Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Wintersemester 2008/09

Thomas Schmidt
VL Einführung in die Philosophie/Introduction to Philosophy (e, LA/SE)
Veranst.-Nr. 51005
UL 6, 2091; ab Fr., 17.10.08, wöchtl. 10-12 Uhr

Diese Vorlesung bietet eine Einführung in für die Philosophie charakteristische Fragestellungen und Denkweisen sowie in Begriffe, deren Kenntnis zum philosophischen Handwerkszeug gehört. Zwar wird die Vorlesung auch wichtige philosophische Theorien thematisieren. Ihr primärer Anspruch ist es jedoch nicht, philosophisches Überblickswissen zu vermitteln. Im Vordergrund steht vielmehr die exemplarische Auseinandersetzung mit ausgewählten Sachproblemen aus verschiedenen Gebieten der Philosophie.
Begleitend zu der Vorlesung finden Tutorien statt, deren Termine hier eingesehen werden können. Für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind die regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung und an einem der begleitenden Tutorien sowie das Bestehen einer Abschlussklausur erforderlich.
Wichtige Informationen zu den Begleittutorien.

 

VL Advanced Issues in Philosophy of Mind and Practical Philosophy (c)
Veranst.-Nr. 51012
s. Aushang; 06.-10.10.08, tägl. 9.15-12.00 und 14.15-17.00 Uhr

Diese von M. Pauen und Th. Schmidt gemeinsam abgehaltene Blockveranstaltung ist Teil des Curriculums der Berlin School of Mind and Brain und richtet sich an die Mitglieder dieser Graduiertenschule.

 

HS Menschenwürde/Human Dignity (c, LA/S2)
Veranst.-Nr. 51067
DOR 24, 1.406; ab Do., 16.10.08, wöchtl. 14-16 Uhr

Das Konzept der Menschenwürde hat in zahlreiche Verfassungen Eingang gefunden, und auch in aktuellen ethischen Diskussionen spielt es eine prominente Rolle. In der philosophischen Ethik tut man sich jedoch relativ schwer damit, den Gehalt des Begriffs der Menschenwürde präzise zu erfassen und die Rolle dieses Konzepts im Rahmen eines angemessenen Verständnisses von Ethik zu bestimmen. In diesem Seminar werden wir einschlägige theoretische Versuche diskutieren, wobei wir uns vornehmlich, voraussichtlich aber nicht nur, auf Beiträge aus der philosophischen Ethik der Gegenwart beziehen werden.

 

CO Praktische Philosophie/ Ethik/Practical Philosophy/Ethics (c)
Veranst.-Nr. 51069
UL 6, 3103; ab Do., 16.10.08, wöchtl. 16:15–18:30 Uhr

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende unmittelbar vor dem Examen und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten, vornehmlich auf dem Gebiet der praktischen Philosophie.

Anmerkung: Die Teilnahme kann nur nach persönlicher Rücksprache vor Semesterbeginn ermöglicht werden.

 

CO Tutorenkolloquium zur VL Einführung in die Philosophie/Colloquium for student tutors (for the lecture course Introduction to Philosophy)

Veranst.-Nr. 51068
UL 6, 3103; ab Fr., 17.10.08, wöchtl. 12-13 Uhr

Dieses einstündige Tutorium richtet sich an die Tutorinnen und Tutoren der VL „Einführung in die Philosophie“. Es soll die möglichst optimale Verzahnung der Inhalte der Vorlesung mit den begleitenden Tutorien ermöglichen.

 

 

Norbert Anwander
PS John St. Mill: Utilitarismus/John St. Mill: Utilitarianism (c, d, LA/S1, S2)
Veranst.-Nr. 51015
DOR 24, 1.406; ab Do., 16.10.08, wöchtl. 12-14 Uhr

Eine der prominentesten Theorien in der gegenwärtigen Moralphilosophie ist der Utilitarismus. Seine Grundidee ist bestechend einfach und attraktiv: Das einzige Kriterium moralisch richtigen Handelns ist die Beförderung des allgemeinen Glücks. Ihre klassische Darstellung, Ausarbeitung und Verteidigung hat diese Grundidee in der 1861 erschienenen Schrift Utilitarianism von John Stuart Mill erhalten. Mills Schrift gehört zu den wichtigsten Texten der Ethik, im angelsächsischen Sprachraum ist Utilitarianism wohl der meistgelesene und meistdiskutierte moralphilosophische Text überhaupt. Ziel dieses Proseminars ist die detaillierte Lektüre dieses relativ kurzen, aber reichhaltigen Klassikers.

Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: John St. Mill, Utilitarianism/Der Utilitarismus, übers. und hrsg. von Dieter Birnbacher, Stuttgart: Reclam 2006.

 

HS Weltarmut und Ethik/World Poverty and Ethics (c, d, LA/S1)
Veranst.-Nr. 51050
DOR 24, 1.406; ab Mi., 15.10.08, wöchtl. 12-14 Uhr

Die Überwindung der Weltarmut wird von vielen als die zentrale Herausforderung unserer Zeit betrachtet. Man kann diese Herausforderung in erster Linie als Aufgabe verstehen, die richtigen Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung der Weltarmut zu finden. Dass schätzungsweise ein Sechstel der Weltbevölkerung mit weniger als 1$ pro Tag auskommen muss und jährlich 18 Millionen Menschen an armutsbedingten Ursachen sterben, lässt sich aber mit guten Gründen auch als eines der gravierendsten moralischen Probleme bezeichnen. Man mag es deshalb erstaunlich finden, dass die globale Armut erst in den letzten Jahren sowohl in der angewandten Ethik als auch in der politischen Philosophie zu einem zentralen Thema geworden ist. In diesem Seminar werden wir uns mit den normativen Fragen befassen, die sich im Zusammenhang mit der Weltarmut stellen: Was für Pflichten haben wir weltweit gegenüber Menschen in absoluter Armut? Wie sind diese Pflichten zu begründen und wie weit reichen sie? Bei welchen Akteuren – Individuen, Institutionen, Staaten – liegt die Verantwortung für die Beseitigung der Weltarmut? Ziel des Seminars ist ausdrücklich nicht die Diskussion entwicklungspolitischer Ansätze, sondern die Auseinandersetzung mit den zentralen Positionen und Argumenten in der moralphilosophischen Diskussion um globale Armut.

Literatur: Ein Reader mit der im Seminar behandelten Literatur steht ab Semesterbeginn zur Verfügung. Zur Einführung empfohlen: Barbara Bleisch und Peter Schaber, „Einleitung“, in: dies. (Hg.), Weltarmut und Ethik, Paderborn: mentis 2007, S. 9-36.

 

 

Jan Gertken
PS Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten/Immanuel Kant: Groundwork for the Metaphysics of Moral (c, d, LA/S1, S2)

Veranst.-Nr. 51 023
UL 6, 1070; ab Di., 14.10.08, wöchentl. 16-18 Uhr

Kants 1785 erschienene „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ gehört, zusammen mit der Nikomachischen Ethik des Aristoteles und J.S. Mills „Utilitarianism“, zu den unbestrittenen Klassikern der Ethik. Sie ist nicht nur Kernstück von Kants eigener Moralphilosophie und Ausgangspunkt für eine bis heute andauernde kantianische Tradition, sondern einer der einflussreichsten ethischen Texte der Neuzeit. In der Schrift entwirft Kant das Programm einer „reinen“, d.h. von sämtlichen empirischen Annahmen freien Moralphilosophie und setzt es sich zum Ziel, das oberste Prinzip der Moral zu formulieren und zu rechtfertigen. Dieses ist der kategorische Imperativ, dessen bekannteste Formulierung folgendermaßen lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“. Im Seminar sollen zentrale Bestandteile der in diesem Werk von Kant entwickelten Position in systematischer Perspektive gemeinsam erarbeitet werden.

Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, hrsg. von B. Kraft und D. Schönecker, Hamburg: Meiner 1999.