Wintersemester 2005/06
Thomas Schmidt
VL Der Begriff der Moral
UL 6, 2097; ab Mo., 24.10.05, wöchtl. 16-18 UhrWas ist das Charakteristikum
moralischer Normen? Was macht die Forderungen der Moral zu spezifischen
Forderungen? Inwiefern unterscheiden sich moralische Urteile von
anderen wertenden Urteilen? In welcher Weise sind moralische Werte von
anderen Werten verschieden? Kurz: Was ist Moral? – In dieser Vorlesung,
die als Einführung in die philosophische Ethik konzipiert ist, werden
klassische und neuere Vorschläge vorgestellt und diskutiert, jenseits
konkreter moralischer Stellungnahmen philosophisch Informatives über
das Wesen der Moral zu sagen. (Themen u. a.: Moralische Urteile,
moralische Gefühle, moralische Gründe, Unparteilichkeit, moralische
Normen und moralische Werte, Moral vs. Recht, hypothetische vs.
kategorische Imperative, etc.)
Übung zur VL ,Der Begriff der Moral`
UL 6, 3103; ab Mo., 24.10.05, wöchtl. 18-19 UhrDiese Übung bietet interessierten
Hörerinnen und Hörern der Vorlesung „Der Begriff der Moral“ ein Forum
zur vertiefenden Diskussion der in der Vorlesung behandelten
Themen.
PS Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
UL 6, 2014a; ab Di., 25.10.05, wöchtl. 10-12 UhrIn seiner im Jahre 1785 erschienenen
Schrift Grundlegung zur Metaphysik der Sitten schlägt Immanuel
Kant ein neuartiges moralphilosophisches Begründungsprogramm vor,
dessen Bedeutung für die weitere Entwicklung der philosophischen Ethik
kaum überschätzt werden kann. Im Vordergrund dieses Seminars steht die
intensive Diskussion ausgewählter Passagen aus der
Grundlegungs-Schrift. Die Interpretation der Thesen und des
Argumentationsgangs eines der wichtigsten Texte philosophischer Ethik
und die Auseinandersetzung mit ethischen Sachfragen werden hierbei eng
ineinandergreifen.
Literatur:
Die Grundlegungs-Schrift ist in verschiedenen Ausgaben greifbar. Zur Anschaffung empfiehlt sich etwa die von J. Timmermann herausgegebene und kommentierte Ausgabe in der Reihe „Sammlung Philosophie“ (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen).
PS Gleichheit und Gerechtigkeit
UL 6, 3103; ab Do., 20.10.05, wöchtl. 16-18 UhrLassen sich allgemeine Kriterien für
die gerechte Verteilung knapper Güter formulieren und begründen? (Wie)
hängt Gerechtigkeit mit Gleichheit zusammen? In den letzten Dekaden
wurden diese Fragen (auch) in der Philosophie ebenso intensiv wie
kontrovers diskutiert. In diesem Seminar werden wir uns mit zentralen
Beiträgen zu dieser Diskussion beschäftigen.
HS Ethischer Relativismus
UL 6, 3086; ab Di., 25.10.05, wöchtl. 16-18 UhrMoralische Auffassungen innerhalb
eines Kulturkreises können sich über die Zeit hinweg verändern und auch
von Gruppe zu Gruppe mehr oder weniger stark variieren. Und nicht
einmal innerhalb eines Kulturkreises ist man sich, jedenfalls im
allgemeinen, in moralischen Angelegenheiten stets einig. Während dies
unstrittig sein dürfte, gehen ethische Relativisten weiter: Sie meinen,
daß dem Versuch, angesichts divergierender moralischer Überzeugungen zu
einer Einigung zu gelangen, prinzipielle Grenzen gesetzt sind. Auf
moralische Fragen gebe es keine objektiv richtigen Antworten, in denen
nicht auf gruppen-, kultur- oder zeitrelative Standards Bezug genommen
wird. In diesem Seminar werden wir sowohl unterschiedliche Spielarten
des ethischen Relativismus kritisch diskutieren als auch der Frage
nachgehen, wie man der relativistischen Herausforderung auf
philosophisch angemessene Weise begegnen könnte.
Anmerkung:
Ausgangspunkt der Seminardiskussion werden Arbeiten aus der neueren Ethik-Literatur sein, die zum großen Teil nur in englischer Sprache vorliegen.