen Medien -- auf Denken und Kultur behaupten. Solche „Funde” erlauben z.T. eine medienphilosophische Reformulierung klassischer philosophischer Positionen und können z.T. für eine systematische Medienphilosophie fruchtbar gemacht werden. Die LV befasst sich exemplarisch -- im Anschluss v.a. an die Arbeiten von Fietz und Kittler -- mit medienphilosophischen Motiven im Werk Nietzsches.
Anmerkungen:
Ab 1. Juni 2005 liegt im Sekretariat eine Informationsmappe inkl. einer Liste mit Referate-Themen aus (Informationen auch unter: www.reinhard-margreiter.de).
Literatur:
Friedrich Nietzsche: Werke, KSA, dtv-de Gruyter; R. Fietz: Medienphilosophie. Musik, Sprache und Schrift bei F. Nietzsche, K&N: Würzburg 1992; F. Kittler: Aufschreibesysteme 1800.1900, Fink: München 1985; M. Sandbothe & L. Nagl: Systematische Medienphilosophie, Akademie: Berlin 2004

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen zur Philosophie der Weltgeschichte

Reinhard Mehring

FK (51061) 18.07 - 22.07.2005
10-16 Uhr UL6, 3086

Kommentar:
Die gegenwärtige Weltlage scheint Hegel nicht günstig. An eine „Vernunft in der Geschichte“ mag kaum jemand mehr glauben. „Theodizee“ hat keine Konjunktur. Hat die Freiheits- und Fortschrittsgeschichte, die Hegel an den Verfassungsstaat knüpft, dennoch einiges für sich? Das Seminar diskutiert Hegels geschichtsphilosophischen Ansatz und historiographische Konsequenzen im Licht gegenwärtiger Erfahrung der „Schlachtbank des Glücks“ (Hegel über die Weltgeschichte). Es wird von Kant ausgehen, den Ort der Geschichtsphilosophie innerhalb von Hegels „System“ diskutieren, auch die materialen Teile der Vorlesungen in ihrem Geschichtsbild diskutieren und mit einem Ausblick auf das Verhältnis dieser Geschichtsphilosophie zur Geschichtstheologie und zum Historismus enden.
Anmerkungen:
Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Die Übernahme eines Referates wird erwartet. Erwünscht wäre auch eine kritische Diskussion von Hegels Geschichtsbild mit Seitenblick (Referate) auf den heutigen geschichtswissenschaftlichen Stand.
Kontakt:
Kontaktaufnahme mit Herrn Mehring über: Reinhard.Mehring@t-online.de
Texte:
G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, Theorie-Werkausgabe Bd. 12 (Suhrkamp-TB)
Literatur:
Vittorio Hösle: Hegels System, Frankfurt 1988; Herbert Schnädelbach: Hegel zur Einführung, Hamburg 1999; Herbert Schnädelbach: Hegels praktische Philosophie, Frankfurt 2000; Ludwig Sieg (Hrsg.): G.W.F.Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts (Klassiker auslegen), Berlin 1997; Jacob Taubes: Abendländische Eschatologie, 1947, München 1991; Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen, Stuttgart 1953; Friedrich Jaeger, Jörn Rüsen: Geschichte des Historismus. Eine Einführung, München 1992

Vernunft, Wahrheit und Verstehen - Perspektiven einer integrativen Hermeneutik (b, d)

Udo Tietz

FK (51074) 15.08 - 19.08.2005
10-16 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
keiner

Philosophie und Logik der Musik (a, b)

Ingolf Max

FK (51078) 05.09 - 09.09.2005
10-16 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
Einerseits gilt es als eine allgemein anerkannte Voraussetzung für Logik und Sprache, dass sie über eine ausgeprägte und theoretisch erfassbare Syntax verfügen. Andererseits ist diese Voraussetzung für die Musik höchst umstritten. Jüngste experimentelle Tests bezogen auf die Verarbeitung musikalischer Informationen im Arbeitsgedächtnis gehen allerdings davon aus, dass eine solche Annahme fruchtbar ist. Gegenwärtig werden in den drei genannten Gebieten -- Philosophie, Logik und Musiktheorie -- Fragen der Kompositionalität und Rekursion intensiv diskutiert. Eine dabei verwendete und immer wieder umstrittene Methode ist die der Analogiebetrachtung, mittels derer Querverbindungen zwischen den jeweiligen Kreationen -- philosophischen Texten, logischen Systemen und musikalischen Kompositionen -- aufgezeigt werden sollen. Die Vorlesung bietet anhand von Fallstudien interdisziplinäre Diskussionsanregungen zur Kompositionalität und Rekursion in philosophischen Texten, Logik und Musik. Den philosophischen Hintergrund bilden dabei die Überlegungen Ludwig Wittgensteins zum Begriff „Familienähnlichkeit“. Gerade mit Bezug auf die Spätphilosophie Wittgensteins sind dabei auch Normabweichungen, d.h. Syntaxverstöße, Dissonanzen/Disharmonien, irreguläre Sätze bzw. Texte und ihre systematische Produktion mit im Blick. Problematisiert wird vor allem das Denken in mehreren Dimensionen: Mehrdimensionale Logiken, Akkorde/Polyphonie, Äußerung/Kontext.
Literatur:
Bis zum 31.März 2005 wird unter http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/plm/ eine Seite mit ausführlichen Informationen, Literaturangaben, Referatsthemen u.a. eingerichtet. Vorschläge zu eigenen Vortragsthemen können jederzeit an maxingol@rz.hu-berlin.de gesendet werden. Vorkenntnisse: Die notwendigen Voraussetzungen auf den genannten Gebieten werden im Rahmen der Vorlesung eingeführt. Grundkenntnisse in Logik bzw. Musiktheorie sind jedoch hilfreich. Interessenten: Studenten der Philosophie, Musikwissenschaft, Linguistik, Informatik, Mathematik, kognitionswissenschaftlicher Gebiete usw.
Leistungsnachweise:
Die Vergabe von Leistungsnachweisen ist möglich.

Die politische Philosophie John Stuart Mills

Peter Rinderle

FK (51081) 08.08 - 12.08.2005
12-18 Uhr UL 6, 3086

Kommentar:
John Stuart Mill gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Tradition des politischen Liberalismus. Seine Philosophie der Gerechtigkeit, seine Verteidigung der individuellen Freiheit sowie seine Theorie der repräsentativen Demokratie sind nach wie vor aktuell und werden in der gegenwärtigen Debatte kontrovers diskutiert. Im Mittelpunkt des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Interpretation seiner Schrift Über die Freiheit stehen. Ergänzend sollen auch einige Passagen aus seiner Abhandlung Utilitarismus sowie seinen Betrachtungen über die repräsentative Demokratie diskutiert werden.
Anmerkungen:
Die Veranstaltung wendet sich vor allem an Studierende im Hauptstudium, die bereits einige Grundkenntnisse in der politischen Philosophie haben. Interessenten können sich in die Referatsliste eintragen, die ab dem 1. Juli 2005 im Sekretariat von Frau Schaum (UL 6, 3105) ausliegen wird.

Vom Denken. Systematisch-geschichtliche Erörterung

Damir Barbaric

MK 26.09. - 30.09.2005
10-16 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Im Kurs wird versucht, die umfassende philosophische Bestimmung des Denkens darzulegen, und zwar durch die Zurückweisung seiner reduktiven und daher unzureichenden Deutungen, z.B. der logischen, psychologischen, oder wissenschaftlichen im allgemeinen. Den Ausgangspunkt der Untersuchung wird die zu überprüfende Annahme machen, daß unter dem „Denken” das ursprünglichste, d.h. metaontologische Geschehen zu verstehen ist, durch welches das Wesen sowohl des Menschen wie auch der Welt geschichtlich je anders bestimmt wird. Im Laufe der Untersuchung wird anhand der maßgeblichen Texte zunächst der überlieferte grundlegende Unterschied zwischen dem noetischen und dianoetischen, bzw. diskursiven und intuitiven Denken interpretiert. In diesem Zusammenhang wird dann die traditionelle, vorwiegend erkenntnismäßig orientirte und demensprechend ausgelegte philosophische Psychologie einer kritischen Prüfung unterworfen, und zwar unter dem leitenden Aspekt des darin stets enthaltenen, obwohl in Regel nicht ausdrücklich thematisch gemachten Moments des Gefühlsmäßigen und Affektiven, woraus wiederum ein neues Licht auf das immer strittige Verhältnis des Denkens zur Sprache fallen soll. Daher ausgehend soll u.a. eine kritische Diskussion des Problems der sogen. Abstraktion unternommen werden, damit auch der Genealogie des „Allgemeinen”. Als eine der Ergebnisse der im Kurs unternommenen Untersuchung kann ein Bietrag zum besseren Verständnis der vielfältigen Probleme gegenwärtiger „Vernunftkritik” in Aussicht gestellt werden. Der Kurs besteht hauptsächlich aus der Vorlesungen. Die Grundthesen werden durch die teilweise gesprächsmäßig verfahrende Interpretation der unten angeführten Texten näher erklärt und begründet. Vorläufige Gliederung des Kurses
  • Einführung: Das Unzureichende am Verständnis des "Denkens" in der Logik, Psychologie, Wissenschaft
  • "Ontologische" bzw. philosophische Fragestellung: Denken im Bezug auf Sein und Werden
  • Der Satz vom Widerspruch
  • Das transzendentale Denkverfahren: Denken als Begründen
  • Die Wahrheit
  • Epistemologische Deutung des Denkens: Empfindung/Wahrnehmung, Einbildung, Vorstellung
  • Vertiefende Deutung des Denkens: das Einbeziehen vom Gefühl, Affekt und Wollen
  • Verabschiedung des psychologischen und transzendentalen Horizonts
  • Das annehmende Wesen des Denkens: die Stimmung
  • Der musische Ursprung vom Denken
  • Denken und Sprache
  • Abschließende Zusammenfassung
Literatur:
Die Interessierte seien in diesem Zusammenhang vornehmlich auf eine unter der Publikationen des Vortragenden aufmerksam gemacht: Damir Barbaric, Anblick Augenblick Blitz, Attempto: Tübingen 1999. Platon: Politeia (Liniengleichnis), Theaetet, Timaios; Aristoteles: De anima, Parva naturalia, Metaphysik; Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft: Von der Deduktion der reinen Verstandesbegriffe; G. W. F. Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften III, §§ 387?482: Der subjektive Geist; Friedrich Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne; Martin Heidegger: Was heißt Denken?; Grundsätze des Denkens in: Bremer und Freiburger Vorträge, GA 79

Die Grundlegung der Ethik zwischen Kant und Hegel

Dieter Henrich

MK 27.07. - 04.08.2005
s. Aushang UL 6, 3103

Kommentar:
Die Ethik hat in der Philosophie unserer Zeit wieder eine sehr große Bedeutung gewonnen -- nicht nur in Gestalt der ‚angewandten’ Ethik. Auch die Grundlegungsfragen der Ethik werden wieder vielfältig diskutiert. Dabei gibt es viel beachtete Konzeptionen, die sich an Kant anlehnen (etwa die von Christine Korsgaard, aber auch die Frankfurter ‚Diskursethik’), und solche, die sich auf eine Kritik an Kant und einen Anschluss an Hegel stützen (wofür Bernhard Williams ein Beispiel ist). Der Kurs soll die Differenz zwischen der Grundlegung Kants und den Theorien seiner Nachfolger (insbesondere von Schiller, Fichte und Hegel) zum Thema haben und so eine Erörterung der Sachfragen vorbereiten und unterstützen. Dabei sollen zwei Themen in ihrem Zusammenhang erörtert werden: 1.) Kant hat die theoretische Philosophie auf die Einheit des Selbstbewusstseins begründet. Seine Ethik der Autonomie entfaltet er unter der Idee der Selbstbeziehung des vernünftigen Subjekts. Sie steht offensichtlich mit einer Begründung aus dem Selbstbewusstsein in engem Zusammenhang, soll, aber aus der theoretischen Grundlegung jedenfalls nicht auf direktem Wege herzuleiten sein. Die Nachfolger Kants, insbesondere Fichte und Hegel, haben diesen Zusammenhang in Anlehnung an Kant aber doch anders analysiert; und sie haben dabei Kants Lehre vom Faktum der Vernunft widersprochen. Dabei stellt sich zugleich die Frage nach dem Verhältnis von Subjektivität und Intersubjektivität in der Begründung der Ethik, die heute besondere Brisanz hat. 2.) Kant betrachtet das sittliche Bewusstsein als eine einzige, in sich geschlossene Dimension. Die nachkantische Ethik ist dagegen, von Schiller bis hin zu Kierkegaard, von dem Gedanken bestimmt, dass das sittliche Bewusstsein selbst einer inneren Dynamik unterliegt. Es gibt eine Vielfalt sittlicher Orientierungsweisen, die sich weder aus historischer Relativität noch aus einem polymorphen Wertekosmos erklären lassen. Die Vielfalt ist vielmehr mit einer Dynamik verbunden, die im Selbstverhältnis des Menschen begründet ist. Damit ergibt sich ein Zusammenhang zum ersten der beiden genannten Themen. Von einer Untersuchung der Grundlegung Kants ist auszugehen. Dabei ist zum ersten Thema ist der dritte Abschnitt von Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und seine Lehre vom ‚Faktum der Vernunft’ in der Kritik der praktischen Vernunft zu beachten, zum zweiten seine Überlegungen zur Ausbildung eines ‚Charakters’ und zur Festigung einer ‚Gesinnung’, die zum Teil in seiner Schrift Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft zu finden sind. Diese Überlegungen kamen unter die folgenreiche Kritik von Friedrich Schiller. Er hat in seiner Abhandlung Über Anmut und Würde den ersten Ansatz zu einer Stadienlehre des sittlichen Bewusstseins gemacht. Hölderlin und Hegel haben an Kant und an Schiller angeschlossen, dessen Konzeption ihrerseits eine Vorgeschichte in der sogenannten ‚Vereinigungsphilosophie’ hat. Hölderlin hat seinen Hyperion auf der Grundlage einer Stadienlehre konzipiert. Hegel hat eine solche Lehre als Kant-Kritik in seiner Jugendschriften entworfen, die in der Suhrkamp-Ausgabe Band I, Seite 239ff zu finden sind. Weiter entwickelt findet sie sich in Grundlinien der Philosophie des Rechts in dem Kapitel ‚Das Gute und das Gewissen’ im Zusammenhang mit ‚Die Sittlichkeit’ sowie in den Kapiteln ‚Der wahre Geist’ und ‚Der seiner selbst gewisse Geist der Phänomenologie des Geistes. Hegels Grundlegung der Ethik kann im Anschluss an seine Einleitung in die Philosophie des Rechts diskutiert werden. Eine ausgeführte Stadienlehre des sittlichen Bewusstseins findet sich in Fichtes populärer Schrift Anweisung zum seligen Leben von 1806. Fichtes Theorie über den inneren Zusammenhang von Selbstbewusstsein und Sittlichkeit ist in seiner Sittenlehre von 1798 enthalten. Der Kurs beginnt mit einer Erkundung und Diskussion der sachlichen Zusammenhänge. Ich selbst habe in einem Buch Ethik zum nuklearen Frieden (Suhrkamp 1990) eine Ethik-Theorie mit einer Stadienlehre vorgetragen. Den Teilnehmern stelle ich eine neue, ungedruckte Abhandlung Subjektivität und sittliches Bewusstsein im Umfang von 35 Seiten zur Verfügung, in der beide Themen einander zugeordnet sind. Sie sollen diesen Text vorab lesen und sich unter den genannten historischen Texten einen Schwerpunkt ihres Interesses und für ihre Vorbereitung aussuchen. Im Rahmen der Vorverständigung wird entschieden, welche der genannten historischen Texte genauer untersucht werden sollen. Zu ihnen werden dann Teilnehmer eine Musterinterpretation vortragen, die auch in kleinen Gruppen erarbeitet werden kann.
Anmerkungen:
Wer an dem Kurs teilnehmen möchte, wird gebeten, sich so früh wie möglich mit einer Erklärung seiner Studiensituation und seiner Arbeitsinteressen beim Sekretariat des Instituts für Philosophie anzumelden.
Literatur:
Zu der Thematik in Beziehung auf Kant gebe ich noch die folgenden Literaturhinweise: Henrich, Dieter: Die Deduktion des Sittengesetzes in: A. Schwan (Hrsg.): Denken im Schatten des Nihilismus, Darmstadt 1975; Willaschek, Marcus: Praktische Vernunft, Stuttgart 1992; Forst, Rainer: Moralische Autonomie und Autonomie der Moral in: Dt.Zeitschr.f.Philos. 2/2004, S. 179 ff.

Der Begriff Verantwortung. Handlungstheoretische, ethische und politische Aspekte

Julian Nida-Rümelin

MK 08.08 - 12.08.2005
10-16 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
In diesem Meisterkurs soll der Begriff Verantwortung in seinen handlungstheoretischen, ethischen und politischen Aspekten diskutiert werden: In welchem Verhältnis steht der Handlungsbegriff zum Verantwortungsbegriff? Kann es Verantwortung ohne Freiheit geben (Semi-kompatibilismus)? Für was genau sind Menschen verantwortlich? Welche Rolle spielen Wahrscheinlichkeiten für personale Verantwortung. Gibt es eine Verantwortung, die über individuelle Handlungsverantwortung hinausgeht? Welche Kriterien bestimmen ethische und politische Verantwortung? In den einzelnen Sitzungen werden philosophische Texte zum Thema und Thesen des Dozenten zur Diskussion gestellt.
Anmerkungen:
Vorausgesetzt werden gediegende Kenntnisse in philosophischer Ethik. Um den Meisterkurs planen zu können, ist eine Voranmeldung mit Angabe des Namens, der Tel.-nr . und der Email Adresse bis Ende Juni bei Frau Schaum (schaume@philosophie.hu-berlin.de) erforderlich

Platons „Theaitet”

Oliver Primavesi

MK 05.09 - 09.09.2005
10-16 Uhr UL 6, 3103

Kommentar:
Der Dialog, der an der Schwelle vom mittleren zum späten Platon steht, gilt der Frage: Was ist Episteme (Kenntnis/Wissen)? Diese Frage wird in der Weise behandelt, dass nacheinander drei verschiedene Thesen zu ihrer Beantwortung diskutiert und verworfen werden:
  • Episteme ist Sinneswahrnehmung;
  • Episteme ist wahre Meinung;
  • Episteme ist wahre Meinung nebst Logos.
Da der Dialog zu lang und vor allem zu komplex ist, um innerhalb einer Woche ganz durchgearbeitet werden zu können, werden wir uns auf die detaillierte Behandlung einzelner, philosophisch besonders interessanter Probleme am Originaltext konzentrieren, und zwar aus allen drei Hauptteilen des Dialogs. Im Hinblick darauf werden die Teilnehmer gebeten, den Dialog zur Vorbereitung ganz durchzuarbeiten, und dabei unter den im folgenden angegebenen Arbeitshilfen vor allem die Textausgabe von Hicken und das Werk von Burnyeat zu benutzen.
Literatur:
Textausgabe: W. F. Hicken: Theaitetos; in: Duke/Hicken/Nicoll/Robinson/Strachan (Hg.), Platonis Opera, Tomus I, Tetralogias I II continens, Oxford 1995, 277 382. Kommentierte Übersetzungen: J. McDowell, Plato: Theaetetus. Translated with Notes by John McDowell, Oxford 1973. M. Narcy, Platon: Théétète. Traduction inédite, introduction et notes, Paris 1994 (2e édition corrigée Paris 1995). Interpretationen: D. Bostock, Plato’s Theaetetus, Oxford 1988. Myles Burnyeat, The Theaetetus of Plato, with translation of Plato’s Theaetetus by M. J. Levett, Indianapolis/Cambridge 1990. David Sedley, The Midwife of Platonism, Text und Subtext in Plato’s Theaetetus, Oxford 2004.

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Sonstiges


Bild und Zeichen

Thomas Wabel, Michael Weichenhan

UE 12.09 - 17.09.2005
s. Aushang

Kommentar:
In Religion und Theologie führt das Bemühen um die Auslegung der Bibel vor Augen, was im Alltag meist unbemerkt bleibt: Vorgänge des Deutens und Interpretierens prägen elementar unser Verhältnis zu uns selbst und der Welt. Über diese interpretatorischen Prozesse geben Bild- und Zeichentheorien Aufschluss. In Phasen des Selbststudiums und in Seminarsitzungen wollen wir einige zeitgenössische Ansätze kennenlernen und fragen dabei nach den Konsequenzen für die theologische Reflexion von religiöser Selbst- und Weltdeutung.
Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird durch die Theologische Fakultät angeboten. BUE und reading party in Himmelpfort/Uckermark. Voraussetzung: Vertrautheit mit philosophischen Texten oder die Bereitschaft, sich in diese einzuarbeiten. Die Übung findet als Blockveranstaltung vor Beginn des Wintersemesters 2005/2006 statt (Datum s.o.; Kosten für Übernachtung und Verpflegung ca. 85,-- € p.P.). Vorbereitungstreffen: Do., 16.6.05 16:30, Waisenstr. 28, Raum 5.4 Nähere Informationen zu Veranstaltungsform und Arbeitsweise unter http://amor.rz.hu-berlin.de/~h394134y/ oder bei thomas.wabel@rz.hu-berlin.de
Literatur:
Brandt, Reinhard: Die Wirklichkeit des Bildes. Sehen und Erkennen -- Vom Spiegel zum Kunstbild, München 1999; Scholz, Oliver Robert: Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildlicher Darstellung, Frankfurt/M. 1991; Dalferth, Ingolf U.: Die Wirklichkeit des Möglichen, Tübingen 2003

Was ist der Mensch? Die Frage nach der Natur des Menschen

Ludger Honnefelder

VL (60850) ab 21. 4. 2005 wöchtl.
Do. 16-18 Uhr DOM, 348

Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen Fakultät angeboten.

R. Guardini, Der Gegensatz. Versuche zu einer Philosophie des Lebendig-Konkreten

Ludger Honnefelder

SE (60851) ab 21. 4. 2005 wöchtl.
Do. 18-20 Uhr DOM, 347

Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen Fakultät angeboten.

Das Problem des Perfektionismus: Ansätze aus der modernen Politologie

Mark Young

SE (53108) ab 19. 4. 2005 wöchtl.
Di.10-12 Uhr UNI 3, 001

Kommentar:
Besonders in der schwierigen Zeit nach dem 11. September 2001 in den USA wurde die diffizile philosophische Gratwanderung zwischen der nationalen Sicherheit auf der einen Seite und der individuellen Freiheit auf der Anderen für Philosophen und Sozialwissenschaftlern zugleich eine wachsende Herausforderung. Aber das Problem geht noch tiefer: in wie fern darf, in einer modernen pluralistischen Demokratie, eine Regierung überhaupt Werte vorschreiben und propagieren, und wann muss diese Wertfindung den freien Bürgern überlassen werden? Sind hierbei auch demokratiefeindliche Werte zugelassen? Wenn ja, welche, und in welchem Grad? Vielfalt ist sicherlich wertvoll, aber was machen wir, wenn sie die (demokratische) Einheit unserer Gesellschaft gefährdet? Wir werden hierzu einige spannende Ansätze der modernen amerikanischen Politologie konsultieren und auch kritisch hinterfragen. Das Seminar wird auch mit einem Online E-Learning bereichert, so dass Seminarteilnehmer auch elektronisch die Diskussion vertiefen können.
Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird durch das Institut für Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät III, angeboten.
Literatur:
Texte von (u.a.) Will Kymlicka, Nicholas Rescher, Joseph Raz, Amitai Etzioni, George Sher, John Kekes und Seyla Benhabib.

 


Impressum:

Verantwortung im Sinne des Presserechts:
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Philosophie
Der Geschäftsführende Direktor
Prof. Dr. Christof Rapp
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Tel: (030) 2093-2204, Fax: (030) 2093-2419
E-Mail: RappC@philosophie.hu-berlin.de
 


Sebastian Murk · 24.05.2005