Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Wintersemester 2014/15

 


VL Einführung in die Philosophie

Th. Schmidt

UL 6, 3038/35 Do. 10-12
PS Gentechnologie und Ethik

Th. Schmidt

DOR 24, 1.406 Fr. 14-16
HS Rationalität und Normativität Th. Schmidt,
S. Gaus
DOR 24,
1.406
Fr. 10-12  
CO Philosophisches Kolloquium Th. Schmidt UL 6, 3103

Do. 16-18.30

 
PS Einführung in die normative Ethik J. Gertken DOR 24, 1.406 Mo. 16-18  
HS Roger Crisp: Reasons and the Good J. Gertken DOR 24, 1.406 Di 18-20  
PS Aristoteles, Nikomachische Ethik B. Kiesewetter

DOR 24, 1.406

Di. 14-16  
HS Was sind Rechte? B. Kiesewetter, F. Koch DOR 24, 1.406 Mi. 14-16  

 

VL Einführung in die Philosophie / Introduction to Philosophy

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51010
UL 6, 3038/35; ab Do., 16.10.14, wöchtl. 10-12 Uhr

 

Diese Vorlesung bietet eine Einführung in für die Philosophie charakteristische Fragestellungen und Denkweisen sowie in Begriffe, deren Kenntnis zum philosophischen Handwerkszeug gehört. Zwar wird die Vorlesung auch wichtige philosophische Theorien thematisieren. Ihr primärer Anspruch ist es jedoch nicht, philosophisches Überblickswissen zu vermitteln. Im Vordergrund steht vielmehr die exemplarische Auseinandersetzung mit ausgewählten Sachproblemen aus verschiedenen Teilgebieten der Philosophie.

 


 

PS Gentechnik und Ethik / Genetical Engineering and Ethics

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51034
DOR 24, 1.406; ab Fr., 17.10.14, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Die Entwicklung der Gentechnik hat neue Handlungsmöglichkeiten mit sich gebracht, deren moralische Akzeptabilität Gegenstand öffentlicher, politischer und akademischer Kontroversen ist. In diesem Proseminar werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, welchen Beitrag die philosophische Ethik zur Klärung wichtiger derjenigen moralischen Fragen leisten kann, die sich im Zusammenhang mit der Gentechnik stellen. Im Vordergrund wird die kritische Diskussion ausgewählter philosophischer Beiträge der gegenwärtigen Diskussion stehen.

 


 

HS Rationalität und Normativität / Rationality and Normativity

Thomas Schmidt, Simon Gaus

Veranst.-Nr. 51076
DOR 24, 1.406; ab Fr., 17.10.14, wöchtl. 10-12 Uhr
 

Die Frage danach, welche Absichten und Handlungen rational oder vernünftig sind, ist seit Langem ein zentraler Topos der praktischen Philosophie. In neuerer Zeit (genauer: seit etwa 15 Jahren) hat ihre Diskussion in der einschlägigen Fachliteratur eine für viele überraschende Wendung genommen. Während zuvor weithin vorausgesetzt wurde, dass es gute normative Gründe gibt, rational zu sein (oder gar: dass man rational sein soll), hat sich herausgestellt, dass es keineswegs zwingend ist, dass ein enger Zusammenhang zwischen Rationalität und Normativität besteht. Die Frage, inwiefern überhaupt ein solcher Zusammenhang besteht, drängt sich insbesondere dann auf, wenn man Vorkommnisse inkohärenter Einstellung (wie z.B. inkonsistente Überzeugungen oder Situationen, in denen jemand glaubt, dass er beste Gründe hat, etwas zu tun, die entsprechende Handlung aber nicht beabsichtigt) als paradigmatische Fälle von Irrationalität ansieht. Vor dem Hintergrund dieser Sachlage wird die Frage nach dem Zusammenhang von Rationalität und Normativität und, verbunden mit ihr, die Frage danach, was überhaupt die Pointe praktischer Rationalität ist, in der internationalen philosophischen Debatte gegenwärtig überaus intensiv diskutiert. Im Seminar werden wir ausgewählte neuere Beiträge zu dieser Diskussion besprechen und uns auf diese Weise einen Zugang zu dem aktuellen Forschungsstand in einer zentralen Frage der praktischen Philosophie verschaffen – und uns auch um die Entwicklung begründeter eigener Positionen in den genannten Fragen bemühen.

 


 

CO Philosophisches Kolloquium

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51089
UL 6, 3103; ab Do., 16.10.14, wöchtl. 16:00-18:30 Uhr
 

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Magister- bzw. Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.

 


 

PS Aristoteles, Nikomachische Ethik / Aristoteles, Nicomachean Ethics

Benjamin Kiesewetter

Veranst.-Nr. 51021
DOR 24, 1.406; ab Di., 14.10.14, wöchtl. 14-16 Uhr

 


Aristoteles’ Nikomachische Ethik ist ohne Frage eines der wichtigsten und einflussreichsten Werke in der Geschichte der praktischen Philosophie. Dabei ist sie – als eine der ersten systematischen Abhandlungen der philosophischen Ethik überhaupt – nicht nur von philosophiehistorischem Interesse; trotz ihres beträchtlichen Alters gilt sie auch heute noch vielen als fruchtbarer und inhaltlich ernstzunehmender Beitrag zu moralphilosophischen und handlungstheoretischen Debatten. In diesem Einführungsseminar werden wir anhand der Lektüre vor allem des Primärtextes die zentralen Fragen der aristotelischen Ethik und Handlungstheorie diskutieren und die Antworten, die Aristoteles auf sie gibt, kritisch hinterfragen. Die behandelten Fragen umfassen die folgenden: Welche Güter streben wir um ihrer selbst willen an und nicht nur, weil sie andere Güter befördern? Was macht ein gelungenes und glückliches Leben aus und welche Tugenden müssen wir erlernen, um ein solches Leben zu führen? Welche Rolle spielen dabei Gerechtigkeit, Lust und Freundschaft? Wie erklären wir menschliche Handlungen und unter welchen Bedingungen sind wir für sie verantwortlich? Wann handeln wir unfreiwillig oder aus Unwissenheit? Ist es überhaupt möglich, wider besseren Wissens zu handeln? Welche Rolle spielt die Erziehung für die Entwicklung eines ethisch guten Charakters?

 

Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Zur Anschaffung empfohlen:

 

Aristoteles: Nikomachische Ethik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch (2006).

 


 

HS Was sind Rechte?/What are Rights?

Benjamin Kiesewetter, Felix Koch

Veranst.-Nr. 51060
DOR 24, 1.406; ab Mi, 15.10.14, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Individuelle Rechte sind nicht nur wesentlicher Bestandteil der meisten positiven Rechtssysteme (als juridisch verankerte Rechte), sie spielen auch eine wichtige Rolle für die Struktur moralischer Beziehungen und die Begründung moralischer Pflichten (als moralische Rechte, die nicht notwendig juridisch verankert sind). Manche Rechte ergeben sich aus spezifischen interpersonalen Beziehungen (zum Beispiel die besonderen Rechte von Kindern gegenüber ihren eigenen Eltern), andere sind auf keine bestimmte Beziehung begrenzt (etwa das Recht jeder Person, dass andere sie nicht absichtlich und ohne zureichenden Grund verletzen). Aber was heißt es überhaupt, ein Recht zu haben? Was würde fehlen, wenn es Rechte nicht gäbe? Und was begründet die Existenz von Rechten? Um diese grundlegenden Fragen wird es in dem Seminar gehen. Dazu diskutieren wir einflussreiche Beiträge von Autoren des 20. Jahrhunderts wie W. Hohfeld, H.L.A. Hart, J. Feinberg, R. Dworkin, R. Nozick, J. Raz, J.J. Thomson und anderen.

 


 

PS Einführung in die normative Ethik/Introduction to Normative Ethics

Jan Gertken

Veranst.-Nr. 51019
DOR 24, 1.406; ab Mo., 16.10.14, wöchtl. 16-18 Uhr

 

Wichtigstes Ziel der normativen Ethik ist der Versuch, grundlegende Prinzipien des richtigen und falschen Handelns zu formulieren und zu begründen. Im Seminar werden anhand einzelner Kapitel aus R. Shafer-Landaus aktuellem Einführungswerk The Fundamentals of Ethics zentrale und einflussreiche Vorschläge für derartige Moraltheorien diskutiert.

Das Seminar ist für Studienanfänger geeignet und setzt keinerlei inhaltliche Vorkenntnisse voraus. Textgrundlage für das Seminar und zur Anschaffung empfohlen: R. Shafer-Landau (2011), The Fundamentals of Ethics, 2.Auflage, Oxford University Press.

 


 

HS Roger Crisp: Reasons and the Good

Jan Gertken

Veranst.-Nr. 51054
DOR 24, 1.404; ab Di., 14.10.14, wöchtl. 18-20 Uhr

 


In seinem Buch Reasons and the Good (2006) entwickelt der in Oxford lehrende Philosoph Roger Crisp eine umfassende Konzeption praktischer Gründe, die sich zentralen Fragen der normativen Ethik und der Metaethik widmet. Crisp verteidigt in diesem Rahmen u.a. eine realistische Auffassung normativer Gründe, eine intuitionistische Erkenntnistheorie des Normativen, eine hedonistische Theorie individuellen Wohlergehens sowie die These, dass nur Tatsachen über Wohlergehen einem Akteur Gründe liefern. Eine Diskussion von Crisps Position führt somit in zentralen Hinsichten an den aktuellen Forschungsstand der philosophischen Ethik heran.

Im Seminar werden wir zentrale Kapitel des Werks besprechen. Da bislang keine deutsche Übersetzung vorliegt, wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich mit dem englischen Originaltext auseinanderzusetzen.

Zur Anschaffung empfohlen: R. Crisp (2006), Reasons and the Good, Oxford: Clarendon Press.