Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Philosophie

Vorlesungsverzeichnis (KVV)

Wintersemester 2009/ 2010

[Stand: 22. Oktober 2009] Änderungen sind rot markiert.


Vorlesungen  ·  Proseminare  ·  Hauptseminare  ·  Colloquien  ·  Schlüsselqualifikationen  ·  Fachdidaktik  ·  Studentisches Colloquium  · Career Center

Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) kann hier als pdf heruntergeladen werden.

→ Die Module im Winersemester 2009 finden Sie hier.
→ KVV früherer Semester finden Sie hier.

→ Zu den Verzeichnissen der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Universität Potsdam.

Abkürzungen

VL - Vorlesung
TU - Tutorium
PS - Proseminar / Seminar im Grundstudium
UE - Übung
HS - Hauptseminar / Seminar im Hauptstudium
CO - Colloquium

Studienpunkte / ECTS

VL: 2 SP / Credits
TU: 4 SP / Credits
PS: 6 SP / Credits
HS: 8 SP / Credits


Bereiche

a    =    Logik
b    =    Theoretische Philosophie
c    =    Praktische Philosophie
d    =    Wahlfreie Gebiete
e    =    Einführung in die Philosophie
f     =    Fachdidaktik
LA  =    geeignet für Lehramtsstudent(inn)en
            SE:    Einführung in die Philosophie
            S1:    - Handlungstheorie, Praktische Philosophie
                     - Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie
            S2:    - Philosophische Anthropologie und Kulturphilosophie
                     - Philosophie von Sprache und Kommunikation;
                       Staat und Gesellschaft
                     - Philosophie der Ästhetik, Kunst und Religion
                     - Philosophie der Natur und Geschichte
            S3:    - Einführung in die Methoden der Philosophie
                     - Logisch-philosophische Propädeutik
                     - Argumentationstheorie
                     - Hermeneutik



Vorlesungen



Beere, Jonathan VL 51 001
Platons Staat/Plato’s Republic (b, c, d)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: UL 6, 3094 Beginn: 13.10.2009


Kommentar: Wir werden den ganzen Text von Platons Staat lesen und durcharbeiten. Die Ziele
der Vorlesung sind: diesen einmalig einflussreichen Text kennenzulernen und zu verstehen;
philosophische Fragen über Gerechtigkeit, Glückseligkeit, Tugend, die Natur der Seele, Wissen und
Realität mit Sokrates und seinen Zuhörern zu untersuchen; zu lernen und zu üben, wie man einen
alten Text auf philosophische Weise liest.

Die führende Frage des Textes ist, ob die Tugend der Gerechtigkeit an sich zur Glückseligkeit eines
Menschens beiträgt oder nicht. Aber Sokrates geht diese Frage nicht direkt an, sondern stellt eine
Stadt in Worten her, durch die er zeigen will, dass Gerechtigkeit an sich sehr wohl einen Menschen
glückselig macht. Wir werden uns fragen müssen, was die Beziehung zwischen der politischen
Theorie und der ethischen Theorie ist. Außerdem wollen wir genau verfolgen, wie die politischen
und ethischen Fragen laut der Argumentation in Fragen über Sein und Wissen münden.

Die Veranstaltung eignet sich als eine Einführung in die antike Philosophie. Weder
Griechischkenntnisse noch Kenntnisse über antike Philosophie werden vorausgesetzt.



Gerhardt, Volker VL 51 002
Das kritische Werk Immanuel Kants. Einführung in die Schwerpunkte seines Denkens/The
critical philosophy of Immanuel Kant (b, c, d, LA/S1)

Termin: Mo 16-18 wöch. Ort: UL 6, 2097 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Immanuel Kant gehört nach Platon und Aristoteles zu den bedeutendsten
Theoretikern der Philosophiegeschichte. Ohne die Kenntnis seines Werkes findet man keinen
Zugang zum modernen Denken.

Die Vorlesung geht das Risiko ein, in der kurzen Zeit eines Semesters die Schwerpunkte seines
kritischen Philosophierens vorzustellen. Dazu gehört ein Blick auf sein Leben sowie auf seine
intellektuelle Entwicklung. Nach einer Skizze der Ausgangspositionen seines frühen, fälschlich so
genannten „vorkritischen“ Denkens, geht es um die Darstellung der zentralen Einsichten der drei
Hauptwerke, der drei „Kritiken“. Dabei wird der Theorie des Lebens in der Kritik der Urteilskraft
besondere Aufmerksamkeit geschenkt, weil sie den Zusammenhang des Gesamtwerks leichter
erkennen lässt. Es versteht sich von selbst, dass auch die Probleme der Politischen Philosophie und
der Geschichtsphilosophie behandelt werden. Darauf folgt die Auseinandersetzung mit Kants
Theorie der Kultur, die mit einem Ausblick auf seine Wirkungsgeschichte abgeschlossen wird.

Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich Ernst Cassirers Gesamtdarstellung: Kant. Leben und
Lehre (1918) (Hamburger Ausgabe ECW Band 8).



Jaeggi, Rahel VL 51 003
Grundprobleme der Sozialphilosophie/Introduction into Social Philosophy (c, LA/S1)
Termin: Mi 12-14 wöch. Ort: UL 6, 1072 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Diese Vorlesung soll anhand von zentralen Begriffen (wie z.B. Gemeinschaft,
Gesellschaft, Individualismus/Holismus, Freiheit, Identität, kollektives Handeln, Institution,
Solidarität, Anomie/Entfremdung, Macht) eine problemorientierte Einführung in die
Sozialphilosophie und ihre sozialontologischen Grundlagen geben.



Meyer, Kirsten VL 51 004
Themen der angewandten Ethik/Topics of Applied Ethics (c, d, lA/S1)
Termin: Fr 10-12 wöch. Ort: UL 6, 2091/92 Beginn: 16.10.2009

Kommentar:
Die angewandte Ethik beschäftigt sich z.B. mit folgenden Fragen: Sollten wir die
Natur auch wegen ihres Eigenwertes schützen? Sind Tierversuche moralisch vertretbar? Dürfen wir
auf die genetische Ausstattung unserer Nachkommen Einfluss nehmen? Welchen moralischen
Status haben Embryonen? Spricht etwas gegen aktive Sterbehilfe? Nach welchen Kriterien sollten
knappe medizinische Ressourcen verteilt werden? Was wäre ein vernünftiger Umgang mit riskanten
Technologien? Was müssen wir für den Klimaschutz tun? Was schulden wir zukünftigen
Generationen?
In dieser Vorlesung werden zentrale Themen aus der Umweltethik, Bioethik, Medizinethik,
Technikethik und der politischen Ethik behandelt. Anhand einer Diskussion dieser Themen sollen
die zahlreichen Bezüge der angewandten Ethik zur Metaethik und normativen Ethik aufgezeigt
werden. So ist etwa die Debatte um das Verhältnis zwischen deontologischen und
konsequentialistischen Gesichtspunkten der Moral für die angewandte Ethik von großer Bedeutung.
Zugleich könnten von der angewandten Ethik selbst wertvolle Impulse für derartige Debatten
ausgehen.



Möckel, Christian VL 51 005
Staat und Bürger. Zur politischen Philosophie von Althusius bis Rousseau/State and Citizen.
The political philosophy from Althusius to Rousseau (b, d, LA/S2)

Termin: Di 18-20 wöch. Ort: UL 6, 1072 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Vorlesung bringt zentrale Themen, Probleme und Begriffe der politischen
Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts zur Darstellung. Dabei werden gegensätzliche
Begründungen des Staates (Naturrecht, Tradition, Pragmatismus), unterschiedliche Bestimmungen
des Spannungsfeldes von Freiheit des Individuums und öffentlicher Gewalt, die Probleme der
Gewaltenteilung und der Beteiligung der Bürger am politischen Leben behandelt. Außerdem wird
die Entwicklung des Problembewusstseins und der Begrifflichkeit vom Dreißigjährigem Krieg bis
zur Französischen Revolution deutlich gemacht.

Literatur: O. v. Gierke: Johannes Althusius und die Entwicklung der naturrechtlichen Staatstheorien. [1880]
Breslau 1929. E. Cassirer: Die Philosophie der Aufklärung [1932], 6. Kapitel: Recht, Staat und Gesellschaft,
Hamburg 1998. 313-367. A. Baruzzi: Einführung in die politische Philosophie der Neuzeit. Darmstadt 1993.



Müller, Olaf VL 51 006
Vernunft und Gefühl in der Erkenntnislehre/Reason and emotion in epistemology (b, d, LA/S1, S2)
Termin: Mo 18-20 wöch. Ort: UL 6, 3075 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Natürlich sind wir gut beraten, bei der Formung unserer Überzeugungen auf (im
weitesten Sinne) vernünftige Kriterien zu setzen wie z.B. logische Stimmigkeit; Übereinstimmung
mit Beobachtung und Experiment; Einfachheit usw. Sind dies die einzigen Ressourcen, an die wir
uns in der Erkenntnislehre halten sollten? Zählt dort nichts als die kühle Vernunft? Nein. Ich
möchte in der Vorlesung Fälle vorführen, in denen wir gut beraten sind, auch auf emotionale
Kriterien zu setzen. Einer dieser Fälle tritt etwa dann ein, wenn wir von Freiheit und Verantwortung
reden wollen, ohne uns von den Resultaten der Neurowissenschaft ins Bockshorn jagen zu lassen.



Niebergall, Karl-Georg VL 51 007
Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze/Gödel’s incompleteness Theorems (a, b)
Termin: Di 16-18 wöch. Ort: UL 6, 1070 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze – „Die Peano-Arithmetik ist unvollständig“
(das 1. G. Theorem) und „Die Konsistenz der Peano-Arithmetik ist in dieser nicht beweisbar“ (das
2. G. Theorem) – und Verallgemeinerungen von diesen gehören zu den grundlegenden und
wichtigsten Resultaten der Logik.

Man führt den Beweis des 1. G. Theorems zuweilen auf rekursionstheoretische Resultate zurück
(wobei: Rekursionstheorie = Theorie der berechenbaren Funktionen, cum grano salis). Ich gehe in
dieser Vorlesung den umgekehrten Weg: zunächst soll das 1. G. Theorem (in der o.g. Form) auf
einem definierbarkeitstheoretischen Weg bewiesen werden. Dies erst dient als Einstieg in die
Rekursionstheorie, die dann zur Formulierung verallgemeinerter Fassungen des 1. G. Theorems
verwendet wird. Schließlich möchte ich zumindest einige Details des Beweises des 2. G. Theorems
präsentieren.

Voraussetzungen: Einführung in die Logik

Literatur: (zur Vorbereitung) Link/Niebergall: Von Epimenides zu Gödel, in Fischer/Vossenkuhl (Hrsg.), Die Fragen der
Philosophie, Beck 2003.



Pauen, Michael VL 51 008
Einführung in die Philosophie/Introduction to Philosophy (e)
Termin: Mo 14-16 UL 6, 3075 Beginn: 19.10.2009
ab 26.10.2009 in UL 6, 2091/92

Kommentar:
Die Vorlesung soll inhaltliche, methodische und handwerkliche Grundkenntnisse
vermitteln, die zu einer erfolgreichen Aufnahme eines Philosophiestudiums erforderlich sind.
Inhaltlich wird jeweils eine Einführung in die zentralen Fragestellungen der wesentlichen
philosophischen Subdisziplinen gegeben. Zweitens wird es um die Vermittlung philosophischer
Grundbegriffe gehen: Was ist ein Argument, wodurch zeichnet sich Wissen aus oder welche
prinzipiellen Möglichkeiten gibt es bei der Begründung moralischer Normen? Das begleitende
Tutorium dient der Vertiefung der in der Vorlesung diskutierten Fragen; gleichzeitig sollen wichtige
Fertigkeiten geübt werden, insbesondere die Beschaffung von Literatur, die Anlage einer Hausarbeit
und das richtige Zitieren von Texten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.



Rapp, Christof VL 51 009
Aristotelische Ethik/Aristotelian Ethics (c)
Termin: Mo 14-16 wöch. Ort: UL 6, 3075 Beginn: 19.10.2009
! findet leider nicht statt !


Schumacher, Ralph VL 51 010
Philosophische Theorien der Wahrnehmung/Philosophical Theories of Sensory Perception (b, d)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: UL 6, 1070 Beginn: 13.10.2009
! findet leider nicht statt !



Staudacher, Alexander VL 51 011
Einführung in die Philosophie des Geistes/Introduction to the Philosophy of Mind (b, d)
Termin: Di 12-14 wöch. Ort: UL 6, 1070 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Philosophie des Geistes will zum einen grundlegende Merkmale unseres
geistigen Lebens wie Bewusstsein und Intentionalität aufzuklären. Zum anderen versucht sie das so
genannte Leib-Seele-Problem zu lösen, welches sich im Wesentlichen um die Frage dreht, ob sich
geistige Zustände wie Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Wünsche, Meinungen, Wahrnehmungen
usw. als physische Zustände im weitesten Sinne verstehen lassen, d.h. als Zustände, die adäquat und
erschöpfend mit den Mitteln der Naturwissenschaften (unter Einschluss der modernen Psychologie
und Kognitionswissenschaften) charakterisiert werden können. Ausgehend von der Behandlung
einiger klassischer Auffassungen zum Thema (u.a. der von Descartes), soll in der Vorlesung ein
Überblick und eine kritische Diskussion der zahlreichen Positionen geliefert werden, die die
Diskussion der letzten 40 Jahre zu diesem Thema bestimmt haben (u.a. logischer Behaviorismus,
Funktionalismus, Formen des Dualismus, Identitätstheorie, nicht-reduktiver Materialismus,
eliminativer Materialismus, Repräsentationalimus)


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Proseminare



Anwander, Norbert PS 51 015
Individuelle Rechte/Individual Rights (c, d, LA/S1, S2)
Termin: Do 12-14 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Die Vorstellung, dass Menschen Rechte haben, gehört seit der Neuzeit zum
Repertoire moral- und rechtsphilosophischer Grundgedanken. Wie oft bemerkt worden ist, werden
moralische und politische Kontroversen heute sogar vorzugsweise im Vokabular von Rechten
geführt. Allerdings ist keineswegs klar, was unter einem Recht zu verstehen ist, und auch unter
Juristen und Rechtsphilosoph/Innen herrscht zu diesem Begriff mehr Verwirrung als Einigkeit. In
diesem Proseminar werden wir prominente Theorien zu individuellen Rechten kennen lernen und
uns mit der Analyse von Rechten sowie einigen zentralen Unterscheidungen (etwa moralische vs.
juridische Rechte, aktive vs. passive Rechte, negative vs. positive Rechte) vertraut machen. Zur
Sprache kommen soll auch, was dafür spricht, dass dem Begriff eines individuellen Rechts eine so
prominente Bedeutung zukommt, und worin sein Mehrwert gegenüber anderen moralischen
Konzepten wie Pflichten oder Tugenden besteht.
Literatur: Ein Reader mit der im Seminar behandelten Literatur steht zu Semesterbeginn zur
Verfügung.



Battaglia, Fiorella PS 51 016
Kosmopolitismus bei Kant. Die Geschichte einer Idee/Kant’s Cosmopolitanism and its
History (c, d, LA/S1)

Termin: Mi 14-16 wöch. Ort: UL 6, 2014 B Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Lange bevor die Idee des Weltbürgerrechts (ius cosmopoliticum) in dem Werk Zum
ewigen Frieden entstand, hatte der Begriff des Weltbürgers bei Kant eine lange Karriere.
„Weltbürgerliche Bedeutung“ der Philosophie betrifft nach Kant das, was jeden Menschen
notwendig interessiert. Thema des Seminars ist es, Sinn und Funktion des Kosmopolitismus in
Bezug auf die Wissensform der Philosophie und auf „die wirksamen Verhältnisse“, in die
Menschen zueinander treten können, zu erörtern.
Neben dem Text Zum ewigen Frieden wird eine Literaturliste aus Kants Reflexionen zur
Anthropologie und aus der Metaphysik der Sitten zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.



Fröhlich, Bettina PS 51 017
Antike Selbsterkenntnis/Ancient Self-Knowledge (b, c, d, LA/S1, S2)
Termin: Di 16-18 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Selbsterkenntnis ist eines der zentralen Themen, wenn nicht sogar das zentrale
Thema im antiken Denken. Nachdem schon die delphische Theologie und die apollinisch geprägte
Dichtung die Selbsterkenntnis zur primären Aufgabe des Menschen erklärt hatten, rückte sie mit
Sokrates und Platon ins Zentrum der philosophischen Bemühungen und blieb für die folgende
philosophische Reflexion ein bestimmendes Grundmotiv. Im Seminar werden wir uns sowohl mit
den dichterisch-religiösen Auffassungen als auch mit den philosophischen Selbsterkenntnis-
Konzeptionen der klassischen und hellenistischen Zeit bis hin zum Neuplatonismus beschäftigen.
Anhand ausgewählter Texte von Pindar, Sophokles, Platon, Aristoteles, der Stoa und Plotin sollen
insbesondere das Verhältnis von Selbst- und Welterkenntnis sowie die ethische und politische
Relevanz der Selbsterkenntnis erörtert werden.

Anmerkung: Die Seminartexte werden zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung
gestellt.



Fingerhut, Jörg; Hufendiek, Rebekka PS 51 018
Andy Clark: The Extended Mind (b)
Termin: Do 10-12 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 15.10.2009

Kommentar
: Wo endet der Geist und wo beginnt der Rest der Welt? Eine traditionelle Antwort auf
diese Frage situiert den Geist im Gehirn und lässt ihn damit an der Schädeldecke enden. Diese
Sichtweise stellt Andy Clark in seinen Texten radikal in Frage. Denkt man z.B. an eine Person, die
eine komplizierte Multiplikationsaufgabe mit Hilfe von Papier und Bleistift ausführt, so sind nach
Clark diese verwendeten Hilfsmittel wesentliche Bestandteile des kognitiven Prozesses. Kognitive
Prozesse finden demnach nicht ausschließlich im Kopf statt.

Im Seminar werden wir uns in Clarks Theorie einarbeiten und uns dabei auch Grundlagen der
Philosophie des Geistes (Funktionalismus, Varianten des Gehalts- und Vehikelexternalismus) und
der Kognitionswissenschaften erschließen.

Literatur: Chalmers, David; Clark, Andy: The Extended Mind.
(http://consc.net/papers/extended.html); Clark, Andy: Mindware. An Introduction to the Philosophy
of Cognitive Science, Oxford 2001.



Jaeggi, Rahel PS 51 019
Sozialphilosophie der Arbeit/Labour as a Philosophical Problem (c, LA/S1)
Termin: Mo 10-12 wöch. Ort: UL 6, 3088 A+B Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Das Problem der Arbeit steht angesichts des Umstands, dass, wie Hannah Arendt
bereits 1958 formuliert hat, "unserer Arbeitsgesellschaft die Arbeit auszugehen" droht, im Zentrum
vieler gesellschaftspolitischer Debatten. Gibt es ein "Recht auf Arbeit" und sollte Hausarbeit
bezahlt werden? Wie verhält sich das Arbeitsethos moderner Gesellschaften zu Forderungen nach
"bedingungslosem Grundeinkommen"? Solche Fragen berühren jenseits ihrer tagespolitischen
Aktualität die Grundlagen unseres Verständnisses von Arbeit überhaupt. Was genau verstehen wir
als Arbeit und welchen Stellenwert nimmt sie im gesellschaftlichen Gefüge ein? Ist Arbeit lediglich
Mühsal und notwendige Last, oder gehört Arbeit – mit dem ihr innewohnenden Potential der Selbst-
und Weltgestaltung und ihrem Stellenwert für das Gefüge sozialer Anerkennung – zu den
Bedingungen eines guten Lebens und der menschlichen Selbstverwirklichung? Im Seminar werden
wir uns zunächst klassische philosophische Auffassungen von Arbeit (u.a. Aristoteles, Locke,
Marx, Hegel, Arendt) erarbeiten, um anschließend auf zeitgenössische philosophische Positionen
zum Recht auf Arbeit, Lohn für Hausarbeit, oder dem bedingungslosen Grundeinkommen
einzugehen.



King, Colin PS 51 020
Sophisten und Sophistik/Sophists and sophistry (b, c)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Sophisten wurden oft als die Antagonisten der Philosophiegeschichte dargestellt.
Platons Polemiken gegen die Sophisten, u.a. in seinem Sophistes, sowie die Aristotelische
Abhandlung über Fehlschlüsse mit dem Titel Sophistische Widerlegungen haben maßgeblich dazu
beigetragen, dass wir heute „Sophisten“ als unlautere Menschen und „Sophistik“ als eine bewusst
auf Täuschung zielende und fehlerhafte Argumentation verstehen. Dabei war es gerade das
Verdienst der Sophisten, die Art von theoretischer Reflektion über Sprache und Argumentation
anzustellen, die später zu ihrer Entlarvung als „Sophisten“ verwendet wurde. – In diesem Seminar
wollen wir erstens historisch und anhand von ausgewählten Texten der Sophisten verstehen, wer die
Sophisten waren, und zweitens systematisch zu klären versuchen, was täuschend plausible
Argumentation ausmacht. Als Einführung in das Thema sei G.B. Kerferds The Sophistic Movement
(Cambridge 1981) empfohlen; sämtliche Primär- und Sekundärliteratur für das Seminar wird zum
Anfang des Semesters elektronisch (in Moodle) und als Kopiervorlage (in der Georgenstraße)
bereitgestellt.



Lenz, Martin PS 51 021
Spinozas Ethik/Spinoza’s Ethics (b, d, LA/S1, S2)

! findet leider nicht statt !



Malink, Marko PS 51 022
Philosophie der Logik/Philosophy of Logic (a, b, d)
Termin: Di 12-14 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
In diesem Seminar wollen wir Willard Van Orman Quines Philosophie der Logik
lesen. Logik ist für Quine wesentlich eine Untersuchung der logischen Wahrheiten. Zugleich ist für
ihn auch die Grammatik sprachlicher Ausdrücke relevant zur Bestimmung der Logik. Neben den
Begriffen der Wahrheit und Grammatik behandelt Quine u.a. Themen wie die Theorie der
Quantifikation, die Mengenlehre und einige nicht-klassische Logiken. Vorausgesetzt wird im
Seminar der Stoff der Einführungsvorlesung in die Logik. Wir lesen das Buch in deutscher
Übersetzung: W. V. O. Quine: Philosophie der Logik, C. C. Buchner, Bamberg, 2005. (Das
Original erschien 1986 in 2., überarbeiteter Auflage unter dem Titel Philosophy of Logic.)



Niebergall, Karl-Georg PS 51 023
Einführung in die Sprachphilosophie/An Introduction to the Philosophy of Language (a, b)
Termin: Mi 10-12 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Dieses Proseminar ist eine mit Frege startende und in den 1970ern endende
Einführung in die Sprachphilosophie. Der Kurs ist mehr an Philosophen als an Themen orientiert
(wenn auch gewisse Philosophen exemplarisch für gewisse Positionen stehen oder derart behandelt
werden können), die ungefähr in der geschichtlich vorgegebenen Reihenfolge besprochen werden.
Es handelt sich um Frege, Russell, den frühen Wittgenstein, Carnap (und andere Mitglieder des
Wiener Kreises), Quine, Tarski, Davidson, Grice und Kripke. Wenn die Zeit reicht, können wir
noch neuere Literatur berücksichtigen.

Literatur: Hauptsächlich die Originale. Als Hintergrund W. Lycan: Philosophy of Language,
Routledge 2000.



Paasch, Sebastian PS 51 041
Klassische Logik versus freie Logik(en) (a)
Termin: Di 14-16 wöch. Ort: I 110, 239 Beginn: 13.10.2009

Kommentar: Die folgende Behauptung ist recht populär: Die klassische Logik macht Existenzannahmen, die sich mit freien Logiken vermeiden lassen. Deshalb seien freie Logiken zum Beispiel geeigneter für Argumentationen, in denen die Existenz von Objekten nicht vorausgesetzt, sondern gezeigt werden soll. Zur Stützung der Behauptung wird auf die unterschiedliche Behandlung verwiesen, die Individuenkonstanten und Quantoren in akzeptablen (Hintergrund)Semantiken – häufig sind dies die verschiedenen Modelltheorien – erfahren. Zugleich und erschwerend werden vor allem die verschiedenen Modelltheorien freier Logiken auch danach beurteilt, ob sie zur Stützung der  Behauptung dienen.
Im Seminar wird zunächst der Vollständigkeitssatz für die klassische Prädikatenlogik vorgestellt; dies dient vor allem der Illustration des Umgangs mit Individuenkonstanten und Quantoren. Dann werden Kalküle und Modelltheorien für freie Logiken detailliert vorgestellt. En passant wird die Frage des Zusammenhangs der Eingangsbehauptung mit den Kalkülen und den Modelltheorien erörtert.

Voraussetzung: Logikkenntnisse sind erwünscht.




Schemmel, Matthias PS 51 024
Kants 'Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft': Text und wissenschafts-
historischer Kontext/Metaphysical foundations of natural science: The text and ist place in the
history of science (b, LA/S1)

Termin: Do 18-20 wöch. Ort: Boltzmannstr. 22, 219 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Kants “Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft” sind ein einzigartiges
Dokument frühneuzeitlichen naturphilosophischen Denkens. Als letztes von Kants Werken zur
Naturphilosophie reflektieren sie eine lebenslange Auseinandersetzung mit den
naturphilosophischen Systemen anderer Denker wie Descartes, Newton und Leibniz. Als ein Werk
der nachkritischen Periode Kants, d.h. der Zeit nach der Veröffentlichung seiner “Kritik der reinen
Vernunft” im Jahre 1781, wirft der Textes aber insbesondere Fragen nach seiner
erkenntnistheoretischen Verortung auf. In dem Proseminar soll anhand der gemeinsamen Lektüre
dieses und ggf. weiterer Texte zur Naturphilosophie Einblick in das neuzeitliche
naturphilosophische Denken gewonnen werden. Dabei sollen Möglichkeit und Notwendigkeit einer
metaphysischen Fundierung der Naturerkenntnis kritisch hinterfragt werden und die historische und
anthropologische Herkunft der kantschen Metaphysik der Natur diskutiert werden.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Philosophie und der Geschichtswissenschaften.
Studierende anderer Fächer wie der Physik sind aber ausdrücklich willkommen.

Literatur: Immanuel Kant: “Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft.” Herausgegeben
von Konstantin Pollock. Hamburg: Meiner, 1997.



Schütte, Michael PS 51 025
Self-Knowledge (b) (engl. Sprache)
Termin: Mi 10-12 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
The philosophically interesting versions of self-knowledge are knowledge of
persisting selfs and knowledge of one’s own mental states. In the seminar we will focus on the latter
version of self-knowledge. If this kind of knowledge is possible, what distinguishes it from other
kinds of knowledge? Is it based on a unique method? Is it especially secure? And how can such
alleged differences be explained? A reader will be available at the beginning of the semester.



Schütte, Michael; Engel, Malte PS 51 026
Freiheit und Verantwortung/Freedom and Responsibility (b) (bei Bedarf Englisch)
Termin: Do 10-12 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Die philosophischen Begriffe der Willensfreiheit und der moralischen Verantwortung
sind in den letzten Jahren - auch vor dem Hintergrund neurowissenschaftlicher Befunde -intensiv
diskutiert worden. Im Seminar möchten wir einen möglichst klaren Wegweiser durch das komplexe
Gebiet anbieten, der die wichtigen Positionen (etwa Kompatibilismus, Libertarismus) und
Argumente vorstellt. Ein Reader wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.



Schwemmer, Oswald PS 51 027
Ernst Cassirer, Zur Logik der Kulturwissenschaften/Ernst Cassirer, The Logic of the Cultural
Sciences (b, c, d, LA/S2)

Termin: Mo 14-16 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Cassirers Schrift „Zur Logik der Kulturwissenschaften“ ist in seinem schwedischen
Exil geschrieben 1942 erschienen. Die fünf in dieser Schrift zusammengefassten Studien liefern
eine wissenschaftstheoretische Fundierung der Kulturwissenschaften, die an sein Projekt einer
„Philosophie der symbolischen Formen“ anschließt. Im Seminar sollen die einzelnen Schritte dieser
Fundierung geklärt und diskutiert werden.

Literatur: Ernst Cassirer, Zur Logik der Kulturwissenschaften. Darmstadt [Wissenschaftliche
Buchgesellschaft] 1994; Ders., Gesammelte Werke. Hamburger Ausgabe. Band 24. Hamburg
[Hamburg [Felix Meiner Verlag] 2007, S. 357-486. Tipp: Die amerikanische Übersetzung „The
Logic of the Cultural Sciences“, erschienen 2000 bei Yale University Press, ist für etwa 13 EUR im
Internet erhältlich.



Staudacher, Alexander PS 51 028
David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand/David Hume: An Enquiry
concerning Human Understanding (b)

Termin: Mi 16-18 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Humes Untersuchung über den menschlichen Verstand (1748) gehört zu den
grundlegenden Texten des klassischen Empirismus. Der Text behandelt grundlegende Fragen der
Erkenntnistheorie, die bis heute aktuell geblieben sind: Welche Arten von Erkenntnis gibt es?
Worauf beruht unser Wissen von kausalen Zusammenhängen? Welche Basis haben unsere
Überzeugungen über Künftiges? usw. Da sich Hume einer klaren Sprache bedient und bei seinen
Leserinnen und Lesern keine philosophischen Vorkenntnisse voraussetzt, eignet sich das Seminar
ganz besonders auch (aber nicht nur) für Studienanfänger.
Textgrundlage: David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. (Hg: H.
Herring) Reclam Nr. 5489.



Thiering, Martin PS 51 029
Semiotik und Sprechakttheorie: Vom Gebrauch der Zeichen/Semiotics and Speechact Theory:
On the Usage of Signs (b, d, LA/S1)

Termin: Fr 10-12 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 16.10.2009

Kommentar:
Dieser Kurs gibt eine Einführung in die linguistische Zeichentheorie, angefangen mit
Charles Saunders Peirce über die strukturalistische Schule, ausgehend von dem Begründer der
modernen Linguistik Ferdinand de Saussure, bis zu den sprechakttheoretischen Ansätzen von
Austin, Searle und Grice. Als Kontrapunkt zu strukturalistischen Ansätzen sollen
poststrukturalistische Texte u.a. von Derrida behandelt werden. Es werden Primärtexte (auch in
englischer Sprache) auszugsweise gelesen und diskutiert. Im Vordergrund sollen dabei die
folgenden epistemologischen Fragen stehen: Was transportiert ein sprachliches Zeichen? Gibt es
eine repräsentative Darstellungsfunktion des sprachlichen Zeichens? Welche Relation besteht
zwischen Sprache und Kognition? Wie wird Bedeutung konstituiert?

Texte: Siehe unten (ausgewählte Kapitel werden vor Kursbeginn erhältlich sein).

Literatur: Austin, J. 1998 (1956). Zur Theorie der Sprechakte (How to do things with words).
Frankfurt/Main: Reclam.
Bloomfield, L. 1933. Language. New York: Holt. (S.3-41; 139-169).
Bühler, K. 1934 (1999). Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart: Fischer.
(13-82).
Derrida, J. Randgänge der Philosophie. Wien: Passagen Verlag.
Morris, Ch. 1946. Signs, Language, and Behavior. New York: Prentice Hall. (1-59).
Ogden, C., Richards, I. 1930. The Meaning of Meaning. London: Kegan & Paul. (1-23; 48-76; 185-
208).
Peirce, Ch. S. 2000. Semiotische Schriften. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. (t.b.a).
Saussure, F. de. 1916. Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. (t.b.a.).
Searle, J. R. 1970. Speach Acts: an Essay in the Philosophy of Language (t.b.a.).
Searle, J. R. 1971. The Philosophy of Language. London: Oxford University Press. (t.b.a.).
Skinner, B. F. 1957. Verbal Behavior. New York: Appleton. (t.b.a.).
Vygotsky, L. 1934. Thought and Language. Cambridge, MA: Cambridge University Press. (1-11;
210-256).
Whorf, B. 1956. Language, Thoug.



Wagner, Tim PS 51 030
Aristoteles, Topik/Aristotle: Topics (b, d)
Termin: Mo 18-20 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Die Topik ist die erste systematische Abhandlung zur Theorie der Argumentation.
Aristoteles stellt eine Methode dar, die es erlaubt, zu jedem Thema aus akzeptablen Prämissen
(endoxa) Argumente zu bilden und sich, wenn man selbst eine Position vertritt, nicht in
Widersprüche verwickeln zu lassen. Vorausgesetzt wird dabei der Rahmen eines Gesprächs
zwischen zwei Partnern, die entgegengesetzte Ziele verfolgen: eine These zu widerlegen oder sie zu
verteidigen. Diese Form der so genannten ‚dialektischen‘ Argumentation, die vermutlich schon in
der Platonischen Akademie geübt wurde, analysiert Aristoteles unter logischen,
prädikationstheoretischen und epistemologischen Aspekten. Das Seminar soll dazu dienen, den
Text genau zu lesen und die darin enthaltene Theorie zu rekonstruieren.

Literatur Aristoteles: Topik, übersetzt und kommentiert von T. Wagner und Ch. Rapp, Stuttgart:
Reclam, 2004; Aristotelis Topica et Sophistici elenchi, recensuit brevique adnotatione critica
instruxit W.D. Ross, Oxford: Clarendon, 1958; Aristote: Topiques, Livres I–IV/V–VIII, texte établi
et traduit par J. Brunschwig, Paris: Les Belles Lettres, 1967/2007; Aristotle: Topics. Books I and
VIII, translated with a commentary by R. Smith, Oxford: Clarendon, 1997.



Wild, Markus PS 51 031
Martin Heidegger, Sein und Zeit/Martin Heidegger, Being and Time (b, d, LA/S1, S2)
Termin: Mi 12-14 wöch. Ort: UL 6, 3088 A+B Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
„Sein und Zeit“ (1927) ist, obschon Fragment geblieben, eines der einflussreichsten
Werke der Philosophie im 20. Jh. Heidegger unternimmt darin eine Analyse der Grundstruktur des
menschlichen Daseins und etabliert eine Vielzahl von bedenkenswerten Thesen und
Beschreibungen über die Themen Welt, Umwelt, Raum, Verstehen, Miteinandersein, Sprache,
Stimmung, Sorge, Angst, Tod und Zeit.
Vorgehen: Diese Veranstaltung ist ein Text- und Lektüreseminar. Es wird vorwiegend um den
ersten Abschnitt (um die „Daseinsanalytik“) von SZ gehen (§§ 9-44). Der Text ist umfangreich,
streckenweise schwierig, sprachlich eigensinnig, verlangt Vor- und Nachbereitung. Methodisch
sollen „Expertengruppen“ gebildet werden, die thematisch zusammenhängende Textpassagen
unabhängig vorbereiten und in späteren Sitzungen präsentieren. Die ersten Sitzungen sind der
gemeinsamen Diskussion gewidmet. Dabei müssen die Teilnehmenden kurze schriftliche
Reflexionen zu Textpassagen vorbereiten.
Ziel: Das Ziel des Seminars besteht zum einen darin das Netz der Grundbegriffe von SZ zu
erfassen, zum anderen darin, die Abgrenzung der philosophischen Daseinsanalytik gegenüber einer
naturwissenschaftlichen Erforschung des Menschen zu verstehen (vgl. SZ § 10).
Adressaten: Diese Veranstaltung ist ein Proseminar und richtet sich weder an fortgeschrittene
Studierende noch an Heideggerkenner, sondern an Studierende in den ersten Semestern.
Vorbereitung: Es empfiehlt sich bei der vorbereitenden Lektüre die Einleitung (vorerst)
wegzulassen und gleich bei SZ § 9 anzufangen (werden wir auch im Seminar so machen). Ebenso
empfiehlt es sich schon vorbereitend ein Thema herauszupicken, mit dem man sich in einer
„Expertengruppe“ befassen will. Ein Überblick über die Themen in SZ findet sich in Dieter Thomä
(Hg.): Heidegger-Handbuch. Leben - Werk – Wirkung, Stuttgart: Metzler 2003, und in Thomas
Rentsch (Hg.): Martin Heidegger. Sein und Zeit (Klassiker auslegen, Bd. 25), Berlin: Akademie
Verlag 2007.
Literatur: Ich empfehle SZ zur Anschaffung (auch wenn es nicht ganz günstig ist).



Wild, Markus PS 51 032
Tiergeist und Tierethik/Animal minds and animal morals (b, c, d, LA/S1, S2)
Termin: Di 18-20 wöch. Ort: UL 6, 2014 A Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Vor 30 Jahren stellte der Biologe Donald Griffin die Frage nach dem Bewusstsein
von Tieren („The Question of Animal Awareness“, 1976). Bis zum heutigen Tag haben sich
Untersuchungen zum geistigen und sozialen Leben der Tiere auf nie zuvor gekannte und aufregende
Wese vermehrt. Vor 30 Jahren erhob der Philosoph Peter Singer die Forderung nach einer
Befreiung der Tiere („Animal Liberation“, 1975) und bis heute haben sich Diskussionen für und
wider die Rechte von Tieren auf nie zuvor gekannte, aufregende Wese gehäuft. Beides hängt eng
miteinander zusammen. Aber wie? Was folgt aus unserem Wissen über das Leben der Tiere für
unser moralisches Verhältnis zu ihnen? Was folgt aus unserem Wissen über das Leben der Tiere für
unser moralisches Verhältnis zu uns selbst?
Vorgehen: Diese Veranstaltung ist ein Diskussions- und Lektüreseminar. In den ersten Sitzungen
werden wir uns (unter kritischer philosophischer Perspektive) mit Forschungen zum geistigen und
sozialen Leben der Tiere befassen. In den weiteren Sitzungen werden wir unterschiedliche
moralphilosophische Folgerungen diskutieren. Methodisch sollen „Expertengruppen“ gebildet
werden, die die moralphilosophischen Positionen unabhängig vordiskutieren und in späteren
Sitzungen präsentieren.
Ziel: Das Ziel des Seminars besteht zum einen darin, eine Haltung zu den unterschiedlichen
tierethischen Positionen zu entwickeln oder diese zu verfeinern, zum anderen darin, die
Beziehungen zwischen empirischen Ergebnissen und moralischen Forderungen zu verstehen.
Adressaten: Diese Veranstaltung ist ein Proseminar, sie richtet sich deshalb vorwiegend an
Studierende in den ersten Semestern.
Vorbereitung: Es empfiehlt sich zur Vorbereitung die Lektüre von J.M. Coetzees Erzählung The
Lives of Animals (Das Leben der Tiere). Oder die Einleitung zu Der Geist der Tiere. Philosophische
Texte zu einer aktuellen Diskussion, hrsg. von D. Perler u. M. Wild, Frankfurt am Main: Suhrkamp
2005, S. 10-74.
Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: Texte zur Tierethik, hrsg. von U. Wolf, Stuttgart: Philipp
Reclam 2008.



Wittwer, Héctor PS 51 033
Der Rahmenplan für das Schulfach Ethik/The Regular Curriculum for the school-subject Ethics
Termin: Mi 10-12 wöch. Ort: UL 6, 3088 A+B Beginn: 14.10.2009
! findet leider nicht statt !



Lailach, Andrea PS 51 036
Kant: Kritik der Urteilskraft/Kant: Critique of Judgement (b, c)
Termin: Fr 14-16 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 16.10.2009

Kommentar:
Kants „Kritik der Urteilskraft“ (1790) ist die dritte und letzte der drei von Kant
verfassten Kritiken. Sie hat die reflektierende Urteilskraft zum Gegenstand, deren apriorische
Bedingungen untersucht werden sollen. Der Grundbegriff der Urteilskraft, die Kant als ein
Bindeglied zwischen Verstand und Vernunft ansieht, ist der Begriff der Zweckmäßigkeit. Aus
diesem Grund enthält die Kritik der Urteilskraft sowohl eine Theorie von Geschmacksurteilen (die
„Kritik der ästhetischen Urteilskraft“) als auch eine Theorie von Zweckmäßigkeitsurteilen („Kritik
der teleologischen Urteilskraft“). Im Vordergrund des Seminars wird jedoch die philosophische
Ästhetik stehen, die mit den Phänomenen des Schönen und Erhabenen befasst ist. Das Seminar
richtet sich daher sowohl an Studenten, die an Kantischer Philosophie interessiert sind als auch an
solche, die Interesse an einer Theorie der philosophischen Ästhetik haben.

Literatur: I. Kant, Kritik der Urteilskraft, zur Anschaffung empfohlen.



Lailach, Andrea PS 51 037
Der Begriff „Apriori“/The Concept of apriori (b)
Termin: Do 16-18 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Der Ausdruck ›apriori‹ benennt ein bestimmtes Wissen, das unabhängig von
Erfahrung gerechtfertigt werden kann. Apriorische Erkenntnis sei, so Kant, das Beispiel
„apodiktischer Gewissheit“, denn apriorische Urteile sind notwendige Urteile im Gegensatz zu
empirischen oder synthetischen Urteilen, die nur kontingenterweise gelten. Gute Beispiele für
apriorische Urteile sind daher zunächst analytische Urteile wie „Junggesellen sind unverheiratete
Männer“. Sowohl Quine als auch Kripke haben dieses Verständnis apriorischer Rechtfertigung aus
unterschiedlichen Gründen angegriffen. In dem Seminar sollen verschiedene Vorschläge zum
Begriff des Apriori untersucht werden. Dabei geht es vor allem darum, die Frage zu beantworten,
ob die Behauptung apriorischer Erkenntnis verteidigt werden kann und wenn ja, worin diese
besteht.

Literatur: Für das Seminar wird ein Reader erstellt.



Schmid, Stephan PS 51 038
Über Gott, Substanzen, Freiheit und Begriffe: G.W. Leibniz’ "Discours de métaphysique“/On God, Substances, Freedom and Concepts: G.W. Leibniz’s „Discours de métaphysique"(b, LA/S1)
Termin: Do 14-16 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
„Ich habe letztens“, so schreibt Leibniz am 11.2.1686 dem Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels, „(da ich an einem Ort war, wo ich einige Tage nichts zu tun hatte), eine kleine metaphysische Abhandlung verfertigt“. Darin behandelt Leibniz nach eigener Angabe „die Fragen der Gnade, der Mitwirkung Gottes bei den Geschöpfen, der Natur der Wunder, der Ursache der Sünde, der Unsterblichkeit der Seele, der Ideen usw.“ Das „usw.“ ist ernst zu nehmen. Denn neben diesen eher theologisch orientierten Themen setzt sich Leibniz in dieser Schrift auch mit einer Reihe von Fragen auseinander, die auch in der zeitgenössischen Philosophie noch rege diskutiert werden. Dazu gehören Fragen nach der Identität und Einheit von Gegenständen, die Frage nach der Freiheit, nach der Angeborenheit von Begriffen oder der Natur der Wahrheit. Leibniz’ scheinbar aus Langeweile entstandener Discours de métaphysique ist selbst also alles andere als langweilig, sondern voll gepackt mit kontroversen Themen und Argumenten. Diese wollen wir in diesem Proseminar zu verstehen und einzuschätzen versuchen, indem wir Leibniz’ Abhandlung Paragraph für Paragraph durchlesen und besprechen. Das Proseminar verfolgt dabei hauptsächlich drei Ziele. Systematisch sollen klassisch metaphysische Themenkomplexe vorgestellt werden. Historische soll in zentrale Fragen und Gedanken der frühen Neuzeit eingeführt werden. In methodischer Hinsicht geht es schließlich darum, das Interpretieren, Rekonstruieren und Evaluieren philosophischer Texte und Argumente zu üben.
Wir werden Leibniz’ Text in deutscher Übersetzung lesen. Nichtsdestotrotz sind Französischkenntnisse von Vorteil.

Literatur: Zur Anschaffung empfohlen:
G.W. Leibniz: Kleine Schriften zur Metaphysik, (= Philosophische Schriften Bd.1), frz.-dt., hg. und übers. von Hans Heinz Holz, Frankfurt am Main: Suhrkamp 22000.



Strasser, Anna PS 51 039
Philosophy of Cognitive Science (b) (je nach Teilnehmer engl. Sprache)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: UL 6, 2014 A Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Cognitive science is the interdisciplinary study of mind and intelligence, embracing philosophy, psychology, artificial intelligence, neuroscience, linguistics, and anthropology.
Philosophy of cognitive science deals with fundamental concepts that underlie the experimental and computational approach that dominate cognitive science. Questions such as the relation of the mind and the body, the nature of representation and computation will the focus of this seminar. We will read papers by Anderson, Block Churchland, Clark, Kim, Putnam, Searle, Turing and others.




Strasser, Anna PS 51 040
The Mind-Body Problem (b) (je nach Teilnehmer engl. Sprache)
Termin: Do 14-16 wöch. Ort: UL 6, 2014 B Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
This course is an introduction to many of the central issues of the so-called Mind-Body Problem. Some of the questions we will discuss include the following. Is the mind the brain? Can computers think? Is the mind an immaterial thing? Monist and dualist positions will be discussed.




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Schlüsselqualifikationen



Argumentation und Sprache UE 51 034
Oberheim, Eric; Collodel, Matteo
The Incommensurability Thesis (engl. Sprache)

Termin: Mo 14-16 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Since it was put forward on the philosophical stage by Kuhn and Feyerabend in the
early ´60s, the incommensurability thesis has been a constant topic of debate for its intuitive
plausibility and its apparently devastating and far-reaching consequences at the semantic and
methodological levels. However, more than four decades of discussions have not yet settled the
matter of its ultimate meaning, tenability and significance. The purpose of the seminar is to give the
students the opportunity to examine this highly controversial thesis, both from an exegetical and a
systematic point of view, through a close analysis and a cooperative discussion of selected primary
and secondary sources. A reader will be made available through Moodle.



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Hauptseminare



Anwander, Norbert HS 51 050
Lob und Tadel/Praise and Blame (c, d, LA/S1)
Termin: Mi 12-14 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Man muss nicht unbedingt Humes Auffassung von Moral als einem „allgemeinen
System von Lob und Tadel“ teilen. Dass positive und negative Reaktionen darauf, wie sich andere
verhalten, wesentlich zu unserer moralischen Praxis gehören, lässt sich indes kaum bestreiten. In
diesem Seminar wird es zunächst darum gehen, Tadel und Lob besser zu verstehen: Während etwa
die Frage, wann wir jemandem für sein Verhalten Vorwürfe machen können, ausgiebig diskutiert
worden ist, ist lange weitgehend ungeklärt geblieben, was es überhaupt heißt, jemanden etwas
vorzuwerfen. Erst in den letzten Jahren sind eine Reihe von interessanten Vorschlägen entwickelt
worden, wie wir blame verstehen können. Weiter sollen im Seminar normative Fragen zum Tadeln
und Loben behandelt werden: Darf eigentlich jeder jeden tadeln und loben oder muss man dazu eine
spezielle Position innehaben? Ist es möglich, durch eigenes Fehlverhalten sein Recht, anderen
Vorwürfe zu machen, zu verlieren? Und wäre es nicht viel schöner und für unser Zusammenleben
gedeihlicher, wenn wir damit aufhören würden, einander moralische Zensuren zu verteilen?
Literatur: Ein Reader mit der im Seminar behandelten Literatur steht zu Semesterbeginn zur
Verfügung.



Barth, Christian HS 51 051
Bewusstseinstheorien in der frühen Neuzeit/Early modern theories of consciousness (b, d)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: I. 110, 241 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
René Descartes gilt als Begründer der frühneuzeitlichen Ideentheorie. Neben dem
Begriff der Idee und dem damit verbundenen Begriff der Repräsentation hat er einen weiteren
Begriff in den Fokus der Philosophie des Geistes gerückt: den Begriff des Bewusstseins. Für
Descartes zeichnen sich alle Denkakte nicht nur dadurch aus, dass sie in Ideen bestehen bzw. solche
enthalten und somit etwas repräsentieren, sondern auch dadurch dass sie allesamt dem denkenden
Subjekt bewusst sind. In diesem Seminar sollen die frühneuzeitlichen Auffassungen des
Bewusstseins im Ausgang von Descartes in den Blick genommen werden. Im Zentrum des
Seminars werden neben Descartes die Autoren John Locke, Baruch de Spinoza und Gottfried
Wilhelm Leibniz stehen. Deren Positionen bzgl. des Phänomens des Bewusstseins sollen im Laufe
des Seminars anhand von Primär- und Sekundärtexten erschlossen werden. Diese
Rekonstruktionsarbeit soll vor dem Hintergrund der Einteilung gegenwärtiger Bewusstseinstheorien
in repräsentationalistische Theorien, Selbstrepräsentationstheorien und Metaakttheorien erfolgen.

Literatur: wird zu Seminarbeginn bekannt gegeben.



Beere, Jonathan; Helmig, Christoph HS 51 052
The notion of chora in Plato’s Timaeus and in the later Platonic tradition (b) (engl. Sprache)
Forschungsseminar zu TOPOI

Termin: Mo 12-14 wöch. Ort: HAN 6, 1.03 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
This continuation of the Topoi Research Seminar will be devoted to reading the
pages of Plato’s Timaeus in which the second principle of the cosmos, called, among other things,
the Receptacle, is introduced. We will consider the connection between matter, body, and various
notions of space and place in the passage. We will give significant attention to the large secondary
literature on the passage.

Knowledge of Greek necessary. Discussion in English. Permission of instructor required (except for
members of Topoi and the Graduate School of Ancient Philosophy).



Brüllmann, Philipp HS 51 053
Platons Ethik/Plato’s Ethics (c, d)
Termin: Fr 10-12 wöch. Ort: UL 6, 2014 B Beginn: 23.10.2009

Kommentar:
Der Ausdruck „Ethik” als Bezeichnung eines bestimmten Untersuchungsgebiets geht
zwar erst auf Aristoteles zurück, ethische Fragen spielen aber bereits in den Dialogen seines Lehrers
Platon eine herausragende Rolle. Im Rahmen des Seminars werden wir uns – anhand ausgewählter
Textpassagen – mit einigen Thesen beschäftigen, die üblicherweise zur Charakterisierung der
„Platonischen Ethi” herangezogen werden. Zu diesen Thesen gehört z.B. die Auffassung, dass
Tugend Wissen ist, dass niemand absichtlich das Schlechte tut oder dass es für den Menschen gut
ist, gerecht zu sein. Im Zentrum unserer Auseinandersetzung wird die Frage stehen, wie wir eine
ethische Theorie beschreiben würden, die mit diesen und ähnlichen Thesen Ernst macht.

Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen. Scheinerwerb durch
Hausarbeit.

Literatur: Ein Reader wird zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.



Corcilius, Klaus HS 51 054
Aristoteles, De anima/Aristotle: De Anima (b)
Termin: Do 12-14 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 15.10.2009
! findet leider nicht statt !



Dietzsch, Steffen HS 51 055
Schelling über Offenbarung und Freiheit/Schelling on freedom and revelation (b, d)
Termin: Do 12-14 wöch. Ort: UL 6, 2014 B Beginn: 15.10.2009
! findet leider nicht statt !



Gerhardt, Volker HS 51 056
Tutorenkolloquium Praktische Philosophie/Tutorship on Praktical Philosophy (c)

! Veranstaltung nur für studentische Tutoren des Instituts !
Termin: Di 14-16 wöch. Ort: UL 6, 3036 a Beginn:



Gerhardt, Volker HS 51 057
Philosophieren im Exil: Theodor W. Adorno/Philosophy in Exile: Theodor W. Adorno
(c, d, LA/S2)

Termin: Di 18-20 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Ein Verdienst der kritischen Theorie der Frankfurter Schule liegt in ihrer Suche nach
den Ursachen des Holocaust, dem die beiden Gründer dieser Theorie, Max Horkheimer und
Theodor W. Adorno, nur durch ihre Flucht aus Deutschland entkommen sind. Das ist ein
naheliegender Grund, auch Theodor W. Adorno als vierten Philosophen im Exil vorzustellen. Er ist
der vierte Denker nach Karl Löwith, Hans Jonas und Hannah Arendt. Er wird in dem von ihm selbst
betonten Zusammenhang mit Max Horkheimer behandelt.

Die noch während des Krieges zusammen mit Horkheimer geschriebene Dialektik der Aufklärung
ist ein Dokument der Ausbürgerung aus der Zivilisation. Die prinzipielle Gesellschaftskritik erhält
durch die Erfahrungen der Vertreibung eine Authentizität, die sie durch die begriffliche Analyse
allein nicht gewinnt.

Im Mittelpunkt der Arbeit im Seminar steht die Auseinandersetzung mit dem genannten Buch.
Hinzu kommt die Lektüre von Texten aus dem in die USA verlagerten Institut für Sozialforschung
sowie von Aufsätzen und Briefen aus der Zeit vor, während und nach der Emigration. Dabei ist das
spezielle Interesse auf Adorno gerichtet, der vor der Flucht aus Deutschland noch auf eine seit
Jahren umstrittene Weise gezögert und einen Verbleibt in Hitler-Deutschland erwogen hat.

Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich die Werkbiographie von Rolf Wiggershaus, Theodor W.
Adorno, München 2006. Verwiesen sei auch auf Rolf Wiggershaus, Die Frankfurter Schule,
Frankfurt/M. 1987.



Helmig, Christoph HS 51 093
CURRICULUM PLATONICUM II: Die Lehre von der Seele (Psychologie) im Platonismus/The theory of the soul (psychology) in the Platonic Tradition (b, c, d)
Termin: Mo 16-18 wöch. Ort: HAN 6, 1.03 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Das CURRICULUM PLATONICUM ist ein Novum an der Humboldt-Universität. Die einzelnen Seminare beabsichtigen, eine vertiefende Übersicht über zentrale philosophische Themen, Autoren und Textgattungen des griechischen und lateinischen Platonismus (von Platon und seinen direkten Schülern Speusipp und Xenokrates über den lat./gr. Mittel-und Neuplatonismus bis hinein in die Renaissance) zu bieten. Nachdem wir im letzten Semester das enge Verhältnis von Ethik und Theologie in der platonischen Tradition genauer betrachtet haben, wollen wir uns in diesem Semester mit der Lehre von der Seele (Psychologie) befassen.
Die Lehre von der Seele ist nicht ohne Grund als das Herzstück des antiken Platonismus bezeichnet worden. Hier laufen viele zentrale platonische Vorstellungen zusammen. Wie der Seele eine Mittelstellung zwischen der sinnlichen Welt und den intelligiblen Wesenheiten zukommt, so ist auch die Psychologie im Grenzbereich von Physik und Metaphysik angesiedelt. Folgenden Themen sollen im Seminar behandelt werden: Definition der Seele, Entstehung der Seele, Seelenteile / Seelenvermögen, Erkenntnisstufen, die Verbindung von Seele und Körper, Unsterblichkeit, Seelenwanderung, Theorie des pneumatischen Körpers (Seelenwagen). Wir wollen uns der platonischen Seelenlehre mithilfe der nur fragmentarisch erhaltenen Schrift “Über die Seele” des Jamblich nähern und diese Lektüre durch Paralleltexte ergänzen. Dabei wird deutlich werden, daß sich die Platoniker ausführlich mit den Lehren ihrer Vorgänger (bes. des Aristoteles und der Stoa) auseinandergesetzt haben.
Die einzelnen Teile des CURRICULUM PLATONICUM bauen aufeinander auf, sind aber so konzipiert, dass interessierte Teilnehmer jederzeit einsteigen können. Auf Wunsch kann die thematische Arbeit innerhalb des cp durch eine begleitende Lektüregruppe, die sich einzelnen Autoren und zentralen Texten widmet, vertieft werden. (Gute) Griechisch- und Lateinkenntnisse sind daher willkommen, Englischkenntnisse Voraussetzung für eine Teilnahme.

Ausgewählte Literatur zur ersten Orientierung: JOHN F. FINAMORE / JOHN M. DILLON, Iamblichus, De Anima, text, translation and commentary, Leiden – Boston – Köln 2002; HEINRICH DÖRRIE – MATTHIAS BALTES, Der Platonismus in der Antike, Band 6.1-2 (Von der “Seele” als der Ursache aller sinnvollen Abläufe), Stuttgart-Bad Cannstatt 2002; RICHARD SORABJI, The Philosophy of the Commentators 200-600 AD, Volume 1: Psychology, London 2004.



Jaeggi, Rahel; Neuhouser, Frederick HS 51 060
Hegels Rechtsphilosophie (c, LA/S1)
Termin: Mo 14-16 wöch. Ort: UL 6, 3088 A+B Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Hegels "Grundlinien der Philosophie des Rechts" gehört zu den wirkmächtigsten
Büchern der politischen Philosophie, der Rechts- und der Sozialphilosophie. Konzipiert als
"Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse" (so der Untertitel der Veröffentlichung von
1920) ist die Hegelsche Rechtsphilosophie nicht lediglich an einer Grundlegung des Rechts im
engeren Sinne, sondern an einem umfassenden Begriff des "Rechts" orientiert. Dieser verweist auf
eine Grundlegung praktischer Philosophie als einer Theorie rationaler und guter sozialer Ordnung.
Familie, Gesellschaft, Ökonomie und Staat werden dabei in kritischer Auseinandersetzung mit
Vertragstheorien sowie mit der Kantischen Moralphilosophie so zueinander in Beziehung gesetzt,
dass sie als Instanzen von "Sittlichkeit" die Selbstbestimmung des Individuums mit den sozialen
Institutionen vermitteln bzw. in diesen verankern können sollen. Zur Debatte steht damit ein
Verständnis von Freiheit demzufolge diese sich nur als "soziale Freiheit" verwirklichen lässt. Mit
ihrer frühen Darlegung der Stärken aber auch der Desintegrationstendenzen der modernen
bürgerlichen Gesellschaft und ihrer ebenso dynamischen wie zur Verselbstständigung neigenden
Ökonomie ist Hegels Rechtsphilosophie dabei nicht nur kritischer Anknüpfungspunkt für das
Marx'sche Projekt; sie repräsentiert darüber hinaus eine der wesentlichen Positionen einer
philosophischen Theorie der Moderne. Im Seminar soll versucht werden, aus der detaillierten
Interpretation des nicht immer einfachen Hegelschen Textes Erträge für die hier angesprochenen
systematischen Fragen zu gewinnen und die Positionen Hegels auf ihre Relevanz für die
gegenwärtigen Diskussionen hin zu befragen.

Textgrundlage:
Hegel, G.W.F.: Grundlinien der Philosophie des Rechts (= Werke in zwanzig Bänden, Band 7),
hrsg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt am Main 1970 u.ö.
Weitere Literatur:
Honneth, Axel: Leiden an Unbestimmtheit. Eine Reaktualisierung der Hegelschen
Rechtsphilosophie. Stuttgart: Reclam 2001.
Neuhouser, Frederick: Foundations of Hegel’s Social Theory – Actualizing Freedom,
Cambridge/Mass. (Harvard University Press) 2000.
Schnädelbach, Herbert: Hegels praktische Philosophie. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2000.
Siep, Ludwig (Hg.): G.W.F. Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts. Berlin: Akademie 2005.
Taylor, Charles: Hegel. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1983.
Wood, Allen: Hegel’s Ethical Thought: Cambridge University Press 1990.



Krois, John-Miachel HS 51 062
Philosophische Theorien piktoraler Darstellung/Philosophical Theories of Depiction
(b, d, LA/S2)

Termin: Di 16-18 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Nach dem traditionellen Verständnis sind Bilder materielle Objekte, die andere
Objekte auf Grund visueller Ähnlichkeit repräsentieren. Diese Repräsentationstheorie wurde seit
Anfang des letzten Jahrhunderts von verschiedenen Philosophen revidiert bzw. ganz verworfen. Im
Seminar werden Verbesserungsversuche und Alternativen kritisch verglichen. Schwerpunkt wird
die Theoriendiskussion nach Goodman sein.

Literatur: Die Texte werden über Moodle als pdf-Datein aufrufbar sein.



Krois, John-Michael HS 51 063
Peirce, Naturordnung und Zeichenprozess/Peirce, Natural Order and Sign Process (b, d, LA/S1)
Termin: Fr 12-14 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 16.10.2009

Kommentar:
Die Kernthese von Peirces „Pragmatizismus“ ist, dass Wahrnehmung nicht intuitiv,
sondern „abduktiv“ ist - sie involviert eine besondere Art von Inferenz. Im Mittelpunkt des
Seminars stehen Peirces Lehre von der Abduktion und der Wahrnehmung als Vermittler zwischen
Natur- und Zeichenprozessen.

Literatur: Die Texte werden über Moodle als pdf-Datein aufrufbar sein.



Malink, Marko; Rosen, Jacob HS 51 065
Posterior Analytics II (b) (engl. Sprache)
Termin: Mi 16-18 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
The Posterior Analytics contain Aristotle’s theory of demonstrative science. The
second book focuses on definitions, that is, on accounts specifying the essence of certain items. It
investigates the role of definitions in the context of scientific demonstration and explanation.
Aristotle denies that definitions can be demonstrated, but argues that they cannot be grasped
without the help of demonstrations. He also establishes a close connection between definitions and
causal explanation. In the seminar we will read and discuss most of Posterior Analytics II.
Knowledge of Greek required.



Müller, Ernst HS 51 066
Kants Kritik der teleologischen Urteilskraft/Kants ‚Critique of Teleological Judgement’ (b, d)
Termin: Di 12-14 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Der zweite Teil der ‚Kritik der Urteilskraft’ soll im Seminar vor allem unter dem
Gesichtspunkt diskutiert werden, inwiefern Kant wichtige Kategorien und Denkfiguren im
Spannungsfeld zeitgenössischer Naturwissenschaften und theologischer Konzepte entwickelt.
Vorkenntnisse grundlegender Begriffe der Kantischen Philosophie sind erwünscht.



Niebergall, Karl-Georg HS 51 069
Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze/Gödel’s Incompleteness Theorems (Ergänzung zur VL) (a, b)
Termin: Mi 14-16 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 14.10.2009

Kommentar:
Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze – „Die Peano-Arithmetik ist unvollständig“
(das 1. G. Theorem) und „Die Konsistenz der Peano-Arithmetik ist in dieser nicht beweisbar“ (das
2. G. Theorem) – und Verallgemeinerungen von diesen gehören zu den grundlegenden und
wichtigsten Resultaten der Logik.

Man führt den Beweis des 1. G. Theorems zuweilen auf rekursionstheoretische Resultate zurück
(wobei: Rekursionstheorie = Theorie der berechenbaren Funktionen, cum grano salis). Ich gehe in
diesem Seminar den umgekehrten Weg: zunächst soll das 1. G. Theorem (in der o.g. Form) auf
einem definierbarkeitstheoretischen Weg bewiesen werden. Dies erst dient als Einstieg in die
Rekursionstheorie, die dann zur Formulierung verallgemeinerter Fassungen des 1. G. Theorems
verwendet wird. Schließlich möchte ich zumindest einige Details des Beweises des 2. G. Theorems
präsentieren.

Voraussetzungen: Einführung in die Logik

Literatur: zur Vorbereitung Link/Niebergall: Von Epimenides zu Gödel, in Fischer/Vossenkuhl
(Hrsg.), Die Fragen der Philosophie, Beck 2003.



Niebergall, Karl-Georg; Haag, Johannes HS 51 070
Wahrheitsbedingungen/Truth Conditions (a, b)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: I 110, 239 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Die Rede von "Wahrheitsbedingungen" spielt in der Sprachphilosophie seit einiger
Zeit eine bedeutende Rolle. Mit ihr hofft man u.a. prima facie intensionales Vokabular doch
extensional erklären zu können. Womöglich ist dieser Ansatz jedoch wenig fruchtbar, da der
Ausdruck "Wahrheitsbedingung" (nach Auffassung der Veranstalter dieses Seminars) zumindest
nicht ganz klar ist - wenn nicht gar ganz unklar.

Herauszuarbeiten, wie "Wahrheitsbedingung" in der einschlägigen Literatur (etwa bei Davidson
und Lycan) genau verstanden wird, ist das erste Ziel dieses Seminars. Sollte dies nicht zu unserer
Zufriedenheit gelingen, oder sollten sich die entsprechend verstandenden Wahrheitsbedingungen als
ungeeignet für ihre Aufgabe herausstellen, wollen wir in einem zweiten Teil versuchen, selbst eine
Theorie der Wahrheitsbedingungen zu entwickeln.

Voraussetzungen: Einführung in die Logik.



Oberheim, Eric HS 51 072
Die linguistische Wende in der Wissenschaftstheorie/The Linguistic Turn in Philosophy of Science
(b, d, LA/S1) (engl. Sprache)

Termin: Mo 12-14 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
The class will offer a critical history of twentieth century philosophy of science,
primarily focusing on the transition from logical positivism, though the linguistic turn, to the new
historical approach still current today. We will develop and discuss the ideas and the influence of
several key figures, such as Karl Popper and Thomas Kuhn, and how they reshaped traditional
questions such as how to demarcate science from non-science, the nature of scientific progress, and
the similarities between scientific advance and biological evolution that lead to the current trend in
evolutionary epistemology.

Literature: We will read a selection of primary and secondary sources. A reader will be made
available through Moodle.



Paasch, Sebastian HS 51 094
Sinnkriterien (a, b)
Termin: Do 10-12 wöch. Ort: I 110, 239 Beginn: 15.10.2009

Kommentar: Mit dem Beginn des 20. Jh’s untersuchten Philosophen und Logiker systematisch, ob und gegebenenfalls wie sich eine Grenze zwischen sinnvollen und nicht sinnvollen Ausdrücken von Sprachen ziehen lässt. Ein zentrales Anliegen einer solchen Grenzziehung bestand darin, so genannte metaphysische Fragen aus dem Bereich des kognitiv Zugänglichen auszuschließen. Die in der Folge vorgetragenen Sinnkriterien erwiesen sich jedoch aus verschiedenen Gründen als unhaltbar; dies führte u.a. zu der noch heute weit verbreiteten Annahme, dass sich keine haltbaren Sinnkriterien formulieren lassen. Im Seminar werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen sollen Vorschläge für Sinnkriterien vorgestellt und die einschlägigen Kritiken erörtert werden. Zum anderen ist der Frage nachzugehen, wie die oben genannte Annahme vor diesem Hintergrund zu bewerten ist.

Voraussetzung: Logikkenntnisse sind erwünscht.



Pauen, Michael HS 51 073
Intentionality. Recent evidence and philosophical implications (b) (engl. Sprache)
Termin:
Mo 16-18 wöch. Ort: UL 6, 2014 BBeginn: 19.10.2009 (nochmals geändert)

Kommentar:
Consciousness may appear as a purely subjective phenomenon, but in fact, it is
essentially social. That is why knowledge about other minds is essential for consciousness and for
many advanced cognitive features. Given that there is no direct observation of conscious states from
the third person perspective, ascribing beliefs and desires to other persons seems to require a
“theory of mind” and an understanding of intentionality.
The seminar will start with some philosophical papers on intentionality and the theory of mind, the
other minds problem and alternative accounts (simulation theory). It will then turn to empirical
evidence both on intentionality and the theory of mind and on their neurobiological substrates. In
both cases classical papers and recent research will be covered.


Schwemmer, Oswald HS 51077
Postmoderne und Dekonstruktion/Postmodernity and Deconstruction (b, c, d, LA/S2)
Termin: Di 10-12 wöch. Ort: UL 6, 2014 B Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
In dem von Peter Engelmann herausgegebenen Sammelband „Postmoderne und
Dekonstruktion“ finden sich repräsentative Texte vor allem von Jean-François Lyotard und Jacques
Derrida. Eine eingehende Lektüre soll zeigen, inwieweit wir es hier mit einem neuen Paradigma der
Philosophie zu tun haben.

Literatur: Peter Engelmann (Hg.), Postmoderne und Rekonstruktion. Texte französischer
Philosophen der Gegenwart. Stuttgart [Reclam] 1990.



Schwemmer, Oswald HS 51 078
Ludwig Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus (c, d, LA/S2)
Termin: Di 14-16 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Wittgensteins Tractatus ist einer der meist diskutierten Schriften in der Philosophie
des 20. Jahrhunderts. Bis heute gibt dieser Text immer wieder Rätsel für seine Interpretation auf.
Die Lektüre soll einige Wege zum Verständnis dieses Textes eröffnen.



Staudacher, Alexander HS 51 080
Das Problem der Willensfreiheit/Freedom of the Will (b)
Termin: Do 18-20 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Das Problem der Willensfreiheit gehört zu einem der meistdiskutierten
philosophischen Probleme der letzten Jahre. Insbesondere von Seiten der Neurowissenschaften ist
der Standpunkt vertreten worden, dass neuere Ergebnisse der Hirnforschung zeigen, dass der
Mensch in seinen Entscheidungen nicht frei ist, sondern vielmehr von Mechanismen determiniert
wird, die sich seinem Einfluss entziehen. Eine Reihe von Philosophen hat in den letzten Jahren
versucht deutlich zu machen, dass Überlegungen dieser Art auf fundamentalen Missverständnissen
darüber beruhen, was man wirklich voraussetzen muss, wenn man Menschen Willens- und
Handlungsfreiheit zubilligen will. Demnach ist die u.a. für Verantwortlichkeit relevante Freiheit mit
dem Umstand verträglich, dass alles, was geschieht (also auch unsere Entscheidungen) determiniert
ist, so dass wir keinen Anlass haben angesichts der Entdeckungen der Neurowissenschaften unsere
Rechtspraxis und unser Selbstverständnis als freie Menschen zu revidieren. Dieser als
„Kompatibilismus“ bekannten Position steht die Auffassung derjenigen Philosophen entgegen, die
Determinismus und die Freiheit des Willens für unverträglich halten, so dass die Frage, ob unser
Wille frei ist am Ende davon abhängt, ob sich der Determinismus zurückweisen lässt oder nicht.
Neben aktuellen Beiträgen sollen im Seminar Texte, die die Debatte wesentlich geprägt haben,
diskutiert werden.



Tietz, Udo; Seidel, Tom HS 51 082
Wahrheit, Rationalität und Normativität/Truth, Rationality, and Normativity (b, d)
Termin: Do 16-18 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Dass Wahrheit und Rationalität normative Begriffe sind, scheint inzwischen ein
Gemeinplatz. Der diesem Verständnis zu Grunde liegende Normativismus hat sich in den letzten
Jahrzehnten aus der pragmatischen Philosophie heraus entwickelt und beansprucht eine an
normative Handlungsvollzüge rückgekoppelte Erklärung theoretischer Begriffe. In diesem
Zusammenhang ist es auffällig, dass der Begriff des Normativen alles andere als klar ist. Wir
wollen daher im Seminar erörtern, was unter dem Normativen überhaupt zu verstehen ist (Teil I).
Im Anschluss daran soll die Frage beantwortet werden, ob Rationalität und Wahrheit normative
Begriffe sind (Teil II).

Literatur: u.a. v. Wright, Brandom, Davidson, Habermas, Schnädelbach.



Toepfer, Georg HS 51 083
Struktur und Status der Evolutionstheorie/The Structure and Status of Evolutionary Theory (b, LS/S1)
Termin: Mo 14-16 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
"Variation", "Deszendenz", "Gradualismus", "Divergenz" und "Selektion" sind
Schlagworte, mit denen die "fünf Theorien der Evolution" (Ernst Mayr) charakterisiert werden
können. Wie aber hängen sie zusammen? Offensichtlich besteht die Evolutionstheorie, die zentrale
Theorie der Biologie, aus mehreren, nur locker miteinander verbundenen deskriptiven und
explanativen Teilen. Anhand der wissenschaftstheoretischen Literatur der letzten Jahrzehnte soll die
Struktur der Theorie im Seminar näher beleuchtet werden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung
steht dabei ihr theoretischer Kern, die Selektionstheorie. Behandelt werden sollen u.a. der Vorwurf
der Tautologie (also der Fitnessbegriff), die logische Struktur der Theorie (ihre Axiomatisierbarkeit
und modelltheoretische Rekonstruktion) und die Frage nach den Ebenen der Selektion (»egoistische
Gene« und »Gruppenselektion«). Auch die Grenzen der Theorie und das Verhältnis von natürlicher
und kultureller Evolution sollen diskutiert werden: Hat sich der Mensch von den Prinzipien der
biologischen Evolution befreit? Ist Kultur als biologische Anpassung zu verstehen?

Literatur (Auswahl): Sober, E. (1984). The Nature of Selection. Evolutionary Theory in
Philosophical Focus. MIT Press, Cambridge, Mass. Lloyd, E.A. (1988/94). The Structure and
Confirmation of Evolutionary Theory. Princeton University Press, Princeton, N.J Okasha, S.
(2006). Evolution and the Levels of Selection. Clarendon Press, Oxford.



Wittwer, Héctor HS 51 084
Die neuere Debatte über Determinismus und Willensfreiheit/The current debate on determinism
and freedom of the will (b, c, LA/S1)

Termin: Mo 12-14 wöch. Ort: UL 6, 3059 Beginn: 19.10.2009
! findet leider nicht statt !




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Colloquien



Gerhardt, Volker CO 51 058
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (c)
Termin: Mo 19-21.30 wöch.: Ort: UL 6, 3103 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche
Einladung hin möglich.
Anmeldung bitte unter: Nicole.Fiebig@Philosophie.hu-berlin.de



Horstmann, Rolf-Peter CO 51 059
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b, c, d)
Termin: Beginn: wird noch bekannt gegeben

Kommentar:
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche
Einladung hin möglich. Anmeldung bitte unter: hassels@philosophie.hu-berlin.de



Jaeggi, Rahel CO 51 061
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (c)
Termin: Di 18-21 wöch. Ort: DOR 24, 1.405 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Das Forschungskolloquium soll der Lektüre von wichtigen Neuerscheinungen im
Bereich der Sozialphilosophie und der politischen Philosophie, der Diskussion von Vorträgen sowie
der Vorstellung eigener wissenschaftlicher Arbeiten dienen.
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin
möglich. (rahel.jaeggi@staff.hu-berlin.de)



Krois, John-Michael CO 51 064
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b)
Termin: Mo 18-20 wöch. Ort: Charlottenstr. 42/ Ecke DOR 33, 3. OG Beginn: 19.10.2009


Kommentar:
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche
Einladung hin möglich. Anmeldung bitte unter: kroisjoh@cms.hu-berlin.de



Müller, Olaf CO 51 067
Tutorenkolloquium Theoretische Philosophie/Tutorship on Theoretical Philosophy (b)

! Veranstaltung nur für studentische Tutoren des Instituts !
Termin: Mo 10-12 wöch. Ort: UL 6, 3103 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Im Kolloquium, an dem alle Tutorinnen und Tutoren des Bereichs Theoretische
Philosophie teilnehmen können und sollten, werden wir alle didaktischen und inhaltlichen Fragen
besprechen, die mit der Abhaltung eines Tutoriums verbunden sind.



Müller, Olaf CO 51 068
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b, LA/S1/S2)
Termin: Di 19-22 wöch. Ort: UL 6, 3103 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Das Kolloquium bietet seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, in
einem vierstündigen Abendmarathon eigene aktuelle Arbeiten (die im weiteren Sinn mit
Wissenschaftsphilosophie zusammenhängen) gründlich zu verteidigen.
Anmerkung: Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche
Einladung hin möglich. Anmeldung bitte unter: hassels@philosophie.hu-berlin.de



Niebergall, Karl-Georg CO 51 071
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (a, b)
Termin: Mo 16-19 wöch. Ort: I 110, 241 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
In diesem Kolloquium werden hauptsächlich Arbeiten besprochen, für die
Betrachtungen aus den Bereichen Logik und Sprachphilosophie von Bedeutung sind.
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin
möglich. Anmeldung bitte unter: strausss@philosophie.hu-berlin.de



Pauen, Michael CO 51 074
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b) (engl. Sprache)
Termin: Di 18-21 wöch. Ort: LU 56, s.Aush. Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Das Kolloquium wendet sich an fortgeschrittene Studierende, insbesondere
Doktoranden, die sich für die gegenwärtigen Debatten in der Philosophie des Geistes interessieren.
Wir werden neuere Forschungsarbeiten und Beiträge der Teilnehmenden diskutieren.
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin
möglich. Anmeldung bitte unter: michael.schuette@philosophie.hu-berlin.de



Rapp, Christof CO 51 075
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b) (engl. Sprache)
Termin: Di 14-16 wöch. Ort: UL 6, 3103 Beginn: 13.10.2009
! findet leider nicht statt !



Schmidt, Thomas CO 51 076
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (c)
Termin:Do 16.15-18.30 wöch. Ort: UL 6, 3103 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende unmittelbar vor dem
Examen und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener
eigener philosophischer Arbeiten.
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin
möglich. Anmeldung bitte unter: strausss@philosophie.hu-berlin.de

Anmerkung: Unter Umständen wird das Kolloquium zum Teil als Blockveranstaltung durchgeführt.
Näheres wird spätestens in der ersten Sitzung besprochen.



Schwemmer, Oswald CO 51 079
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (c)
Termin: Mo 18-21 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 19.10.2009

Kommentar:
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche
Einladung hin möglich. Anmeldung bitte unter: oswald.schwemmer@cms.hu-berlin.de



Staudacher, Alexander CO 51 081
Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium (b)
Termin: Mi 11-14 wöch. Ort: Ul 6, 3103 Beginn:14.10.2009

Kommentar:
Das Kolloquium bietet fortgeschritteneren Studierenden bzw. Examenskandidaten
die Möglichkeit, Entwürfe und Projekte für ihre Abschlussarbeiten bzw. ihre Abschlussprüfungen
vorzustellen und zu diskutieren. Darüber hinaus können auch wichtige Publikationen, die im
Zusammenhang mit diesen Projekten stehen, gemeinsam diskutiert werden. Die
Themenschwerpunkte sollten im Bereich der theoretischen Philosophie, vorzugsweise aus der
frühen Neuzeit sowie der analytisch orientierten Philosophie der Gegenwart, liegen.
Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin
möglich. Um eine Voranmeldung (bei Frau E. Schaum, E-mail: SchaumE@Philosophie.HU-
Berlin.de) wird gebeten.




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Fachdidaktik



Köhne, Nadine PS 51 035
Einführung in die Fachdidaktik Philosophie/Ethik I/Introduction to the Teaching
Philosophy/Ethics I (f, LA/S1, S2
)
Termin: Do 12-14 wöch. Ort: UL 6, 3086 Beginn: 15.10.2009

Kommentar:
Dieses Seminar dient der Einführung in die Didaktik der Philosophie. Ausgehend von
einer Reflexion über die Ziele des Ethik- und Philosophieunterrichts lernen die Studierenden
verschiedene Methoden des Philosophierens und des Philosophieunterrichts kennen. Darüber hinaus
werden erste Überlegungen zur Stundenplanung angestellt. Das erworbene Wissen bezüglich des
Aufbaus und Inhalts der Rahmenlehrpläne für die Unterrichtsfächer Philosophie und Ethik soll
dabei einbezogen werden.



Meyer, Kirsten HS 51 085
Fachdidaktisches Hauptseminar/Teaching Philosophy, advanced level (f, LA/S1, S2)
Termin: Di 12-14/1.Semhälfte wöch. Ort: DOR 24, 1.405 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
In diesem Hauptseminar erwerben die Studierenden vertiefte philosophiedidaktische
Kenntnisse, die sie in der Planung und Durchführung des Philosophie- und Ethikunterrichts
anwenden können.
Das Hauptseminar findet in der ersten Hälfte des Semesters statt (von Oktober bis Dezember).
Studierende des Masterstudiengangs Philosophie/Ethik (120 SP) sollten zusätzlich die
fachdidaktische Übung besuchen, die in der zweiten Semesterhälfte stattfindet (also im
Januar/Februar). Studierende des Masterstudiengangs Philosophie/Ethik sollten darüber hinaus
eines der begleitenden Hauptseminare aus dem Bereich der praktischen Philosophie besuchen. (Vgl.
dazu die Modulbeschreibung des Moduls „Praktische Philosophie mit fachdidaktischem Anteil“.)
In der ersten Semesterwoche findet eine obligatorische Vorbesprechung für das fachdidaktische
Hauptseminar und die fachdidaktische Übung statt.



Meyer, Kirsten HS 51 086
Fachdidaktische Übung/Teaching Philosophy, exercise course (f, LA/S1, S2)
Termin: Di 12-14/2.Semhälfte wöch. Ort: DOR 24, 1.405 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
In dieser Übung sollen philosophische Probleme aus dem Bereich der praktischen
Philosophie auf Möglichkeiten ihrer didaktischen Vermittlung überprüft werden. Die Übung soll
die Studierenden dazu befähigen, ein philosophisches Problem didaktisch so aufzubereiten, dass
Schülerinnen und Schüler in der Konfrontation mit diesem Problem zum eigenen philosophischen
Denken angeregt und motiviert werden. Für den Unterricht im Fach Ethik ist es dabei besonders
wichtig, Alternativen zur bloßen Textarbeit zu entwickeln.
Die Studierenden planen im Rahmen von Projekten selbständig Unterrichtssequenzen zu
ausgewählten Problemen der Ethik (von Oktober bis Dezember) und stellen diese anschließend in
der Übung vor (im Januar und Februar).
In der ersten Semesterwoche findet eine obligatorische Vorbesprechung für das fachdidaktische
Hauptseminar und die fachdidaktische Übung statt.



Hagner, Joachim HS 51 087
Praktikumsvorbereitendes Seminar im Fach Philosophie/Prepatory seminar for the school
internship (f, LA/S1, S2)

Termin: Mo 16-18 wöch. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 19.10.2009
24./25.10.09, 9-17 Uhr bzw. 9-15 Uhr und am 7./8.11.09, 9-17 Uhr bzw. 9-15 Uhr, Raum M 13
Werner-von-Siemens-Gymnasium, Beskidenstr. 3, 14129 Berlin

Kommentar:
Das Seminar befasst sich unter Einbeziehung allgemein- und fachdidaktischer sowie
lernpsychologischer Literatur mit der Planung und Analyse von Unterricht.
Das schließt ein
- die rahmenplankonforme Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte;
- die Unterscheidung verschiedener thematischer Facetten als Grundlage der Sequenzplanung;
- die darauf bezogene Bearbeitung geeigneter Texte;
- die Sachanalyse;
- die didaktische Aufbereitung;
- die Formulierung von Schwerpunkt- und Feinlernzielen;
- die Umsetzung der didaktischen Überlegungen in einem Stundenverlaufsplan;
- die Entwicklung von Kriterien zur Analyse von Unterricht und
- die Durchführung der Unterrichtsplanung im Seminar.

Anmerkungen: Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw.
HU) erforderlich.
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines
Unterrichtsentwurfs.



Hagner, Joachim HS / BS 51 088
Unterrichtspraktikum im Fach Philosophie/ School internship teaching Philosophy (f, LA/S1, S2)
Termin: 07.09.-02.10.2009

Kommentar:
Im Fachpraktikum soll zum einen der Philosophieunterricht an (Berliner) Gymnasien
kriteriengeleitet beobachtet und analysiert werden.
Zum anderen soll unter Anleitung von Tutoren und Hochschullehrern eigenständig Unterricht ge-
plant und durchgeführt werden.

Anmerkungen: Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw.
HU) erforderlich.
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines
Praktikumsberichts.



Hagner, Joachim HS / BS 51 089
Praktikumsnachbereitendes Seminar im Fach Philosophie/Follow-up seminar for the school internship (f, LA/S1, S2)
Termin: 3./4.10.09, 9-17 Uhr bzw. 9-15 Uhr, Raum M 13, Werner-von-Siemens-Gymnasium, Beskidenstr. 3, 14129 Berlin

Kommentar:
Anliegen des Hauptseminars ist eine Vertiefung der bereits erworbenen fachdidakti-
schen Kenntnisse und ihre Erweiterung.
Das betrifft
- die Phasierung des Unterrichts;
- seine einzelnen Phasen;
- den Einsatz von akustischen und visuellen Medien im Unterricht;
- die Führung des Unterrichtsgesprächs;
- die Bedeutung des Übens im Philosophieunterricht;
- die Vermittlung der so genannten „Methodenkompetenzen“ und
außerschulische Lernorte.

Anmerkung: Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreich abgeschlossenes Praktikum
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine schriftliche Hausarbeit und
Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Unterrichtsentwurfs.



Franzen, Henning HS 51 090
Praktikumsvorbereitendes Seminar im Fach Philosophie/Prepatory seminar for the school internship (f, LA/S1, S2)
Termin: Di 18-20 wöch. Ort: UL 6, 3092 Beginn: 13.10.2009

Kommentar:
Das Seminar befasst sich unter Einbeziehung allgemein- und fachdidaktischer sowie
lernpsychologischer Literatur mit der Planung und Analyse von Unterricht.
Das schließt ein
- die rahmenplankonforme Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte;
- die Unterscheidung verschiedener thematischer Facetten als Grundlage der Sequenzplanung;
- die darauf bezogene Bearbeitung geeigneter Texte;
- die Sachanalyse;
- die didaktische Aufbereitung;
- die Formulierung von Schwerpunkt- und Feinlernzielen;
- die Umsetzung der didaktischen Überlegungen in einem Stundenverlaufsplan;
- die Entwicklung von Kriterien zur Analyse von Unterricht und
- die Durchführung der Unterrichtsplanung im Seminar.

Anmerkungen: Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw.
HU) erforderlich.
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines
Unterrichtsentwurfs.



Franzen, Henning HS / BS 51 091
Unterrichtspraktikum im Fach Philosophie/ School internship teaching Philosophy (f, LA/S1, S2)
Termin: 07.09.-02.10.2009

Kommentar:
Im Fachpraktikum soll zum einen der Philosophieunterricht an (Berliner) Gymnasien
kriteriengeleitet beobachtet und analysiert werden.
Zum anderen soll unter Anleitung von Tutoren und Hochschullehrern eigenständig Unterricht ge-
plant und durchgeführt werden.

Anmerkungen: Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw.
HU) erforderlich.
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines
Praktikumsberichts.

Franzen, Henning HS 51 092
Praktikumsnachbereitendes Seminar im Fach Philosophie/Follow-up seminar for the school internship (f, LA/S1, S2)
Termin: April 2010, (genauer Termin wird noch bekannt gegeben)

Kommentar:
Anliegen des Hauptseminars ist eine Vertiefung der bereits erworbenen fachdidakti-
schen Kenntnisse und ihre Erweiterung.
Das betrifft
- die Phasierung des Unterrichts;
- seine einzelnen Phasen;
- den Einsatz von akustischen und visuellen Medien im Unterricht;
- die Führung des Unterrichtsgesprächs;
- die Bedeutung des Übens im Philosophieunterricht;
- die Vermittlung der so genannten „Methodenkompetenzen“ und
außerschulische Lernorte.

Anmerkung: Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreich abgeschlossenes Praktikum
Leistungsnachweise: Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine schriftliche Hausarbeit und
Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Unterrichtsentwurfs.


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Studentisches Colloquium



Termin: Do 18-20 14tgl. Ort: DOR 24, 1.406 Beginn: 22. 10. 2009

„Dieses Mißliche nämlich, o Phaidros, hat doch die Schrift,
und sie ist darin der Malerei gleich.
Denn die Erzeugnisse auch dieser stehen wie lebendig da;
wenn du sie aber etwas fragst, schweigen sie sehr vornehm.“

Platon: Phaidros


So wartet man lange auf eine Antwort von Kant, Nietzsche oder Frege. Daher ist ein gutes Gespräch
durch reine Lektüre nicht zu ersetzen!

Das Studentische Colloquium der Fachschaftsinitiative Philosophie bietet allen Studierenden vom
Erstsemester bis zum Absolventen der Abschlussprüfungen die Möglichkeit, sich auf mündliche
Prüfungssituationen im Kreis anderer Studierender vorzubereiten, Themen und Thesen von
Hausarbeiten vorzustellen und zu diskutieren oder auch den Vortrag vor Publikum zu üben. Neben
der Erörterung der wissenschaftlichen Themen ermöglicht das Colloquium den Studierenden
untereinander Kontakt zu knüpfen und sich auch außerhalb der regulären Veranstaltungen
auszutauschen. Im Anschluss an die Veranstaltung können die Gespräche in einem fakultativen
Kneipenabend noch fortgesetzt werden. Aufgrund des kleinen Rahmens haben wir die einzigartige
Möglichkeit, uns ganz nach Euren Interessen und Bedürfnissen zu richten. Sprecht uns einfach an,
wir nehmen uns gerne etwas Zeit, Eure Ideen zur Gestaltung des Vortrags mit Euch zu besprechen.

! Für das Colloquium können leider keine Studienpunkte vergeben werden !

Interessierte wenden sich bitte an:
Christin: ChristinEberhardt@web.de

Carina: carinapape@yahoo.de

Pauline: pauline.nikola.fleischmann@student.hu-berlin.de

oder schreiben sich in den Moodle-Kurs „Studentisches Colloquium FSI Philosophie“
(Kursschlüssel: „Phaidros“) ein. Dort gibt es auch die Möglichkeit, Literatur/Literaturangaben,
nähere Beschreibungen zu den Vorträgen und aktuelle Programmänderungen einzusehen.



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Career Center




Kursübersicht unter http://www2.hu-berlin.de/kooperation/beruf-wissenschaft/careercenter/kurse/wintersemester.html
Die aufgeführten Lehrveranstaltungen bietet das Career Center im Wintersemester 2009/10 als
fachübergreifende Kurse zum Erwerb von Studienpunkten im BZQ-Bereich an. Die Anmeldung erfolgt ebenfalls ausschließlich über o. g.
Netzadresse. Die Anmeldedatenbank wird jeweils 4 Wochen vor Kursbeginn freigeschaltet.

Bitte erkundigen Sie sich vor Besuch der Veranstaltungen, ob Sie sich die Studienpunkte für
den BZQ-Bereich anrechnen lassen können!




Veranstaltungen des Career Centers zum Berufseinstieg, zur Praktikumsvorbereitung und zum berufsorientierten Studium




Jour Fixe „Bewerbung“ (Einzeltermin)

Termine:
02.11.2009, 10.00 s.t. – 12.00 Uhr (Die schriftliche Bewerbung)
15.12.2009, 16.00 s.t. – 17.30 Uhr (Bewerbungsvarianten)
13.01.2010, 16.00 s.t. – 17.30 Uhr (Das Vorstellungsgespräch)
02.02.2010, 16.00 s.t. – 18.00 Uhr (Die schriftliche Bewerbung)
01.03.2010, 16.00 s.t. – 18.00 Uhr (Bewerbungsvarianten)
31.03.2010, 16.00 s.t. – 18.00 Uhr (Das Vorstellungsgespräch)

Ort: Ziegelstraße 13c, Raum 510



Bewerbungstraining (Einzeltermin)

Termine:

03.11.2009

10.00 s.t. – 16.00 Uhr

Ziegelstraße 13c, Raum 510

 

Das Bewerbungsgespräch – "Erzählen Sie doch mal etwas über sich!" (Einzeltermin)

Termine:

19.01., 18.03.2010

14.00 s.t. – 18.00 Uhr

Ziegelstraße 13c, Raum 510

 

Kurs „Das qualifizierte Praktikum“ (Einzeltermin)

Termine:

22.03.2010

14.00 s.t. – 18.00 Uhr

Ziegelstraße 13c, Raum 510

 

Kurs „Dem roten Faden auf der Spur – Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler“ (Blockveranstaltung)

Termine:

09.02., 16.02., 02.03.2010

16.00 s.t. – 18.00 Uhr

Ziegelstraße 13c, Raum 510

Weitere aktuelle Angebote im Netz unter www.careercenter.hu-berlin.de