Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Philosophie

Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2006

Vorlesungen · Seminare im Grundstudium · Projekttutorien · B.A. · Seminare im Hauptstudium · Fachdidaktik · Sommerkurse · Sonstiges


  !!! Aktuelle Änderungen sind immer zuerst am Aushang gegenüber UL 6, 3105 ersichtlich !!!
(jeweiliger Stand der online-Fassung: s. Schlusszeile)
 

Abkürzungen:

  VL - Vorlesung
  TU - Tutorium
  SE - Seminar
  MK - Meisterkurs
  CO- Colloquium

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Vorlesungen


Universalität. Der Sinn des Sinns. Zu einer Theorie des Erkennens und Handelns (b,c, d, LA/S1)

Volker Gerhardt

VL (51001) 16-18 Uhr
UL 6, 2097 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Auch für Idealisten und Konstruktivisten scheint der Sinn eines Ausdrucks in dem zu bestehen, worauf er verweist. Wenn einer „Haus” sagt und dabei auf ein Haus zeigt, dann meint „Haus” genau das, worauf er zeigt. Der Begriff ist wie ein Henkel, an dem man die Sache zu fassen kriegt. Doch die nach dem Modell einer physischen Beziehung begriffene Relation zwischen Begriff und Gegenstand ist einseitig an der Technik des Umgangs mit den Dingen orientiert. Ihr liegt die expressive Verständigung von Individuen voraus, die nach einem anderen Modell, nämlich dem der Mitteilung, zu erklären ist. Mitteilung vollzieht sich im Medium des Sinns, in dem sich ein Individuum selber begreift. Der Einzelne teilt sich in allem immer auch selber mit. Wenn nun „Sinn” dasjenige ist, was sowohl im Reiz wie auch im Gefühl wie auch im vernünftigen Verstehen gegenwärtig ist, haben wir eine beachtliche physiologische, psychologische und soziale Reichweite des Begriffs, durch den die Bedeutung in Erkennen und Handeln in einem neuen Licht erscheint. Den damit aufgeworfenen Fragen geht die Vorlesung in systematischer Absicht nach. Sie zeigt den weiten Horizont des Sinnbegriffs auf, geht seiner Wurzel in Reiz und Empfindung nach, verfolgt seine Leistung in Gefühl, Verstand und Vernunft und versucht am Ende den lebenspraktischen Grund einer jeden Verstehensleistung aufzuweisen, deren Universalität eben darin besteht, dass sie einsichtig („intelligibel”) ist.

Einführung in die interkulturelle Philosophie (c, d, LA/S2)

Jens Heise

VL (51002) 10-12 Uhr
UL 6, 1072 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Interkulturelle Philosophie vertritt den Anspruch, philosophische Fragen im Vergleich der Kulturen zu klären. Für dieses Programm gibt es eine Reihe von Begründungsversuchen, die Thema der Vorlesung sein sollen. Formiert hat sich interkulturelle Philosophie erst nach dem II. Weltkrieg. Aus einer anderen Perspektive zeigt sich aber die Vorgeschichte einer philosophisch verstandenen Interkulturalität, wie sie bei Herder oder Humboldt manifest wird. Auch um diese historische Dimension soll es hier gehen. Als Beispiel für einen Dialog zwischen philosophischen Kulturen wollen wir schließlich einen Blick nach Japan werfen.
Literatur:
Kimmerle, Heinz: Interkulturelle Philosophie, Hamburg 2002; Ram Adhar Mall: Philosophie im Vergleich der Kulturen, Darmstadt 1995

Kant und der Deutsche Idealismus II (Fichte, Schelling u.a.) (b, d, LA/S1)

Rolf-Peter Horstmann

VL (51003) 12-14 Uhr
UL 6, 3038/035 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Dieses Semester werden die Vertreter des sogenannten Frühidealismus den Schwerpunkt bilden. Es werden also die Theorien von Reinhold, Fichte und Schelling vorgestellt. Der Besuch der Vorlesung I ist nicht vorausgesetzt.

Zeit (b, d, LA/S1, S2)

Olaf Müller

VL (51004) 18-20 Uhr
UL 6, 3038/035 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Wie kann man definieren, was eine genaue Uhr sein soll, wenn man noch keine Uhren hat? Warum kann man sich im Raum vorwärts und rückwärts bewegen, in der Zeit aber immer nur vorwärts? -- Oder sind Reisen in die Vergangenheit zumindest theoretisch denkbar? Wieso ordnen wir verschiedene Zeitpunkte auf einem (eindimensionalen) Zeitstrahl an und nicht etwa auf einer zweidimensionalen Ebene? Lassen sich Welten denken, in denen die Zeit in zwei Dimensionen verfliesst? Kann man die Vergangenheit beeinflussen? Das sind einige Beispiele für die Fragen, die wir mit philosophischen Mitteln diskutieren wollen: durch apriorische Reflexion und mithilfe von Gedankenexperimenten.
Anmerkungen:
Da die Hörerinnen und Hörer immer gegen 19 Uhr durch eine viertelstündige Pause zu neuen Kräften kommen sollen, sollten nur diejenigen an der Vorlesung teilnehmen, die auch wirklich bis 20.00 Uhr Zeit haben.

Sprachphilosophie im Mittelalter (b, d, LA/S1)

Dominik Perler

VL (51005) 18-20 Uhr
UL 6, 1070 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Warum haben Wörter eine Bedeutung? Was ist die Bedeutung? Worauf können wir mit Wörtern und ganzen Sätzen Bezug nehmen? Und wie ist es zu erklären, dass einige Sätze wahr sind und andere falsch? Diese Fragen wurden bereits im Mittelalter ausführlich diskutiert und mithilfe subtiler sprachphilosophischer Theorien beantwortet. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, in die mittelalterlichen Debatten einzuführen und einen Überblick über die wichtigsten Theorieansätze von Augustinus über Petrus Abaelard bis zu Johannes Duns Scotus und Wilhelm von Ockham zu geben. Vor allem drei Problembereiche stehen dabei im Vordergrund: (1) die Semantik einzelner Termini, (2) die Semantik und Syntax ganzer Sätze, (3) die pragmatische Dimension von Sprache. Besondere Beachtung soll dabei der engen Verbindung von Sprachphilosophie und Ontologie gewidmet werden. Die mittelalterlichen Autoren versuchten nämlich anhand semantischer Analysen immer zu klären, auf welche Arten von Gegenständen überhaupt Bezug genommen werden kann. Im berühmten Universalienstreit, der anhand ausgewählter klassischer Texte dargestellt und diskutiert werden soll, stand diese Problematik im Mittelpunkt des Interesses.
Anmerkungen:
Die Teilnahme an der Vorlesung setzt keine besonderen Kenntnisse der mittelalterlichen Philosophie voraus. Es werden auch keine Lateinkenntnisse erwartet, jedoch ein regelmäßiger Besuch und eine Nachbereitung des Vorlesungsstoffes. Am Anfang des Semesters werden ein Vorlesungsplan und eine Literaturliste verteilt, die eine Vor- und Nachbereitung der einzelnen Stunden ermöglichen. In der letzten Semesterwoche findet eine Prüfung statt, die für die B.A.-Studierenden verpflichtend ist.

Aristoteles: Das Organon (b, d, LA/S1)

Christof Rapp

VL (51006) 14-16 Uhr
UL 6, 3038/035 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Unter dem Titel ‚Organon’ wurden Aristoteles’ Schriften zur Sprachphilosophie, Logik, Argumentations- und Wissenschaftstheorie versammelt. In diesen Schriften wurden zahlreiche Grundbegriffe der philosophischen Logik und Methodenlehre entwickelt: Satz, Gegensatz, Prämisse, Schluss, Beweis, usw. Die antiken Herausgeber wollten mit dem Ausdruck ‚Organon’ (Werkzeug) ausdrücken, dass diese Schriften die Voraussetzung und die methodologischen Werkzeuge für das Philosophieren formulieren. Im einzelnen gehören zum ‚Organon’ die Schriften ‚Kategorien’, ‚De interpretatione’ (= Peri Hermeneias), ‚Erste Analytik’, ‚Zweite Analytik’, ‚Topik’ und ‚Sophistische Widerlegung’. Die Vorlesung wird einen Überblick über die Hauptlehren dieser Schriften geben.

Einführung in die Logik/ mit Tutorium (B.A.) (a, LA/S1, S3)

Uwe Scheffler

VL (51007) 12-14 Uhr
UL 6, 3059 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt: formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das Verständnis.
Anmerkungen:
Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Horst Wessel: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik - Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische Logik; Willard van Orman Quine: Grundzüge der Logik

Grundprobleme der normativen Ethik (c, d, LA/S1)

Thomas Schmidt

VL (51008) 14-16 Uhr
UL 6, 3094/96 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Was sind bei der Beurteilung der moralischen Richtigkeit bzw. Falschheit von Handlungen zu berücksichtigende Faktoren? Liegen sog. ‚Konsequentialisten’ mit ihrer Auffassung richtig, daß der moralische Status einer Handlung ausschließlich vom Wert ihrer Folgen abhängt, oder haben bei der moralischen Bewertung unseres Tuns auch (oder gar ausschließlich) andere Gesichtspunkte eine Rolle zu spielen? Wie läßt sich moralisch relevanten Faktoren in einer ethischen Theorie angemessen Rechnung tragen? Besteht überhaupt begründbare Hoffnung auf eine einsichtige und zugleich hinreichend aussagekräftige ethische Theorie, oder wäre am Ende denjenigen zuzustimmen, die in der Ethik die Suche nach etwas, was „Theorie” genannt zu werden verdient, als fruchtlos ansehen? -- Die Auseinandersetzung mit Fragen dieser Art und damit mit Grundproblemen der normativen Ethik steht im Zentrum dieser Vorlesung.

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Seminare im Grundstudium


Platon: Der Staat (b, c, d, LA/S1)

Klaus Corcilius

SE (51015) 10-12 Uhr
UL 6, 2014a ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
In diesem Proseminar wollen wir uns den Argumentationsgang des Dialogs gemeinsam erarbeiten. Dafür ist es erforderlich, dass die Teilnehmer den Text vorher in Gänze zur Kenntnis genommen haben.
Literatur:
Zur Unterstützung der auf das Seminar vorbereitenden Lektüre empfehle ich den knappen Kommentar von Andreas Schubert (erschienen bei UTB). Eine ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt.

Anfänge des deutschen Idealismus (b, d, LA/S1)

Dina Emundts

SE (51016) 18-20 Uhr
UL 6, 2014b ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
In dem Seminar werden wir einige Texte lesen und diskutieren, die für die philosophische Entwicklung im Ausgang von Kant wichtig gewesen sind. Behandelt werden u.a. Texte von Kant, Jacobi, Fichte und Hölderlin.

Zur Theorie der Menschenrechte (b, LA/S1)

Volker Gerhardt

SE (51017) 14-16 Uhr
UL 6, 1072 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Das Menschenrecht ist eine genuine Erfindung der politischen Moderne, auch wenn es seine Ursprünge im antiken Natur- und im neuzeitlichen Vernunftrecht hat. Seine Pointe besteht in der Garantiefunktion für den einzelnen Menschen, der in seiner natürlichen Existenz gesichert werden soll, um seine Vernunft gebrauchen zu können. In dieser Funktion ließ sich das Menschenrecht als Grundrecht verstehen, das dem positiven Recht nicht mehr nur theoretisch vorgelagert ist, sondern selbst positiviert werden kann. Erst dadurch wurde es möglich, den demokratischen Rechtsstaat zu etablieren. Das Proseminar befasst sich mit dem Umfang und mit der Begründung der Menschenrechte, um anschließend zu fragen, wie es politisch möglich ist, sie institutionell zu sichern.

Technische Kultur -- Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Machbaren (c, d, LA/S1, S2)

Dieter Graupner, Elke Graupner

SE (51018) 10-12 Uhr
I 110, 239 ab Mi., 26.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Wir wollen die Frage nach der Stellung des Menschen im Rahmen moderner Technik- und Kulturgestaltung erörtern. Dabei geht es vor allem um die technikhistorische und philosophisch-ethische Vielschichtigkeit des Aspekts der Machbarkeit. Technik ist von Anfang an darauf gerichtet, dem Menschen in seiner Lebensgestaltung Erleichterungen zu bringen. Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen einer dominant technisch gestalteten Kultur heute? Kann sich eine Ethik, die sich moderner Technik ‚verpflichtet’ fühlt, allein auf die Bewertung des technisch Machbaren einschränken? Techne als Erfahrung menschlicher Existenz impliziert von Anbeginn Werturteile über Absichten und Resultate im technischen Handeln. Ein wesentliches Kriterium dabei ist das der Machbarkeit. Jedoch ist der Machbarkeitsaspekt sowohl technikhistorisch als auch in Blick auf philosophische Ethik vielschichtig. Gleichsam ist gegenwärtig immer mehr die Frage nach der Stellung des Menschen im Rahmen moderner Technik- und Kulturgestaltung ein Diskussionsgegenstand.
Literatur:
Hubig, Christoph: Technologische Kultur, Leipzig 1997; Kemp, Peter: Das Unersetzliche. Eine Technologie-Ethik, Berlin 1992

Was ist der Mensch? Fragen und Positionen der klassischen deutschen Philosophie (c, d, LA/S1, S2)

Dieter Graupner, Elke Graupner

SE (51019) 10-12 Uhr
I 110, 239 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Auszüge aus Schriften von Fichte, Hegel, Herder und Kant bilden die Grundlage dieses Seminars. Es soll ein klassisch philosophisches Verständnis vom Menschen erarbeitet werden. Die Fragen nach der Stellung des einzelnen und der ihm zukommenden Würde spielen gegenwärtig eine immer größere Rolle bei der Bewältigung der verschiedensten Alltagsaufgaben. Die durch die explosiven Entwicklungen insbesondere in den Humanwissenschaften eingetretenen Veränderungen verlangen häufig einen neuartigen Umgang mit o. g. Problemen. Wesentliche philosophische Quellen und einige Lösungsansätze liefern uns dafür die Philosophie der Aufklärung und wesentliche Vertreter des Deutschen Idealismus. So sind es Schriften von Fichte, Hegel, Herder und Kant, die uns heute noch immer Orientierung geben bei der Beantwortung der Frage: Was ist der Mensch.
Literatur:
Fichte, Johann Gottlieb: Die Bestimmung des Menschen, Leipzig 1976; Hegel, G. W. F.: Phänomenologie des Geistes, stw -- Werke, Band 3, Frankfurt am Main 1989; Herder, Johann Gottfried: Briefe zu Beförderung der Humanität, Herders Werke in fünf Bänden, fünfter Band, Berlin und Weimar 1978; Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, stw - Werke Band VII, Frankfurt am Main 1991. Oder andere Ausgaben.

Selbstorganisation (b, c, LA/S1)

Marco Haase

SE (51020) 12-14 Uhr
UL 9, 210 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Der Begriff der Selbstorganisation steht gemeinsam mit den Begriffen Selbstbestimmung, Selbstgesetzgebung, Selbstverwaltung oder Selbstverwirklichung im Mittelpunkt der neueren Staats- und Sozialphilosophie. Er kann sowohl deskriptiv zur Erklärung, wie eine gesellschaftliche Ordnung entsteht, als auch normativ zur Bestimmung, wie das ideale menschliche Zusammenleben gestaltet sein soll, verstanden werden. Er ist auf die Ordnung einzelner Gruppen, Gemeinschaften, Körperschaften, Unternehmen oder Staaten anwendbar wie auch auf die Menschheit im ganzen. Allerdings ist der Begriff nicht unproblematisch; denn in einem sich selbst organisierenden Gefüge ist das Subjekt der Organisation zugleich das Objekt, das erst organisiert werden soll. Dieses Problem der Zirkularität teilt der sozialphilosophische Begriff der Selbstorganisation mit dem Begriff des Lebendigen in der Naturphilosophie und dem Begriff der Selbsterkenntnis in der Philosophie des Geistes. Anhand von Texten von Aristoteles, Leibniz, Adam Smith, Kant, Hegel, Darwin, Durkheim, Piaget, Hayek, Ernst Mayr, Maturana und Luhmann soll dieser Problematik nachgegangen werden. Das Seminar dient zugleich als Einführung in die Staats- und Sozialphilosophie. Smith, Adam}
Literatur:
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit den zu besprechenden Texten als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.

Der Sinn des Lebens. Text zu einer unabweisbaren Frage (c)

Guntolf Herzberg

SE (15021) 8-10 Uhr
UL 6, 2014a ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Seit altersher wird, besonders in persönlichen Krisen und Unglücken, danach gefragt, was mir das gefährdete und unverfügbare Leben -- noch oder überhaupt -- bedeutet. Viele Philosophen haben dieser menschlichsten aller Fragen Abhandlungen gewidmet. Das Seminar geht im historischen Teil den Antworten ausgewählter Denker wie Seneca, Montaigne, Fichte, Schopenhauer, Nietzsche, dem einzigen deutschen Nobelpreisträger unter den Philosophen und anderer bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nach. Im systematischen Teil behandelt es die Fragen und Denkansätze zeitgenössischer Philosophen zur Sinnproblematik, um ohne vorgegebene Antworten die je eigenen wesentlichen Gesichtspunkte reflektieren zu können und darin das einzige Leben, das man hat, in der Lage ist so zu gestalten, daß es auch in Gefährdungen und Unglücken angenommen wird -- eben als sinnerfülltes Leben.

Lockes Sprachtheorie (b)

Martin Lenz

SE (51022) 14-16 Uhr
I 110, 239 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
John Locke (1632-1704) gilt als einer der einflußreichsten Philosophen der Neuzeit. Gleichwohl ist seiner Theorie der Sprache, deren Ausarbeitung er im Essay Concerning Human Understanding das gesamte dritte Buch gewidmet hat, bislang nur geringe Beachtung geschenkt worden, da sie auf der geradezu solipsistisch anmutenden semantischen These zu fußen scheint, daß Wörter primär die Ideen im Geist des Sprechenden bezeichnen. In der Tat ergibt sich aus dieser Annahme ein ganzes Bündel an Problemen, denen im Seminar nachzugehen ist. Im Ausgang von Lockes Text soll seine Sprachtheorie im Abgleich mit den Quellen, auf die er rekurriert, rekonstruiert und im Hinblick auf kritische Einwände von seiten der gegenwärtigen Sprachphilosophie bewertet werden. Mit diesem Vorgehen ist das Ziel verbunden, die Sprachtheorie von ihren epistemologischen und metaphysischen Voraussetzungen her einsichtig zu machen.
Literatur:
Als Textgrundlage kann jede ungekürzte englischsprachige Ausgabe des Essay dienen.

Logik -- Grundkurs (Magister) (a)

Ingolf Max

SE (51023) 8-10 Uhr
UL 6, 1072 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Das Seminar vermittelt elementare Kenntnisse der klassischen Aussagen- und Quantorenlogik, die für das Studium der Philosophie -- insbesondere für die Analyse argumentativer Strukturen -- unentbehrlich sind. Einen Schwerpunkt werden dabei die Beziehungen zwischen formaler und natürlicher Sprache bilden. Es erfolgt eine ausführliche Diskussion von Formalisierungen umgangssprachlicher Aussagesätze und Schlüsse. Das System des natürlichen Schließens und andere effektive (vor allem semantische) Beweismittel werden vorgestellt, mit denen Sie selbständig sowohl formale als auch natürlichsprachliche Argumentationen auf ihre logische Folgerichtigkeit hin überprüfen können.
Anmerkungen:
Bis zum 31.03.2006 wird unter
http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/kl2006/
eine Seite eingerichtet, die weitere Informationen bzw. Unterlagen zum Seminar bereitstellt. Im Zusammenhang mit dieser Lehrveranstaltung werden Übungszettel ausgegeben, die im begleitenden Tutorium besprochen werden. Eine 90-minütige Klausur (obligatorischer Leistungsnachweis) am 25. Juli 2006 beendet diesen Kurs.
Literatur:
Beckermann, Ansgar: Einführung in die Logik, Berlin/New York (Walter de Gruyter) 1997, Zweite, neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2003; Bucher, Theodor G.: Einführung in die angewandte Logik, Berlin/New York (Göschen 2231) 1998; Copi, Irving: Einführung in die Logik, München (UTB 2031) 1998; Franzen, H. & U. Scheffler: Logik. Kommentierte Aufgaben und Lösungen, Berlin (Logos Verlag) 2000; Lampert, Tim: Logik mit Übungen, http://www.philoscience.unibe.ch/lehre/event?id=13; Quine, Willard van Orman: Grundzüge der Logik, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1974 (suhrkamp taschenbuch wissenschaft 65); Savigny, Eike von: Grundkurs im logischen Schließen, Göttingen (Vandenhoeck 1504) 1984; Tetens, Holm: Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung, München 2004 (becksche reihe 1607); Wessel, Horst: Logik, Berlin: Logos Verlag 1998; Zoglauer, Thomas: Einführung in die formale Logik für Philosophen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1997 (UTB 1999)

Gottlob Frege (b, d, LA/S1, S2)

Olaf Müller

SE (51024) 10-12 Uhr
UL 6, 2014a ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Gottlob Frege gehört zu den Erfindern der modernen sprachanalytischen Philosophie. Seine Aufsätze fangen sozusagen bei Null an und eignen sich für Studierende niedriger Semester, die aus dem Stand ins theoretische Philosophieren hineingezogen zu werden wünschen.

George Berkeley’s A Treatise concerning the Principles of Human Knowledge (b, d, LA/S1)

Eric Oberheim

SE (51025) 10-12 Uhr
I 110, 239 ab Fr., 28.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
George Berkeley is the founder of the idealist tradition in philosophy. In his Principles of Human Knowledge, Berkeley claims that physical things consist of nothing but ideas, and so do not exist outside the mind. He argues vigorously that once we correct our understanding of the physical, we can find a new proof of the existence of God, refute sceptical attacks on knowledge, and resolve many difficulties and paradoxes raised by the advance of science. In his introductory seminar we will read and discuss this philosophical classic.
Anmerkungen:
The discussion will be held in English.
Literatur:
George Berkeley: A Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, herausgegeben von J. Dancy, Oxford University Press, 1998

Theorie, Experiment und Technologie (b, d, LA/S1)

Eric Oberheim

SE (51026) 14-16 Uhr
I 110, 239 ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Dieses Seminar untersucht drei ineinander greifende Themen in der Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften und der Technologie: Theorie, Experiment und Instrumentation. Diese Themen werden im Kontext des Streits zwischen Vertretern des Realismus und des sozialen Konstruktivismus diskutiert. Ausgangspunkte sind Exzerpte aus folgenden zeitgenössischen Texten: I. Hacking: „The Social Construction of What”, H. Collins: „Changing Order: Replication and Induction in Scientific Practice”, P. Galison: „Image & Logic: A Material Culture of Microphysics”, I. Hacking: „Representing and Intervening” und D. MacKenzie: „Inventing Accuracy: A Historical Sociology of Nuclear Missile Guidance”.

Bedeutungstheorien im Mittelalter (Übung zur VL) (b)

Dominik Perler

SE (51027) 16-18 Uhr
UL 6, 3038/035 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
ab dem 2.5.06 in der Mohrenstr. 40, 114
Kommentar:
Dieses Proseminar, das als Begleitveranstaltung zur Vorlesung „Sprachphilosophie im Mittelalter” (Montag, 18-20 Uhr) konzipiert ist, soll anhand ausgewählter Texte in Bedeutungstheorien des 13. und 14. Jahrhunderts einführen. Das Schwergewicht liegt auf Texten der terministischen und der nominalistischen Sprachphilosophie (Petrus Hispanus, Wilhelm von Ockham). Einige Kerntexte sollen im Proseminar im Original gelesen und interpretiert werden. Daher werden von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Lateinkenntnisse erwartet, jedoch keine Spezialkenntnisse des Mittellateinischen. Ziel der Veranstaltung ist es, zum einen das philosophiehistorische und philologische Handwerk im Umgang mit mittelalterlichen Quellen zu lernen, zum anderen aber auch ein systematisches Verständnis der in diesen Quellen diskutierten Probleme zu gewinnen.
Anmerkungen:
Von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine aktive Teilnahme in Form von selbständig vorbereiteten Übersetzungen und Kurzreferaten erwartet. Besondere sprachphilosophische Kenntnisse sind nicht erforderlich.
Literatur:
Ashworth, E. J.: Language and Logic, in: A. S. McGrade (Hrsg.): The Cambridge Companion to Medieval Philosophy, Cambridge 2003, 73-96; Kretzmann, N. & Stump, E.: The Cambridge Translations of Medieval Philosophical Texts, vol. 1: Logic and the Philosophy of Language, Cambridge 1988; Panaccio, C.: Semantics and Mental Language, in: P. V. Spade (Hrsg.): The Cambridge Companion to Ockham, Cambridge 1999, 53-75; Rosier, I.: La parole comme acte. Sur la grammaire et la sémantique au XIIIe siècle, Paris 1994

Einführung in die Logik (B.A.) (a, LA/S1, S3)

Uwe Scheffler

SE (51028) 8-10 Uhr
UL 6, 3059 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt: formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das Verständnis.
Anmerkungen:
Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Wessel, Horst: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik - Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische Logik; Willard van Orman Quine: Grundzüge der Logik

Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus (a, b, d, LA/S1)

Uwe Scheffler, Ulrich Schlösser

SE (51029) 14-16 Uhr
UL 6, 1072 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Lektüre von Wittgensteins faszinierendem, aber auch dunklem Frühwerk. Dabei sollen die Unterscheidung zwischen dem, was gesagt werden kann und dem, was sich nur zeigen kann, Wittgensteins Ringen um die Form des Satzes und die Frage nach der Bestimmtheit des Sinnes eben so sehr zur Sprache kommen wie die Bemerkungen über den Status der Mathematik, der Philosophie und der Mystik. Und schließlich wird auch zu fragen sein, wie denn Wittgensteins Traktat als philosophische Theorie selbst möglich ist.
Anmerkungen:
Die Interessenten werden gebeten, schon in den Semesterferien mit einer intensiven Auseinandersetzung mit Wittgensteins Text zu beginnen.

Der Utilitarismus (c, d, LA/S1)

Thomas Schmidt

SE (51030) 14-16 Uhr
UL 6, 3086 ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Moralisch richtig ist diejenige Handlung, deren Folgen mit Blick auf das Wohlergehen der von diesen Folgen Betroffenen optimal ist. So, oder so ähnlich, dachten und denken Utilitaristen. In diesem Seminar werden wir diskutieren, wie diese Grundüberzeugung zu einer moralphilosophischen Theorie ausgebaut werden kann, welchen Schwierigkeiten der Utilitarismus ausgesetzt ist und welche Ressourcen er hat, um gegen Einwände verteidigt werden zu können. Hierbei werden wir uns mit klassischen Texten zum Utilitarismus -- insbesondere mit J. S. Mills Schrift Utilitarianism -- sowie mit einigen neueren Arbeiten zum Thema beschäftigen.
Literatur:
Die Seminarliteratur steht ab Semesteranfang in einem Seminarapparat und als Reader zur Verfügung. -- Zur Anschaffung empfiehlt sich eine Ausgabe von J. S. Mills Utilitarismus-Schrift (engl.: Utilitarianism, hg. von R. Crisp, Oxford University Press 1998; dt. Der Utilitarismus, Stuttgart: Reclam 1976).

Philosophie der Wahrnehmung, Theorien, Argumente und Modelle (b, d, LA/S2)

Mirjana Surbeck-Vrhunc

SE (51031) 14-16 Uhr
I 110, 239 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Obwohl uns unsere Wahrnehmungen als selbstverständliche Gewissheiten gegenwärtig sind und auch die Rede von unserer Wahrnehmung zu den alltäglichen Üblichkeiten unseres Selbst- und Weltverständnisses gehört, stellt ein reflektierter Begriff der Wahrnehmung ein zentrales philosophisches Problem dar. Dieses ergibt sich aus der Erkenntnis, dass unsere Wahrnehmung eine Leistung ist, die eine Geschichte hat und damit auch an der Kontingenz historischer Entwicklungen teilhat. Die Philosophie der Wahrnehmung hat immer wieder versucht, ein Verständnis der Wahrnehmung zu entwickeln, in dem diese Kontingenz -- und damit auch die mögliche Täuschung -- unseres Wahrnehmens und dessen Anspruch auf Verlässlichkeit zusammen gedacht werden können. Im Seminar werden verschiedene Modelle und Wahrnehmungstheorien, angefangen von der Verlässlichkeit der Wahrnehmung in der Selbstreflexion auf das Bewusstsein bis zur Natur der kognitiven Prozesse, behandelt werden.

Kulturelle Identität und Individuation. Zum Verhältnis vom Selbst und Anderssein (b, d, LA/S2)

Mirjana Surbeck-Vrhunc

SE (51032) 14-16 Uhr
I 110, 239 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die „verborgene Seite unserer Identität” ist das Fremde, das wir in uns selbst erfahren, und unsere eigene Andersheit gegenüber allen und allem anderen. In der Tradition der abendländischen Geschichte hat sich diese doppelte Erfahrung in dem Verständnis der personalen Individualität artikuliert. In dem Seminar soll der besondere Bezug dieser Individualität auf anderes und insbesondere auf die anderen thematisiert werden. Dabei wird es auch darum gehen, die Vermittlung dieses Bezugs durch die „Andersheit der Form” (Ernst Cassirer), d. i. durch die kulturell tradierten Artikulationsformen von Selbstsein und Andersheit hervorzuheben.

Ontologie von Lebewesen und biologischen Arten (b)

Georg Toepfer

SE (51033) 14-16 Uhr
I 110, 239 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Lebewesen gelten in ontologischer Hinsicht als eigene Kategorie. Sie sind -- oder haben zumindest -- materielle Körper und ähneln damit den leblosen Gegenständen (den „Dingen”). Sie werden von diesen aber als „Wesen”, die tätig sind, unterschieden. Ontologisch bilden Lebewesen daher zwar dauernde Gegenstände („Kontinuanten”), d.h. Entitäten, die keine zeitlichen Teile aufweisen, sondern zu jedem Zeitpunkt ihrer Existenz ganz da sind; andererseits sind Lebewesen aber doch durch ihre charakteristischen Tätigkeiten bestimmt. Diese Aktivitäten (z.B. Entwicklung, Ernährung, Schutz, Fortpflanzung) können die Lebewesen nicht alle gleichzeitig entfalten, sie bilden aber doch erst in ihrer Gesamtheit ihr Leben. Weil also das Transitorische der Zustände (der „Fluss”) für das Leben grundlegend ist -- dies manifestiert sich auch in dem beständigen Austausch der Materie, aus der ein Lebewesen sich zusammensetzt (sein Körper befindet sich in einem „Fließgleichgewicht”) --, weist die Existenzweise der Lebewesen auch Momente eines Prozesses oder eines Vorkommnisses auf. Über die Existenz eines einzelnen Individuums hinausgehend, führt das Prozesshafte des Lebens über Ereignisse der Fortpflanzung zur Erzeugung einer Menge von Individuen einer Art, die ontologisch als eine Klasse von Gegenständen gelten kann - weil biologische Arten aber raum-zeitliche Einheiten mit konkreten Grenzen darstellen, werden sie von anderer Seite ontologisch als Individuen angesehen. Das Seminar führt in die allgemeinen Konzepte der Ontologie ein und versucht, anhand aktueller Literatur, eine Klärung der ontologischen Kategorie des Lebewesens und der biologischen Art herbeizuführen.
Literatur:
Runggaldier, E. & Kanzian, C.: Grundprobleme der analytischen Ontologie, Paderborn 1998; Schark, M.: Lebewesen versus Dinge. Eine metaphysische Studie, Berlin 2005; Stamos, D. N.: The Species Problem. Biological Species, Ontology, and the Metaphysics of Biology, Lanham 2003; Wilson, J.: Biological Individuality. The Identity and Persistence of Living Entities, Cambridge 1999

Aristoteles, Erste Analytik (b, d, LA/S3)

Tim Wagner

SE (51034) 8-10 Uhr
UL 6, 2014a ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
In der ‚Ersten Analytik’ untersucht Aristoteles die logische Gültigkeit von deduktiven Argumenten, in denen aus zwei einfach strukturierten Sätzen, den Prämissen, auf einen anderen Satz, die Konklusion, geschlossen wird. Zum Beispiel ergibt sich aus: (1) „Alle Menschen sind sterblich” und (2) „Alle Philosophen sind Menschen” mit Notwendigkeit die Konklusion: (K) „Alle Philosophen sind sterblich”. Bei der Analyse derartiger Argumente verwendet Aristoteles anstelle konkreter Terme wie „Mensch” oder „sterblich” Buchstaben als logische Variablen. Indem so von der inhaltlichen Seite der Argumente abstrahiert wird, kann mit Hilfe von Ableitungs- und Umformungsregeln gezeigt werden, welche Schlussformen logisch gültig sind. Das Seminar wird sich vor allem auf die ersten acht Kapitel der Schrift konzentrieren, in denen die so genannte assertorische Syllogistik entwickelt wird. Ausgehend von einer gründlichen Lektüre des Textes sollen auch neuere Interpretationen und Rekonstruktionsversuche diskutiert werden.
Anmerkungen:
Eine deutsche Übersetzung wird zu Beginn des Seminars ausgegeben. Logik- und Griechischkenntnisse sind hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Ross, W. D.: Aristotle’s Prior and Posterior Analytics, Oxford 1949 (ND 2001); Smith, R.: Aristotle, Prior Analytics, Indianapolis 1989; Łukasiewicz, J.: Aristotle’s Syllogistic from the Standpoint of Modern Formal Logic, Oxford 21957; Patzig, G.: Die aristotelische Syllogistik, Göttingen 31969; Corcoran, J. (Hrsg.): Ancient Logic and Its Modern Interpretations, Dordrecht 1974

Lektüreübung zu Aristoteles ,ton meta ta physika iota’ (b, d, LA/S1)

Tim Wagner

SE (51035) 10-12 Uhr
I 110, 239 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die Übung dient der vertieften Lektüre des mit dem Buchstaben Iôta bezeichneten zehnten Buches der Aristotelischen ‚Metaphysik’ im Original.
Anmerkungen:
Teilnahmevoraussetzungen sind gute Griechischkenntnisse und persönliche Anmeldung vor Semesterbeginn.
Literatur:
Aristotle’s Metaphysics. A revised text with introduction and commentary by W.D. Ross, Oxford 1924 (ND 1997); Aristotelis Metaphysica, rec. brevique adnotatione critica instruxit W. Jaeger, Oxford 1957

Eine Einführung in die Philosophie des Geistes (b, LA/S1)

Markus Wild

SE (51036) 16-18 Uhr
I 110, 241 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Im Zentrum der Philosophie des Geistes stehen die Begriffe „Bewusstsein”, „Intentionalität” und das sogenannte „Leib-Seele-Problem” (eigentlich gleich mehrere Probleme). In diesem Proseminar -- das sich an Anfängerinnen und Anfänger richtet -- sollen die zentralen Begriffe und das manchmal etwas eigenartige Vokabular der Philosophie des Geistes erörtert, wichtige Probleme vorgestellt und Lösungsansätze dazu diskutiert werden. Leitend ist dabei die gemeinsame Lektüre von Aufsätzen des britischen Philosophen Tim Crane:
http://www.homepages.ucl.ac.uk/~uctydtc/
Diese Aufsätze liegen in deutschen Übersetzungen vor. Einige Texte werden wir jedoch auch auf Englisch lesen, insbesondere Auszüge aus Cranes Buch Elements of the Mind (Oxford University Press 2001). Von den Teilnehmern erwarte ich regelmäßige Teilnahme, seriöse Vorbereitung und die Bereitschaft, eigene Überlegungen mündlich oder schriftlich den anderen vorzustellen.
Literatur:
Wer sich gerne vorher ein Bild über die Philosophie des Geistes machen will, der kann das z.B. hier tun: Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin: Walter de Gruyter 1999, S. 1-19; Lanz, Peter: Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie: Das Leib-Seele-Problem in der angelsächsischen Philosophie des Geistes von 1949 bis 1987, in: A. Hügli (Hrsg.): Philosophie im Zwanzigsten Jahrhundert, Bd. 2, Reinbek: Rowohlt 1993

Atome, Gott, die Seele und das Mikroskop: Die Naturphilosophie von Margaret Cavendish (1623-1673) und Anne Conway (1631-1679) (b, d, LA/S1)

Anja Hallacker, Markus Wild

SE (51037) 18-20 Uhr
I 110, 241 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die britischen Philosophinnen Margaret Cavendish (1623-1673) und Anne Conway (1631-1679) gehören zu den hervorragenden Kritikerinnen der Philosophien des 16. Jahrhunderts. Ziele ihrer Kritik sind der Dualismus René Descartes’, der Materialismus Thomas Hobbes’ und der Empirismus der aufstrebenden Naturwissenschaften. Beide versuchen dem Mechanismus ihrer Zeitgenossen ein stärker vitalistisches Bild der Natur entgegenzusetzen. Trotz dieser gemeinsamen Stoßrichtung unterscheiden sich ihre Philosophien stark. Während Conway von einem durch die christliche Kabbala geprägten Gottesbegriff ausgeht, handelt es sich bei Cavendish um eine Materialistin, die empirische und induktive Ansätze kritisiert. Während Conway lediglich einen Traktat verfasste (der posthum erschien), veröffentlichte Cavendish unter ihrem Namen zahlreiche philosophische Schriften (auch Romane und Dramen). Cavendish und Conway wurden in der Philosophiegeschichte bislang wenig beachtet. In den letzten Jahren jedoch erschienen neue Editionen einzelner Werke und eine Reihe philosophischer Forschungsliteratur. Nach einführenden Sitzungen, in denen der zeitgenössische naturphilosophische Hintergrund erarbeitet werden soll, stehen Auszüge aus den folgenden Hauptwerken im Zentrum des Seminars:
  • Anne Conway: The Principles of the Most Ancient and Modern Philosophy, hrsg. von T. Corse und A. Coudert, Cambridge 1996 (1690)
  • Margaret Cavendish: Observations upon Exsperimental Philosophy, hrsg. von E. O’Neill, Cambridge 2001 (1666; veröffentlicht mit dem utopischen Roman The Blazing World, aus dem ebenfalls Auszüge gelesen werden sollen und der in deutscher Übersetzung vorliegt).
Ziel des Seminars ist die Rekonstruktion der Kritik von Conway und Cavendish an ihren philosophischen Zeitgenossen.
Anmerkungen:
Die Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte wird vorausgesetzt. Studierende der Anglistik sind herzlich willkommen.
Literatur:
Einführend kann man sich zu Conway und Cavendish kundig machen in den entsprechenden Kapiteln bei:
  • Jacqueline Broad: Women Philosophers of the Seventeenth Century, Cambridge: Cambridge University Press 2002.
  • A History of Women Philosophers, Bd. III, hrsg. von Mary Ellen Waithe, Dordrecht: Kluwer 1991.
Einen hervorragenden Überblick zum naturphilosophische Hintergrund des 16. Jahrhunderts gibt:
  • Steven Shapin: Die wissenschaftliche Revolution, Frankfurt a.M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1998.

Der moralische Kontraktualismus (b, LA/S1)

Héctor Wittwer

SE (51038) 14-16 Uhr
I 110, 241 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Der Grundgedanke des moralischen Kontraktualismus besagt, dass sich moralische Normen durch die Annahme eines fiktiven Vertrags zwischen den moralischen Subjekten begründen lassen. In der Regel wird dabei außerdem vorausgesetzt, dass die Akteure vernünftigerweise bestrebt sind, langfristig ihren eigenen Nutzen zu maximieren. Das ehrgeizige Projekt des moralischen Kontraktualismus besteht also darin, die Geltung moralischer Regeln auf nicht-moralische Gründe zurückzuführen. -- Im Seminar werden wir uns mit drei einflussreichen zeitgenössischen Vertretern dieser Theorie beschäftigen: David Gauthier, Thomas Scanlon und Peter Stemmer.
Texte:
Gauthier, David: Morals by Agreement, Oxford 1986; Scanlon, Thomas M.: What we owe to each other, Cambridge 1999; Stemmer, Peter: Handeln zugunsten anderer: Eine moralphilosophische Untersuchung, Berlin 2000

Stoische Dialektik (a, b, d, LA/S3)

Roland Wittwer

SE (51039) 10-12 Uhr
I 110, 241 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die stoische Dialektik ist die am weitesten entwickelte Logik der Antike und hat viele gemeinsame Züge mit der modernen Aussagenlogik. Ihre Vorzüge waren in hellenistischer Zeit allseits bekannt. Sogar die Götter hätten -- so hiess es -- die stoische Logik gewählt, wären sie auf eine Logik angewiesen gewesen. Dennoch geriet sie -- anders als die Aristotelische Prädikatenlogik -- in der Folgezeit beinahe vollständig in Vergessenheit. Erst im Zuge der Entwicklung der modernen Aussagenlogik im 20. Jh. wurde ihr wieder die ihr gebührende Würdigung zuteil. Ziel dieser Veranstaltung ist es zunächst, die wichtigsten Teile der Stoischen Dialektik aus dem weit verstreuten Quellenmaterial möglichst akkurat zu rekonstruieren und ihren Stellenwert in der Stoischen Philosophie insgesamt zu bestimmen. In einem zweiten Teil wird es darum gehen, die so rekonstruierte Lehre mit verschiedenen Varianten der modernen Logik zu kontrastieren und zu evaluieren.
Literatur:
Frede, Michael: Die Stoische Logik, Göttingen 1974; Hülser, Karlheinz: Die Fragmente zur Dialektik der Stoiker, 4 Bde., Stuttgart-Bad Cannstatt 1986/7; Bobzien, Susanne: Logic, The Stoics, in: K. Algra et al. (Hrsg.): The Cambridge History of Hellenistic Philosophy, Cambridge 1999, 92-157

Das Problem der Induktion vom Hume bis heute (a, b, d, LA/S3)

Roland Wittwer

SE (51040) 14-16 Uhr
I 110, 241 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die Beobachtung, dass eine Eigenschaft Gegenständen einer bestimmten Art bisher in allen beobachteten Fällen zukam, nehmen wir oft zum Anlass für die Behauptung, dass andere, bisher noch nicht beobachtete Gegenstände dieser Art oder gar alle Gegenstände dieser Art diese Eigenschaft haben. So gehen wir etwa aufgrund der Beobachtung, dass bisher, so weit wir wissen, alle Menschen sterblich waren, davon aus, dass auch wir, ja, dass alle Menschen sterblich sind. Dass wir so schliessen, ist unstrittig, die Frage ist nur, mit welchem Recht. Ziel der Veranstaltung ist eine systematische Auseinandersetzung mit dem Problem, das die Rechtfertigung von Schlüssen dieser Art aufgibt. Dabei werden im ersten Teil des Seminars das klassische Argument von David Hume gegen die Möglichkeit einer Rechtfertigung vorgestellt und die wichtigsten Antworten darauf kritisch diskutiert. Ein zweiter Teil widmet sich neueren Formulierungen ähnlicher Probleme und der daran anschliessenden zeitgenössischen Literatur.
Literatur:
Es wird ein Reader zu Verfügung gestellt.

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Projekttutorien (kein Leistungsnachweis möglich!)


Die „Philosophie der Befreiung” in Lateinamerika II

Melanie Bogisch, Eduardo Muratta Bunsen

SE (51041) 12-14 Uhr
I 110, 241 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Das Projekt ist die Fortsetzung der im letzten Semester begonnenen Veranstaltung über das Thema der Denkrichtungen in Lateinamerika. Es werden neu übersetzte Texte von Leopoldo Zea (Mexico), Enrique Dussel (Argentinien) und vor allem Augusto Salazar Bondy (Peru) bearbeitet. Erkenntnisse aus dem letzten Semester, unter anderem die Theorie der Abhängigkeit und Domination Lateinamerikas von den logozentrischen Denkrichtungen, werden vertieft. Nichtsdestotrotz sind neue Teilnehmer sehr herzlich willkommen.
Anmerkungen:
Spanischkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Voraussetzung.
Literatur:
Ein Reader steht zu Beginn des Semesters bereit.

Kritisches Philosophieren in der DDR und BRD nach 1945 im Vergleich

Franziska Dübgen, Uwe Lorenz

SE (51042) 18-20 Uhr
Offene Uni, Philipstr. 13 Erste Sitzung: 20. April, 12 Uhr, I 110, R.239
16.00 - 18.00 Uhr
Kommentar:
Inwiefern haben zwei unterschiedliche Gesellschaftssysteme - mit ihren materiellen, historischen und kulturellen Voraussetzungen - andere oder auch ähnliche Perspektiven auf philosophische Fragen entwickelt? Bezogen sich Theoretiker aus Ost und West auf fruchtbare oder auch abgrenzende Weise aufeinander? Wie glichen oder unterschieden sich "Sozialkritik", "Utopie" und "Widerstand" in den beiden Gesellschaftsystemen?
Diesen und anderen Fragenstellungen möchten wir im zweiten Teil unserers studentischen Projektutoriums zu "Philosophieren in der DDR" nachgehen. Zwar möchten wir die Beschäftigung mit Autoren aus der DDR fortsetzen, sie aber diesmal im Vergleich zu PhilosophInnen des "westlichen Marxismus" und mit Blick auf konkrete Fragestellungen lesen. Die Auswahl der Texte zu einzelnen Themenkomplexen findet in Kleingruppen während der Semesterferien statt, die sich am Ende des letzten Semesters gebildet haben. Neue TeilnehmerInnen sind jedoch herzlich eingeladen, im kommenden Semester mitzuwirken. Als Schwerpunkte haben wir folgende Themen geplant: Feminismus im Ost-West Vergleich, Systemtheorie (N. Luhmann und G. Klaus), Entfremdung (Debatten um Menschenbilder und Bedürfnisstrukturen), Ideologiekritik und die "Asiatische Produktionsweise" (R. Bahro und R. Dutschke). Zu diesen Themenbereichen möchten wir Texte von Autoren wie Ina Merkel, J. Habermas, H. Marcuse, R. Dutschke, R. Bahro, Luhmann und weiteren diskutieren. Die gemeinsame Erstellung eines Semesterplans und eine Vorstellung des bisherigen Projekttutoriums finden in der ersten Sitzung statt.
Literatur:
Clemens Burrichter: Ein Frühling der Philosophie -- DDR-Philosophie in der ,Aufbauphase’ (Paderborn, 1984); Norbert Kapferer: Das Feindbild marxistisch-leninistischer Philosophie in der DDR: 1945-88 (Darmstadt, 1990); Norbert Kapferer: Innenansichten ostdeutscher Philosophen (Darmstadt, 1994); Peter Pastnernaak: Eine nachholende Debatte. Der Philosophenstreit 1996/97, Hochschule Ost 1996

Die Ordnung des Wissens: Information - Macht - Gender

D. Schulz, S. Palacsik

12-14 Uhr
Relais, Monbijoustr.3, großer Seminarraum-1.Etage ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
Kommentar:
Die Idee von Wissen und Wissenschaft ist ambivalent - beide tragen sowohl zur Emanzipation, als auch zur Festigung und Legitimation von Herrschaft bei. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Wissen/-schaft, Macht und Geschlecht hat seit jeher die Frauen- und Geschlechterforschung beschäftigt. Eine wichtige Erkenntnis hierbei war und ist die Tatsache, dass Formen und Ergebnisse von Wissen durch gesellschaftliche Strukturen geprägt sind und diese wiederum selbst prägen.
Eine Dimension in der Auseinandersetzung um Wissen und Macht stellt seine Hierarchisierung innerhalb der Wissenschaftslandschaft dar und wie diese durch bestimmte Standardisierungen repräsentiert wird. Die Bibliotheks- und Informationswissenschaft spielt bei der Strukturierung und Organisation von Wissen und Information im digitalen Informationszeitalter eine wesentliche Rolle.
Die kritische Befragung des Wissenskanons der Bibliotheks- und Informationswissenschaft aus transdisziplinärer Perspektive ist Thema des auf zwei Semester angelegten Projekttutoriums. Basis der Analyse wird die Kategorie Geschlecht unter Einbeziehung anderer Strukturkategorien sein.
Im ersten Semester werden wir uns mit den Entstehungsbedingungen und dem Zugang zu Bibliotheken und Information beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt werden Benennungs- und Bezeichnungspraxen, die wir mit sprachkritischen Ansätzen untersuchen wollen, sein. Im zweiten Semester werden gewonnene Erkenntnisse und Ergebnisse in gemeinsamer Arbeit, durch die Erstellung eines „Gender-Wikis“, praktisch umgesetzt werden.
Anmerkungen:
Weitere Information (http://www.naha.de/seiten/projekte.htm) und Anmeldung zur Veranstaltung bitte an: s.palacsik@jpberlin.de / doerthe.schulz@web.de

Mathematik & Text

Franziska Gilbert; Birte Wolmeyer

2 SWS SE als Blockseminar; 3x: Freitagabend, Samstag tagsüber
OUBS Berlins, Berlin Mitte Vorbesprechung Do 20.04.2006, 13 – 15 Uhr, RUD 25, 1.114, HU Adlershof
Kommentar:
Im Projekttutorium werden mathematische Texte auf der Textebene untersucht. Ziel ist es, auf Grundlage von Lektüre und eigenem Schreiben Kriterien für das Verfassen lesefreundlicher mathematischer Texte aufzustellen. Literaturwissenschaftliche und philosophische Grundlagen der Textrezeption werden wir gemeinsam erlernen, um sie in die Kriterienaufstellung zu integrieren. In einem Workshop werden wir Prozesse des Schreibens kennen lernen. Wir freuen uns auf Interessierte und Anregungen.
Anmerkungen:
Sprechstunden: nach Vereinbarung. Email: mathetext@gmx.de, Franzi: 030 - 212 38 139, Birte: 030 - 890 900 89.
Literatur:
Eine Auswahl wird demnächst auf http://wiki.offeneuni.tk/wiki/PT_Text_und_Mathematik vorgestellt und bei der Vorbesprechung diskutiert

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Lehrangebot für Studierende im B.A.





Modul "Logik"


Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) Seminar (6)
Scheffler, Uwe: Einführung in die Logik mit Tutorium Scheffler, Uwe: Einführung in die Logik

Die Module für Theoretische und Praktische Philosophie im Bachelor Basisstudium bestehen aus einer Vorlesung, einem Tutorium zur Vorlesung und einem Proseminar. Ein Modul Vorlesung/Proseminar kann aus den unten aufgeführten Lehrangeboten frei zusammengestellt werden.
Vorlesungen und Proseminare, die sich thematisch in besonderer Weise ergänzen und sich deshalb zur Kombination eignen, sind mit einem oder mehreren Sternchen ("*") gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung soll in der Orientierung für die Zusammenstellung des Moduls helfen.



Modul "Theoretische Philosophie"

Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) Seminare im Basisstudium (6)
* Gerhard, Volker: Universalität. Der Sinn des Sinns. Zu einer Theorie des Erkennens und Handelns
** Hortsmann, Rolf-Peter: Kant und der Deutsche Idealismus II (Fichte, Schelling u.a.)
Müller, Olaf: Zeit
**** Perler, Dominik: Sprachphilosophie im Mittelalter
***** Rapp, Christof: Aristoteles: Das Organon
** Emundts, Dina: Die Anfänge des deutschen Idealismus
Haase, Marco: Selbstorganisation
Lenz, Martin: Lockes Sprachtheorie
* Müller, Olaf: Gottlob Frege
Oberheim, Eric: George Berkeley's A Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge
Oberheim, Eric: Theorie, Experiment und Realität
**** Perler, Dominik: Bedeutungstheorien im Mittelalter (Übung zur VL)
Schlösser, Ulrich; Scheffler, Uwe: Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus
Surbeck-Vrhunc, Mirjana: Philosophie der Wahrnehmung: Theorien, Argumente und Modelle
Toepfer, Georg: Ontologie von Lebewesen und natürlichen Arten
***** Wagner, Tim: Aristoteles, Erste Analytik
Wagner, Tim: Lektüreübung zu Aristoteles 'ton meta ta physika iota'
Wild, Markus: Eine Einführung in die Philosophie des Geistes
Wild, Markus; Hallacker, Anja: Atome, Gott, die Seele und das Mikroskop: Die Naturphilosophie von Margaret Cavendish (1623-1673) und Anne Conway (1631-1679)
Wittwer, Roland: Stoische Dialektik
Wittwer, Roland: Das Induktionsproblem von Hume bis heute



Modul "Praktische Philosophie"


Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) Seminare im Basisstudium (6)
* Heise, Jens: Einführung in die interkulturelle Philosophie
** Schmidt, Thomas: Grundprobleme der normativen Ethik
Corcilius Klaus: Platon: Der Staat
Gerhard, Volker: Zur Theorie der Menschenrechte
Graupner, Dieter; Graupner, Elke: Technische Kultur - Möglichkeiten und Grenzen den menschlichen Machbaren
Graupner, Dieter; Graupner, Elke: Was ist der Mensch? Fragen und Positionen der klassischen deutschen Philosophie
Herzberg,Guntolf: Der Sinn des Lebens. Texte zu einer unabweisbaren Frage
** Schmidt, Thomas: Der Utilitarismus
*Surbeck-Vrhunc, Mirjana: Kulturelle Identität und Individuation. Zum Verhältnis vom Selbst und Anderssein
Wittwer,Héctor: Der moralische Kontraktualismus



B.A.-Vertiefungsstudium


Voraussetzung für das Studium von Modulen des B.A.-Vertiefungsstudiums ist der Abschluss des Basisstudiums, der durch eine vom Prüfungsamt des Instituts für Philosophie ausgestellte Bescheinigung nachzuweisen ist.

Im Vertiefungsstudium werden die in dem Basisstudium erworbenen Kenntnisse der grundlegenden Probleme und Methoden des Fachs durch die Wahl zweier Thematischer Schwerpunkte vertieft.

Folgende Thematische Schwerpunkte stehen zur Auswahl:

  • A) Theoretische Philosophie
  • B) Praktische Philosophie
  • C) Logik und Sprachphilosophie
  • D) Philosophische Anthropologie/Kulturphilosophie
  • E) Naturphilosophie/Wissenschaftstheorie


  • Die Module „Thematischer Schwerpunkt I“ und „Thematischer Schwerpunkt II“ beinhalten jeweils eine Vorlesung und ein Hauptseminar zu einem Schwerpunkt.



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    Seminare im Hauptstudium


    Kants transzendentale Logik und ihre Kritiker I: Johann August Eberhard (1739-1809) (b, LA/S3)

    Steffen Dietzsch

    SE (51050) 8-10 Uhr
    I 110, 239 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Kants neuer Begriff einer transzendentalen Logik, mit dem er -- seit 1781 -- die theoretische Philosophie generell neu zu begründen gedachte, wurde von vielen seiner Zeitgenossen lange in seinen kritischen wie konstitutiven Dimensionen übersehen bzw. nur ‚reduktionistisch’ verstanden. -- Vor allem der aufklärerische Theologe und Philosoph Eberhard (1739-1809) hat nachhaltig rationalistische Vorurteile gegen die ‚Revolution der Denkungsart’ Immanuel Kants verbreiten können, wodurch Kants polemischer (und ironischer) Sinn öffentlichkeitswirksam wurde. Diese philosophische Kontroverse brachte es aber schließlich mit sich, dass sich die Neue Kritische Philosophie endgültig aus der theoretisch-begrifflichen Reichweite der Leibniz-Wolffschen Schulphilosophie entfernen konnte.
    Texte:
    M. Lauschke u. M. Zahn (Hrsg.): Immanuel Kant: Der Streit mit Johann August Eberhard, Hamburg: Meiner 1998 (Phil. Bibl. 481)
    Literatur:
    Henry E. Allison: The Kant-Eberhard-Controversy, Balt./London 1973; Manfred Gawlina: Das Medusenhaupt der Kritik, Berlin/N.Y. 1996

    Merleau-Ponty’s Phänomenologie der Wahrnehmung (b, d, LA/S1, S2)

    Dina Emundts, Rolf-Peter Horstmann

    SE (51051) 18-21 Uhr
    UL 6, 3103 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Gegenstand des Seminars sind zentrale Abschnitte des oben genannten Buches. Es werden unter anderem die Theorie des Leibes sowie die des Raumes behandelt. Vor deren Hintergrund soll die Wahrnehmungskonzeption diskutiert werden.

    The Meaning of Meaning. Neuere Überlegungen zu Sinn und Bedeutung (b, c, LA/S1)

    Volker Gerhardt

    SE (51052) 18-20 Uhr
    UL 6, 3086 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    The Meaning of Meaning ist der Titel eines viel gelesenen Buches, das 1923 mit dem Untertitel A Study of the Influence of Language upon Thought and of the Science of Symbolism erschienen ist. Bronislaw Malinowski steuerte ein Supplement über das Problem der Bedeutung in primitiven Sprachen bei. Das in zahlreichen Auflagen verbreitete Werk von Ogden und Richards fragte nach der Bedeutung von Gedanken, Wörtern und Dingen, untersuchte die Macht der Sprache und die Reichweite von Zeichen, ging der Symbolik von Ausdrücken wie Wahrheit, Realität, Universalität oder Abstraktion nach, machte einen Versuch, die Bedeutung der Schönheit zu fassen und mündete in eine Theorie des Symbolismus. Der Wert der Untersuchung bestand in ihren engen Bezügen zur empirischen Wissenschaft sowie in dem Anspruch, die Grenzen zwischen Theorie und Praxis zu überwinden. Heute gibt uns das Buch eine willkommene Anregung zu prüfen, was wir inzwischen über die Bedeutung theoretischer wie praktischer Leistungen wissen. Dazu lesen wir neuere Texte, die uns verstehen helfen, was Verstehen und Mitteilen eigentlich meinen. Das Seminar steht in sachlicher Verbindung zur Vorlesung über Universalität, die eine Theorie zum Verständnis allgemeinen Verstehens entwickelt.

    Philosophische Grundlagen der Ökonomie (c)

    Willfried Geßner

    SE (51054) 17-20 Uhr
    I 110, 246 ab Mo., 24.4.2006 14-tgl. 
    Kommentar:
    Gemäß dem bekannten Diktum Max Webers ist die Wirtschaft „die schicksalvollste Macht unseres modernen Lebens”. Ungeachtet dessen wird sie seitens der Philosophie sehr stiefmütterlich behandelt. Indes mehren sich die Bemühungen um eine Renaissance der seit dem frühen 20. Jahrhundert immer mehr in Vergessenheit geratenen Wirtschaftsphilosophie. Das Seminar, welches erstmals im SoSe 2005 stattfand und nun in die dritte Runde geht, möchte eigenständige Impulse zu dieser Entwicklung geben. Bislang standen der wissenschaftstheoretische Status der Wirtschaftsphilosophie und das Verhältnis von Wirtschaft und Kultur im Vordergrund. In diesem Semester wollen wir unser Augenmerk auf die philosophischen Implikationen ökonomischer Grundbegriffe (Arbeit, Geld, Kapital, Markt, Wert) richten.
    Anmerkungen:
    Bei den Teilnehmern werden Grundkenntnisse in Ökonomie sowie die Fähigkeit zu konstruktiver und strukturierter Diskussion vorausgesetzt. Bedingung für den Scheinerwerb ist außerdem die Anfertigung einer Hausarbeit. Seminarplan und Quellentexte werden zu Semesterbeginn mittels LMS „Moodle” bereitgestellt (hu-berlin.de/moodle) Achtung! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, frühzeitige Anmeldung (per email an willfried.gessner@t-online.de) daher ratsam.

    „Embodied Cognition” als Erkenntnismodell (Georg Lakoff, Mark Johnson u.a.) (b, d)

    John-Michael Krois

    SE (51056) 10-12 Uhr
    I 110, 239 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Unter dem Namen „embodied cognition” entstand in den letzten Jahren eine Theorie der Erkenntnis und des Geistes, die Kategorienbildung durch die bestimmte Umwelt des Handelnden erklärt und vom Primat des Bild-Schemas anstatt von dem der Sprache ausgeht. Embodied cognition ist in der KI-Forschung wichtig, wo Intelligenz am Modell eines Roboters ohne zentrale Steuerung, anstatt eines Computers mit Programmen, verstanden wird. Das Seminar wird die Quellen, den Anspruch und die Grenzen von embodied cognition Theorien zum Thema haben.
    Literatur:
    Semesterapparat mit Texte von (u.a.) Andy Clark, Peter Gärdenfors, Mark Johnson, George Lakoff, usw. Zur Einführung: George Lakoff/Mark Johnson: Philosophy in the Flesh. The Embodied Mind and its Challenge to Western Thought, New York: Basic Books, 1999. S. 1-15

    Zur Logik des Wissens (a, b)

    Ingolf Max

    SE (51058) 12-14 Uhr
    UL 6, 1072 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Der Begriff „Wissen” gehört zu den umstrittensten Themen der Philosophiegeschichte. Im Zuge der Entwicklung der modernen formalen Logik wurden neue theoretische Mittel zur strukturierten Analyse dieses Begriffs entwickelt. Die Betrachtung der einzelnen Komponenten, die in die Explikation von Wissen eingehen sollen (Wahrheit, Subjekt, Theoriebezogenheit, Zeitabhängigkeit u.a.), erfuhr in der sprachphilosophischen Diskussion der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen enormen Aufschwung. Diese Entwicklung kulminierte in der Formulierung verschiedener Logiken des Wissens -- allgemeiner: epistemischer Logiken. Ein zentraler logisch-philosophischer Diskussionspunkt ist dabei die Kontroverse um das Verständnis der Logik als Wissenschaft normativer bzw. deskriptiver Begriffe. Im Seminar wollen wir anhand ausgewählter Texte sowohl die sprachphilosophischen Zusammenhänge als auch die verschiedenen Formalisierungsvorschläge kritisch analysieren. Die Problematisierung des Verhältnisses von Semantik (Wahrheit) und Pragmatik (Geltung) bildet dabei ein stets wiederkehrendes Thema.
    Anmerkungen:
    Bis zum 31.03.2006 wird unter
    http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/wissen/
    eine Seite eingerichtet, die weitere Informationen zum Seminar bereitstellt. Bis zum 21.04.2006 wird um eine Voranmeldung an maxingol@rz.hu-berlin.de bzw. in UL 6, Raum 3106 gebeten. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie ein Referat übernehmen.
    Leistungsnachweis:
    Der Erwerb eines Leistungsnachweises erfolgt über die Erstellung einer Hausarbeit, deren Thema einer Liste entnommen bzw. in direkter Absprache mit mir vereinbart werden kann.

    Anschauung, Repräsentation und Zeichen in den frühen logischen Studien Edmund Husserls (1890-1900/01) (b, LA/S1)

    Christian Möckel

    SE (51059) 18-20 Uhr
    I 110, 239 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Das Seminar beschäftigt sich mit grundlegenden Positionen Husserls in der vorphänomenologischen Periode. In den frühen mathematisch-logischen Schriften zu den mittelbaren Zusammenhängen von Zeichen und Bezeichnetem, Symbol und Symbolisiertem, Repräsentation und Repräsentiertem, die sich von der unmittelbaren anschaulichen Erfüllung von Bedeutungsintentionen grundsätzlich unterscheiden, wird sich Husserl über Sachverhalte klar, die nicht nur seine spätere Phänomenologie prägen werden, sondern die auch im Mittelpunkt der zeitgenössischen philosophischer Auseinandersetzung stehen.
    Literatur:
    Husserl, Edmund: Zur Logik der Zeichen (Semiotik) [1890], in: Hua XII, S. 340-373; Husserl, Edmund: Philosophie der Arithmetik [1891], in: Hua XII, Kap. XI und XII, S. 193-255; Husserl, Edmund: Anschauung und Repräsentation, Intention und Erfüllung [1893], in: Hua XXII, S. 269-302; Plümacher, Martina: Wahrnehmung, Repräsentation und Wissen, Berlin 2004, 1. Kap.: Wissenschaftstheoretische und semiotische Problemstellungen im frühen Werk Husserls, S. 27-122

    Metaphern- und Begriffsgeschichte in Philosophie und Wissenschaften (c, d)

    Ernst Müller

    BS (51060) 30.6.06; 14-19 Uhr; UL 6, 3086
    7.7.06; 14-19 Uhr; UL 6, 3086 15.7.06; 10-18 Uhr; UL 6, 3103
    Kommentar:
    Begriffsgeschichte ist bereits seit Jahrzehnten ein unverzichtbares Werkzeug der Philosophie und anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen. Angesichts dessen, dass das ‚Historische Wörterbuch der Philosophie’ und andere begriffsgeschichtliche Großprojekte inzwischen abgeschlossen sind, ist es erstaunlich, dass deren methodische Grundlagen weithin umstritten und ungeklärt sind. Das betrifft bereits die Frage, was ein Begriff ist und was seine Geschichte ausmacht, sie verschärft sich noch, wenn Metaphern- und Diskurstheorie einbezogen werden und Begriffsgeschichte auf die Wissenschaftsgeschichte ausgedehnt wird.
    Anmerkungen:
    Um den Termin des Blockseminar zu vereinbaren, den Seminarplan zu besprechen und Referate zu vergeben, melden sich Interessenten bitte zu Beginn des Semesters unter ernstfmueller@aol.com zur Verabredung eines Besprechungstermins.

    Wittgenstein: „Über Gewissheit” (b, d, LA/S1, S2)

    Olaf Müller

    SE (51061) 12-14 Uhr
    UL 6, 2014a ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Wittgenstein hat bis kurz vor seinem Tod Überlegungen notiert, die einen völlig neuartigen Ansatz zur Auflösung der philosophischen Probleme bieten, wie sie uns von radikalen Skeptikern vorgelegt werden. Worin dieser neue Ansatz genau besteht, ist unter den Exegeten umstritten. Und das ist kein Wunder, denn Wittgensteins Notizen bringen keine ausgearbeitete Theorie, sondern eine Reihe kniffeliger Einzelgedanken, in denen sich extreme Beispiele, radikale Thesen und sensible Beobachtungen unserer tatsächlichen Rede abwechseln. In dem Seminar wollen wir eine Auswahl der Paragraphen aus Über Gewißheit besprechen und einzeln ernstnehmen. Wir werden also nicht die gesamte Spätphilosophie Wittgensteins vor Augen haben, sondern immer nur die gerade zur Debatte stehenden kurzen Überlegungen.

    De anima -- Kommentare im Mittelalter (b)

    Dominik Perler / Christoph Markschies

    SE (51063) 18-20 Uhr
    Hausvogteiplatz 5-7, 0117 ab Di., 18.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Aristoteles’ Text De anima, der den mittelalterlichen Philosophen spätestens seit der lateinischen Übersetzung Wilhelms von Moerbeke bekannt war, löste im 13. und 14. Jahrhundert eine rege Diskussion über Grundprobleme der Wahrnehmungs- und Intellekttheorie aus. Wie ist im Rahmen einer aristotelischen Theorie das Sehen oder Hören von wahrnehmbaren Gegenständen zu verstehen? Wie kommt eine Vorstellung von diesen Gegenständen zustande? Und wie ist auf der Grundlage der Wahrnehmung ein intellektuelles Begreifen möglich? Zu diesen Fragen kamen noch weitere hinzu, die sich auf die Konstruktion der ganzen aristotelischen Seelentheorie bezogen: Wie ist die These, dass es verschiedene Seelenteile gibt, zu verstehen? Und wie ist die hylemorphistische Grundthese, dass die Seele sich zum Körper verhält wie die Form zur Materie, zu deuten? Alle diese Fragen und die unterschiedlichen Antworten, die im Spätmittelalter formuliert wurden, sollen anhand ausgewählter Texte von Siger von Brabant, Thomas von Aquin und Johannes Buridan diskutiert werden. Ein Vergleich dieser drei Autoren zeigt, dass es im Mittelalter eine kontroverse und eigenständige Interpretation der antiken Vorlage gab.
    Anmerkungen:
    Da die Texte teilweise in keiner Übersetzung zugänglich sind, werden von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Lateinkenntnisse erwartet. Natürlich wird auch von allen eine aktive Teilnahme in Form von Kurzreferaten erwartet.
    Texte:
    Siger von Brabant: Quaestiones in tertium De anima, in: B. Bazán (Hrsg.):, Louvain & Paris 1972; Thomas von Aquin: Sentencia libri De anima, in: Leonina XLV/1 (Hrsg.):, Rom & Paris 1984; Johannes Buridan: Quaestiones in Aristotelis De anima, in: B. Patar: Le traité de l’âme de Jean Buridan, Louvain 1991
    Literatur:
    Kretzmann, N. et al. (Hrsg.): The Cambridge History of Later Medieval Philosophy, Cambridge 1982; Pasnau, R.: Theories of Cognition in the Later Middle Ages, Cambridge 1997; Pasnau, R.: Thomas Aquinas on Human Nature, Cambridge 2002; Zupko, J.: John Buridan. Portrait of a Fourteenth-Century Arts Master, Notre Dame 2005

    Platon: Sophistes (b, c, d, LA/S1)

    Christof Rapp

    SE (51066) 12-14 Uhr
    I 110, 190 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Platons Dialog ‚Sophistes’ kennzeichnet den Übergang zum Spätwerk Platons. Der Dialog beginnt mit dem Versuch, das Wesen des Sophisten zu definieren; weil dafür der Begriff des Falschen benötigt wird und das Falsche als Nicht-Seiendes bestimmt wird, wendet sich das Gespräch den Begriffen Sein und Nicht-Sein zu; auf diese Weise entfaltet der Dialog Platons grundlegende Ansichten zur Ontologie. In der bekannten ‚Gigantomachie’ wird die Gleichsetzung von Sein und Materie einer Ontologie immaterieller Gegenstände gegenübergestellt. Im philosophischen Kernstück des Dialogs werden die fünf obersten Gattungen (megistê genê) ‚Sein, Identität, Verschiedenheit, Ruhe, Bewegung’ und ihr Verhältnis zueinander erörtert.

    Aristoteles, Physik (b, d, LA/S1)

    Christof Rapp

    SE (51067) 16-18 Uhr
    UL 6, 1070 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Die Vorlesungen zur Physik stellt eines der Hauptwerke des Aristoteles dar. Gegenstand der Physik ist die bewegte bzw. veränderliche Welt. Dafür werden die Grundprinzipien der Bewegung/Veränderung diskutiert, die Lehre von den vier Ursachen entfaltet; definiert und dis-kutiert werden außerdem Begriffe wie Bewegung/Veränderung, Kontinuum, Ort, Raum, Leeres, Zeit, Zufall, Unendliches. Das Seminar behandelt eine Auswahl der wichtigsten Themen der Physik.

    Horst Wessel: Logik und Philosophie (a, b, LA/S1)

    Uwe Scheffler

    SE (51069) 16-18 Uhr
    UL 6, 1070 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    In jeder Veranstaltung des Seminars wird eine Arbeit von Horst Wessel, ehemaliger langjähriger Professor für Logik am Institut für Philosophie, behandelt werden. Ziel ist die kritische Würdigung der erreichten Ergebnisse, aber auch die Ansätze weiterzudenken, fortzusetzen und zu vervollkommnen.
    Literatur:
    Eine Themen- und Literaturliste erscheint vor Semesterbeginn auf den Internetseiten des Institutes.

    Themen der kantischen Kritik der Urteilskraft (b, d, LA/S1, S2)

    Ulrich Schlösser

    SE (51070) 12-15 Uhr
    I 110, 241 ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    In Kants Überlegungen in der dritten Kritik geht ein komplexer Zusammenhang von Zielsetzungen ein. So wird man von einer Theorie der Urteilskraft erwarten, dass sie die allgemeine Analyse dessen, was es heißt, überhaupt über eine Systematik von Begriffen und die Fähigkeit, zu urteilen, zu verfügen, fortsetzt und vertieft. Zugleich will Kant aber Spezialfälle von Urteilen -- die Beurteilung des ästhetischen Wertes und der Zweckmäßigkeit der Natur -- betrachten, um zu prüfen, inwiefern wir auch bei ihnen Ansprüche gegenüber anderen Personen erheben dürfen. Das Seminar, das sich auf ausgewählte Ausschnitte der sog. ‚ersten Einleitung’ und der Kritik der ästhetischen Urteilskraft stützen wird, soll Themen im Spannungsfeld dieser Zielsetzungen erkunden. Dabei soll die Rolle der neuen Begriffe „Reflexion”,” bloße Reflexion” und „Bestimmung” in der logischen Struktur des Urteils und der ihr zugrunde liegenden kognitiven Architektur ebenso zur Sprache kommen wie Kants nicht nur ästhetische, sondern auch Erkenntnisurteile betreffende Konzeption darüber, wieso Urteile, wiewohl sie auf inneren Zuständen von Menschen aufbauen, doch zwischen Personen kommunikabel sind. Auch werden wir uns mit der in der Forschung vertretenen These auseinandersetzen müssen, dass Kant in den zentralen Passagen über das ästhetische Urteil geradezu einander widersprechende Behauptungen vertritt.
    Literatur:
    Zur Einführung: Hannah Ginsborgs Darstellung der Kritik der Urteilskraft in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/ entries/kant-aesthetics/) Allison, Henry E.: Kant’s Theory of Taste, Cambridge 2001; Guyer, Paul: Kant and the Claims of Taste, Cambridge 1979 und 1997

    Moralische Verantwortung (c, d, LA/S1)

    Thomas Schmidt

    SE (51071) 10-12 Uhr
    UL 9, 210 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Wenn bestimmte Bedingungen vorliegen -- Trunkenheit etwa, oder auch allgemein das, was wir „Unzurechnungsfähigkeit” nennen --, so machen wir Personen nicht, oder nicht in vollem Umfang, moralisch verantwortlich für ihr Tun. Dies legt die Frage nach den Bedingungen nahe, die vorliegen müssen, damit wir eine Person für ihr Handeln moralisch verantwortlich machen. In diesem Seminar werden wir unterschiedliche philosophische Antworten auf diese Frage diskutieren.
    Literatur:
    Die Seminarliteratur steht ab Semesteranfang in einem Seminarapparat und als Reader zur Verfügung. -- Zur Einstimmung in die Thematik kann dienen: P. F. Strawson, „Freedom and Resentment”, Proceedings of the British Academy 48 (1962), S. 1-25; dt. Übersetzung „Freiheit und Übelnehmen”, in: U. Pothast, (Hg.), Seminar: Freies Handeln und Determinismus, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978, S. 201-233.

    Rationalität und Begründung. Aspekte moderner Rationalitätstheorien

    Udo Tietz

    SE (51073) 12-14 Uhr
    I 110, 239 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 

    Können Tötungen moralisch erlaubt sein? (c, d, LA/S1, S2)

    Héctor Wittwer

    BS (51074)
    s. Aushang 1./2.7.06 und 8./9.7.06
    Kommentar:
    In der Debatte über die moralische Zulässigkeit von Tötungen treffen gegensätzliche Intuitionen aufeinander. Einerseits besagt eine seit Kant geläufige Auffassung, dass das Leben eines Menschen, da es keinen Wert, sondern Würde hat, nicht in Nutzenabwägungen einbezogen werden darf. Andererseits spricht z. B. manches dafür, dass es erlaubt sein könnte, einen Menschen zu töten, um eine Million anderer Menschen zu retten. -- Im Seminar werden wir uns auf die Diskussion dreier Typen des Tötens beschränken: die Todesstrafe, die Tötung eines Bürgers durch den Staat bzw. das Lebensopfer für den Staat und die Inkaufnahme des Todes Unschuldiger, um Schaden von einer Vielzahl von Menschen abzuwenden.
    Literatur:
    Ein Reader mit den Seminartexten wird als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. H.-J. Pieper (Hrsg.): „Hat er aber gemordet, so muß er sterben.”: Klassiker der Philosophie zur Todesstrafe, Bonn 2003; L. Fritze: Die Tötung Unschuldiger: Ein Dogma auf dem Prüfstand, Berlin 2004

    Zur Philosophie der Gegenwart (b, c, d)

    Volker Gerhardt

    CO (51053) 19-22 Uhr
    UL 6, 3103 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Das Kolloquium wird von der Mitarbeit aller Teilnehmer getragen, die aus ihren eigenen Arbeitsvorhaben berichten und bereit sind, ihre Überlegungen auf die vorrangigen Fragen des Denkens zu beziehen.
    Anmerkungen:
    Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

    Philosophische Themen (b, c, d)

    Rolf-Peter Horstmann

    CO (51055) 19-22 Uhr
    UL 6, 3103 ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Gegenstand des Kolloquiums ist die Diskussion neuerer Literatur und von Arbeitsprojekten von Mitarbeitern und Examenskandidaten.
    Anmerkungen:
    Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.
    Leistungsnachweis:
    Kein Scheinerwerb möglich.

    Wissenschaftsphilosophisches Kolloquium (b, LA/S1, S2)

    Olaf Müller

    CO (51062) 19-22 Uhr
    UL 6, 3085a ab Do., 20.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Das Kolloquium bietet seinen Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Gelegenheit, in einem vierstündigen Abendmarathon eigene aktuelle Arbeiten (die im weitesten Sinn mit Wissenschaftsphilosophie zusammenhängen) gründlich zu verteidigen.
    Anmerkungen:
    Neue Kolloquianten können nur auf persönliche Einladung hin an den Diskussionen teilnehmen.

    Theoretische Philosophie (b)

    Dominik Perler

    CO (51064) 14-16 Uhr
    UL 6, 3103 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Das Kolloquium bietet Examenskandidatinnen und -kandidaten sowie Promovenden die Möglichkeit, entstehende Arbeiten vorzustellen. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes, nach Rücksprache sind aber auch Präsentationen zu Themen in anderen Bereichen möglich.
    Anmerkungen:
    Eine schriftliche Voranmeldung im Sekretariat (SchaumE@Philosophie.HU-Berlin.de) ist obligatorisch.

    Tutorenkolloquium

    Dominik Perler

    CO (51065) 16-17 Uhr
    UL 6, 3103 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 

    Themen der Antiken Philosophie (b, d)

    Christof Rapp

    CO (51068) 16-18.30 Uhr
    UL 6, 3103 ab Di., 25.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Im Kolloquium werden verschiedene Forschungsprojekte, vorzüglich aus dem Bereich der antiken Philosophie vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung ist insbesondere für Examenskandidaten und Doktoranden gedacht.
    Anmerkungen:
    Anmeldung vor Semesterbeginn erforderlich.

    Praktische Philosophie/ Ethik (c)

    Thomas Schmidt

    CO (51072) 16-18.30 Uhr
    UL 6, 3103 ab Do., 27.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Dieses Kolloquium soll an praktischer Philosophie/Ethik interessierten Studierenden in höheren Semestern sowie Promovierenden ein Forum zur Diskussion eigener Arbeiten bieten. Darüber hinaus werden wir neuere Beiträge der moralphilosophischen Forschung besprechen. Das endgültige Arbeitsprogramm wird in der ersten Sitzung festgelegt.
    Anmerkungen:
    Wer Interesse hat, an diesem Kolloquium teilzunehmen, wird gebeten, mir dies, möglichst bis Ende Februar 2006, in einer kurzen E-Mail-Nachricht (tschmid2@gwdg.de) mitzuteilen.

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    Fachdidaktik (Grundstudium)


    Einführung in die Fachdidaktik I (f)

    Joachim Hagner

    SE (51043) 16-18 Uhr
    I 110, 239 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Im Seminar werden fachliche, berufliche und didaktische Grundlagenkenntnisse vermittelt. Dabei handelt es sich um
    • eine kurze Besinnung auf das Was und das Wozu von Philosophie im Hinblick auch auf die Lehrtätigkeit an Schulen;
    • eine kurze Auseinandersetzung mit der Geschichte des Studien- und Schulfaches Philosophie;
    • die Gewinnung eines Arbeitsbegriffs von Didaktik anhand eines konkreten Beispiels;
    • eine Analyse des Rahmenplans Philosophie und eine darauf aufbauende modellhafte Planung des Studiums vor dem Hintergrund der geltenden Studienordnung;
    • eine erste exemplarische Erarbeitung des Dreischritts „Sachanalyse -- didaktische Reduktion -- methodische Umsetzung” im Rahmen der gemeinsamen Planung einer Unterrichtsstunde anhand eines „kanonischen” Textes;
    • die Umsetzung dieser Planung an einer Schule und die entsprechende Nachbereitung;
    • die Entwicklung von Untersuchungshinsichten auf der Grundlage der in der Nachbereitung gesicherten Erkenntnisse und Fragen und
    • eine aspektorientierte Auseinandersetzung mit der fachdidaktischen Literatur.
    Leistungsnachweis:
    Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine 90minütige Klausur oder eine 30minütige mündliche Prüfung.

    Fachdidaktik (Hauptstudium)


    Praktikumvorbereitendes Seminar im Fach Philosophie (f)

    Gertrud Fischer-Sabrow

    SE (51075) 18-20 Uhr
    I 110, 241 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Das Seminar befasst sich unter Einbeziehung allgemein- und fachdidaktischer sowie lernpsychologischer Literatur mit der Planung und Analyse von Unterricht. Das schließt ein
    • die rahmenplankonforme Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte;
    • die Unterscheidung verschiedener thematischer Facetten als Grundlage der Sequenzplanung;
    • die darauf bezogene Bearbeitung geeigneter Texte;
    • die Sachanalyse;
    • die didaktische Aufbereitung;
    • die Formulierung von Schwerpunkt- und Feinlernzielen;
    • die Umsetzung der didaktischen Überlegungen in einem Stundenverlaufsplan;
    • die Entwicklung von Kriterien zur Analyse von Unterricht und
    • die Durchführung der Unterrichtsplanung im Seminar.
    Anmerkungen:
    Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumbüro (der TU bzw. HU) erforderlich.
    Leistungsnachweis:
    Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Unterrichtsentwurfs.

    Unterrichtspraktikum im Fach Philosophie (f)

    Gertrud Fischer-Sabrow

    PR (51076)
    s. Aushang 4. - 30. 9. 2006
    Kommentar:
    Im Fachpraktikum soll zum einen Philosophieunterricht an (Berliner) Gymnasien kriteriengeleitet beobachtet und analysiert werden. Zum anderen soll unter Anleitung von Tutoren und Hochschullehrern eigenständig Unterricht geplant und durchgeführt werden.
    Anmerkungen:
    Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumsbüro (der TU bzw. HU) erforderlich.
    Leistungsnachweis:
    Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines Praktikumsbericht.

    Fachdidaktik der Philosophie: Methodische und theoretische Grundlagen des Philosophieunterrichts II (f)

    Joachim Hagner

    SE (51077) 18-20 Uhr
    I 110, 239 ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Anliegen des Hauptseminars ist eine Vertiefung der bereits erworbenen fachdidaktischen Kenntnisse und ihre Erweiterung. Das betrifft
    • die Phasierung des Unterrichts;
    • seine einzelnen Phasen;
    • den Einsatz von akustischen und visuellen Medien im Unterricht;
    • die Führung des Unterrichtsgesprächs;
    • die Bedeutung des Übens im Philosophieunterricht;
    • die Vermittlung der sogenannten „Methodenkompetenzen” und
    • außerschulische Lernorte.
    Anmerkungen:
    Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreich abgeschlossenes Praktikum
    Leistungsnachweis:
    Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine schriftliche Hausarbeit.

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    Sommerkurse


    Britische Naturphilosophie im 17. Jahrhundert

    Andreas Blank

    AK (51044) 10-16 Uhr
    I 110, 241 31.07.06 - 04.08.06
    Kommentar:
    Im Seminar werden Ausschnitte aus Texten gelesen, die einen Einblick in die Entwicklung der britischen Wissenschaftstheorie im 17. Jahrhundert geben. Insbesondere wird das Seminar die Entstehung des Britischen Empirismus in einen breiteren Kontext von theoretischen Alternativen stellen. Zu diesem Kontext gehört die Wiederentdeckung der atomistischen Materietheorie ebenso wie der Versuch, eine mit der mechanistischen Weltsicht kompatible Form einer aristotelischen Naturphilosophie zu entwickeln. Zu Beginn des Seminars steht Francis Bacons Novum Organon, das eine atomistische Materietheorie mit einer Methodologie des eliminativen Induktivismus verbindet. Anschließend werden Ausschnitte aus zwei Werken besprochen, die eine Reaktion auf Bacons Wissenschaftstheorie darstellen: Zum einen Kenelm Digbys Two Treatises, die eine atomistische Analyse des Begriffs der Kausalität mit Elementen einer aristotelischen Naturphilosophie, zum andern Walter Charletons Physiologia Epicuro-Gassendo-Charltoniana, die eine atomistische Materietheorie mit einer epikureisch-stoischen Erkenntnistheorie verbindet. Thomas Hobbes’ De corpore kann als eine Kritik dieser noch stark in der Naturphilosophie der Renaissance verwurzelten Theorien verstanden werden. Eine andere moderne Reaktion auf die Rezeption antiker Materietheorien bildet Robert Boyles Free Enquiry into the Vulgarly Received Notion of Nature. Im Seminar wird vor allem Hobbes’ und Boyles Auffassung der Rolle wissenschaftlicher Hypothesen und ihres Verhältnisses zu Experimenten nachgegangen. Das Seminar wird abgeschlossen mit der klassischen Formulierung einer empiristischen Wissenschaftstheorie in Isaac Newtons De Gravitatione. Drei Themenbereiche sind dort von besonderem Interesse: Newtons Kritik an der Cartesianischen Wissenschaftstheorie, seine Theorie des absoluten Raumes, und seine induktive Begründung der Prinzipien der Dynamik.
    Anmerkungen:
    Teilnahmevoraussetzungen: Im Seminar werden englische Originaltexte und deutsche Übersetzungen von lateinischen Originaltexten gelesen. Gute Englischkenntnisse sind erforderlich.
    Literatur:
    Blank, Andreas: Atoms and Minds in Walter Charleton’s Theory of Animal Generation, in: J. E. H. Smith (Hrsg.): Modern Philosophy and the Problem of Animal Generation, Cambridge: Cambridge University Press (im Erscheinen); Gaukroger, Stephen: Francis Bacon and the Transformation of Early-Modern Philosophy, Cambridge: Cambridge University Press, 2001; McGuire, James E.: Tradition and Innovation. Newton’s Metaphysics of Nature, Dordrecht-Boston- London: Kluwer, 1995; Shapin, S, and Schaffer, S.: Leviathan and the Air Pump: Hobbes, Boyle, and the Experimental Life, Princeton: Princeton University Press, 1985

    Das Problem der Kontingenz -- Richard Rorty und Albert Camus (b, c, d, LA/S1, S2)

    Reinhard Margreiter

    FK (51057)
    28. - 29. 8. 2006 9-16 Uhr s. Aushang
    31. 8. - 1. 9. 2006 9-16 Uhr UL 6, 3103
    Kommentar:
    Es geht in diesem Seminar um neopragmatistisch-existenzphilosophische Parallel-Lektüren. Rorty hat in „Kontingenz, Ironie und Solidarität” das -- terminologisch von den Scholastikern diskutierte und die gesamte neuzeitliche Philosophie als eine Art Subtext begleitende -- Problem der Kontingenz (= Zufälligkeit) menschlichen Denkens und Handelns aufgegriffen und es in sprach- und erkenntniskritischer, ethisch-praktischer, politischer und kulturphilosophischer Perspektive behandelt. Ironie und Solidarität postuliert er als adäquate Antworten auf die (moderne) Kontingenzerfahrung. In der LV befassen wir uns mit diesen Überlegungen Rortys und vergleichen sie systematisch mit dem Konzept des Absurden bei Camus, wie es in den Schriften „Der Mythos von Sisyphos”, „Der Mensch in der Revolte” und im Roman „Die Pest” erläutert wird.
    Anmerkungen:
    Ab 1. Juni 2006 liegt im Sekretariat eine Informationsmappe inkl. einer Liste mit Referate-Themen aus. Der Seminarfahrplan kann per E-Mail angefordert werden < r.margreiter@utanet.at >.

    Vom Ich zur Weltseele. Die Philosophie Schellings 1795-1798 (b)

    Christoph Asmuth

    FK (51078) 12-18 Uhr
    UL 6, 3086 25. - 29. 9. 2006
    Kommentar:
    „Schelling hat seine philosophische Ausbildung vor dem Publikum gemacht. Die Reihe seiner philosophischen Schriften ist zugleich Geschichte seiner philosophischen Bildung,” bemerkt Hegel nicht ohne Ironie. In der Tat entwickelt Schelling im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts seine eigene frühe Position, und zwar vor allem in der Auseinandersetzung mit der Philosophie Fichtes und in der Abgrenzung von ihr. Sie ist charakterisiert durch die zunehmende Bedeutung eines eigenständigen Naturbegriffs. Das Seminar soll diese Entwicklung an den Texten Schellings nachvollziehen und dabei die Möglichkeit nutzen, einem Denken in seiner Ausbildung zu folgen.
    Literatur:
    Schelling, F. W. J.: Schriften von 1794-1798, Darmstadt 1980
    Anmerkungen:
    Detaillierte Informationen zum Seminar können als PDF heruntergeladen werden

    Beispiele in Kants Moralphilosophie (c, d, LA)

    Beatrix Himmelmann

    FK (51079) 10-16 Uhr
    UL 6, 3103 25.-29.09.06
    Kommentar:
    In seinen großen Schriften zur praktischen Philosophie versucht Kant zu zeigen, dass Prinzip und Geltung der Moral in nichts als praktischer Vernunft begründet werden müssen und können. Bedeutung erhält die Moral jedoch nicht gleichsam abstrakt und theoretisch, sondern ganz praktisch: wenn je besondere Lebenssituationen uns herausfordern, denen wir uns in verschiedenster Weise stellen können. Dann erhebt sich die Frage: „Was soll ich tun?” Kant präsentiert nun in seinen Texten eine ganze Reihe von Beispielen, in denen es um eine Antwort auf genau diese Frage geht. Daran zeigt sich im übrigen, dass die Klage um die angebliche Lebensferne der Kantischen Moraltheorie ins Leere stößt. Diese Beispiele aber haben es in sich: Sie sind hochkomplex und lassen Kants Moralkonzept in durchaus unterschiedlichem Licht erscheinen -- was das Verständnis und die Rolle zentraler Gesichtspunkte wie Maxime, Regel, Gesetz, Freiheit, Klugheit, Gesinnung und Abwägung der Handlungsfolgen angeht. Auch deswegen sind sie so interessant und werden entsprechend kontrovers diskutiert. In diesem Kurs sollen die wichtigsten Beispiele wie das Lügenbeispiel, das Verbot der Selbsttötung, der Fall des in meiner Hand befindlichen Depositum etc. in ihren verschiedenen Fassungen durchgenommen und unter Einbeziehung einschlägiger Literatur besprochen werden. Rechtzeitig vor Beginn des Kurses wird eine Literaturliste zur Verfügung stehen. Da die adäquate Erfassung und Diskussion der Beispiele eine gute Kenntnis der Grundzüge Kantischer Ethik voraussetzt, sollte diese den Teilnehmern nicht ganz fremd sein.
    Anmerkungen:
    Anmeldung und Information unter folgender Email-Adresse: beatrix.himmelmann@rz.hu-berlin.de.

    Ethik-Begründung

    Julian Nida-Rümelin

    MK  10-16 Uhr
    UL 6, 3103 06. - 09.09.06
    Kommentar:
    Nach wie vor dominieren in der zeitgenössischen Ethik Konzeptionen eines besonderen Begründungsmodus normativer Überzeugungen. Die Zurückführung auf eigeninteressierte Rationalität, wie im Kontraktualismus; die Zurückführung auf ein konsequentialistisches Fundamentalprinzip, wie im zeitgenössischen Akt - Utilitarismus; die Zurückführung auf Locke’sche Individualrechte, wie im zeitgenössischen Libertarismus („right-based morality”); etc. Im Meisterkurs werde ich gegen Tugendhat, gegen B. Gert, gegen H. Hoerster, gegen R. M. Hare, gegen R. Nozick etc. eine Konzeption der Ethikbegründung entwickeln, die weder ontologische Präsopositionen beinhaltet, noch einen besonderen Begründungsmodus verlangt. Die These ist banal genug: Die Begründung normativer Überzeugungen ist eine Begründung wie jede andere auch. Es gibt dabei keine besonderen Probleme, keine besonderen Verfahren und keine besonderen Voraussetzungen. Der verbreitete ethische Subjektivismus und Skeptizismus ist unbegründet, ontologische und metaphysische Hypostasierungen sind unnötig.
    Anmerkungen:
    Gediegene Kenntnisse in philosophischen Ethik werden vorausgesetzt. Um den Meisterkurs planen zu können, ist eine Voranmeldung mit Angabe des Namens, der Tel-Nr. und der Email-Adresse bis Mitte August an schaume@philosophie.hu-berlin.de erforderlich.
    Termin:
    Die Veranstaltung findet ab dem 6.9.2006 von 10-16 Uhr statt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Aushängen!

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    Sonstiges


    Grundmodelle philosophischer Theologie im Mittelalter: Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, Nicolaus Cusanus.

    Ludger Honnefelder

    VL  14-16 Uhr
    DOM 348 ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Lange Zeit galt das Mittelalter philosophisch betrachtet als Übergangsepoche. Inzwischen hat die Forschung gezeigt, daß die Begegnung der christlichen Theologen des lateinischen Westens mit dem Erbe der antiken Philosophie zu bedeutenden philosophischen Neuansätzen geführt hat, die ihrerseits auf die Theologie zurückgewirkt haben. Zu den bedeutendsten Entwürfen, die sich mit der Frage nach der Wirklichkeit und ihrem ersten Grund befassen, gehören die Ansätze von Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus und Nicolaus Cusanus. In der Vorlesung soll dargestellt werden, wie die vier Autoren das Programm einer »Ersten Philosophie« aufnehmen und ihm eine spezifische, für die Folgezeit wirksame Ausgestaltung geben.
    Anmerkungen:
    Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen Fakultät angeboten.
    Literatur:
    Honnefelder, Ludger: Der zweite Anfang der Metaphysik. Voraussetzungen, Ansätze und Folgen der Wiederbegründung der Metaphysik im 13./14. Jahrhundert, in: J. P. Beckmann, L. Honnefelder, G. Schrimpf und G. Wieland (Hrsg.): Philosophie im Mittelalter. Entwicklungslinien und Paradigmen (FS Kluxen), Meiner: Hamburg ,1987. 165-186; Schöneberger, R.: Anselm von Canterbury, Beck: München, 2004; Honnefelder, Ludger: Duns Scotus, Beck: München, 2005; Kluxen, W.: Thomas von Aquin: Das Seiende und seine Prinzipien, in: Speck, J. (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen; Philosophie des Altertums und des Mittelalters, Schöningh: Paderborn , 2001 (UTB Uni-Taschenbücher Bd.146); Flasch, K.: Nikolaus von Kues: Die Idee der Koinzidenz, Ebd.

    Religionsphilosophische Ansätze der Moderne: Karl Rahner -- Ludwig Wittgenstein

    Ludger Honnefelder

    SE  16-18 Uhr
    DOM 347 ab Mi., 19.12.2003 wöchtl. 
    Kommentar:
    Unter den modernen philosophischen Versuchen einer inhaltlichen Deutung des Phänomens der Religion spielen Ludwig Wittgensteins Interpretation der Religion als Verhalten zum »Mystischen« und Karl Rahners Analyse der Religion als Selbstüberstieg des Menschen auf das »Geheimnis« hin eine bedeutsame Rolle. Im Seminar sollen die beiden Ansätze anhand der einschlägigen Texte auf dem Hintergrund der unterschiedlichen philosophischen Leitfäden erörtert und verglichen werden.
    Anmerkungen:
    Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen Fakultät angeboten.
    Literatur:
    Rahner, Karl: Hörer des Wortes, Gesammelte Schriften. Bd. 4., Herder:Freiburg:, 1997; Rahner, Karl: Vorlesungen über den Begriff des Geheimnisses in der katholischen Theologie, in: Schriften zur Theologie IV, Benziger:Einsiedeln, 1964, 51-99; Wittgenstein, Ludwig: Über Gewißheit, Suhrkamp:Frankfurt, 1970; Wittgenstein, Ludwig: Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychoanalyse und religiösen Glauben, Fischer:Frankfurt, 2001

    Phänomenologie und Theologie

    Thomas Wabel

    UE (60410) 16-18 Uhr
    s. Aushang ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. 
    Kommentar:
    Heideggers Beschreibung der Phänomenologie, „[d]as, was sich zeigt, so wie es sich von ihm selbst her zeigt, von ihm selbst her sehen [zu] lassen” (Sein und Zeit § 7), könnte auch als eine theologische Wahrnehmungslehre in Anspruch genommen werden. Kann sich eine Theologie, die die Wahrnehmung gegenwärtiger Lebenswelt zum Programm macht, auf phänomenologische Denkweisen berufen? Welchen Stellenwert gewinnt der Begriff der Offenbarung, wenn er phänomenologisch reformuliert wird? Anhand einiger klassischer und neuerer Texte zur Thematik (E. Husserl, M. Heidegger, B. Waldenfels) wollen wir eine Verhältnisbestimmung von Phänomenologie und Theologie versuchen.
    Anmerkungen:
    Vorausgesetzt wird Vertrautheit mit der Lektüre philosophischer Texte oder Bereitschaft, sich in diese einzuarbeiten. Diese Veranstaltung wird über die Theologische Fakultät angeboten.
    Literatur:
    Zur ersten Sitzung bitte lesen: Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie der Erfahrung und das Dilemma einer Religionsphänomenologie, in: Failing, W.-E. / Heimbrock, H.-G. / Lotz, Th.A (Hrsg.): Religion als Phänomen. Sozial­wis­sen­schaftliche, theologische und philosophische Erkun­dungen in der Lebenswelt, Berlin/New York 2000, 63-84 (wird kurz vor Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek (W 28) bei den Apparaten bereitgestellt).

     


    Impressum:

    Verantwortung im Sinne des Presserechts:
    Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Philosophie
    Der Geschäftsführende Direktor
    Prof. Dr. Dominik Perler
    Unter den Linden 6, 10099 Berlin
    Tel: (030) 2093-2204, Fax: (030) 2093-2419
    E-Mail: PerlerD@philosophie.hu-berlin.de
     


    Sebastian Murk · 26.07.2006