Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Sommersemester 2013

VL Einführung in die politische Philosophie/Introduction to Political Philosophy

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51010
UL 6, 3038/35; ab Do., 11.04.12, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Die Vorlesung bietet eine Einführung in Problemstellungen, Argumentationsfiguren und Theorieansätze der politischen Philosophie. Es werden sowohl wichtige Positionen der politikphilosophischen Tradition als auch zentrale Ansätze und Kontroversen der Gegenwartsphilosophie behandelt.

 

Tutorien zur VL:

Mo 14-16 I 110, 241 Julian Jäger (julian.jaeger@gmx.de)
Di 12-14 I 110, 239 Mayely Imhoff (mayelyimhoff@hotmail.com)
Mi 8-10 DOR 24, 1.406 Dana Sindermann (DanaSindermann@web.de)
Do 12-14 I 110, 239 Simon Gaus (simongaus@coray.de)
Fr 14-16 UL 6, 2014 B Isette Schuhmacher (isette.schuhmacher@hotmail.de)

 

HS Grundphänomene der Moral/Basic Moral Phaenomena

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51071
DOR 24, 1.406; ab Fr., 12.04.12, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Die moralische Praxis hält Möglichkeiten bereit, die wir ergreifen können, um die moralischen Verhältnisse, die zwischen uns und unseren Mitmenschen bestehen, zu verändern: Versprechen, Akte der Zustimmung, Verzeihen und dergl. sind hierfür charakteristische Beispiele. Bei Phänomenen dieser Art handelt es sich nicht um unwesentliche Randerscheinungen des Moralischen; vielmehr ist zu erwarten, dass eine genauere Analyse von den genannten und verwandten Elementen der moralischen Praxis uns dabei hilft, Wesentliches über Moral selbst herauszufinden.

Indem wir uns durch die Lektüre und Diskussion zentraler Kapitel von D. Owens neuem und wichtigem Buch Shaping the Normative Landscape (Oxford University Press 2012) anregen lassen, werden wir in dieser Absicht zentrale Phänomene der Moral genauer unter die Lupe nehmen.

 


 

CO Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium 

Thomas Schmidt

Veranst.-Nr. 51087
UL 6, 3103; ab Do., 11.04.12, wöchtl. 16:15–18:30 Uhr
 

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Magister- bzw. Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.
 

 
PS Aristoteles: Nikomachische Ethik / Nicomachean Ethics

Hannah Altehenger

Veranst.-Nr. 51049
UL 6, 2014b; ab Fr., 12.04.2013, wöchtl. 12-14 Uhr

 

Was heißt es, zu „gedeihen“, ein erfolgreicher Mensch zu sein? Worin besteht ein gelingendes menschliches Leben? In seiner „Nikomachischen Ethik“, die zu einem der einflussreichsten und wichtigsten Werke der praktischen Philosophie zählt, gibt Aristoteles auf diese Fragen folgende Antwort: Ein gelingendes menschliches Leben führt derjenige, der über sein Leben hinweg die spezifisch menschlichen Tugenden zu einem möglichst hohen Grad realisiert. Im Seminar soll u. a. untersucht werden, wie Aristoteles zu dieser überraschenden Antwort gelangt, was er unter menschlichen Tugenden versteht und welche menschlichen Tugenden und anderen ethisch relevanten Fähigkeiten er unterscheidet. Im Kurs werden aber nicht nur die zentralen Inhalte der „Nikomachischen Ethik“ gemeinsam erarbeitet, sondern auch die Relevanz dieser Inhalte für moderne moralphilosophische und handlungstheoretische Debatten aufgezeigt. Nicht zuletzt dient der Kurs dazu, das Verständnis komplexer philosophischer Texte anhand eines Klassikers der praktischen Philosophie einzuüben.

Zur Anschaffung empfohlen: Aristoteles: Nikomachische Ethik, herausgegeben, übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Ursula Wolf, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2006.


 

PS Warum moralisch sein? / Why be moral?

Benjamin Kiesewetter

Veranst.-Nr. 510491
SO 22a, 4.11; ab Di., 09.04.2013, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Die Moral verlangt uns manchmal Handlungen ab, die uns unangenehm sind oder auf andere Weise dem, was gut für uns ist, zuwiderzulaufen scheinen. Moralisch sein erfordert in vielen Situationen, auf den eigenen Vorteil zu verzichten und zugunsten Anderer zu handeln. Aber warum sollten wir überhaupt moralisch sein? Diese Frage hat die Ethik seit ihren Anfängen in der Antike vor gravierende Probleme gestellt. Kann man einem Amoralisten Gründe nennen, die ihn durch Vernunfteinsicht dazu bringen können, die Autorität moralischer Gesichtspunkte anzuerkennen? Und welche Gründe wären dies? Nicht wenige Moralphilosophen vertreten die Auffassung, dass das wohlerwogene Eigeninteresse und das moralisch Richtige letztlich doch zusammenfallen. Andere glauben, dass moralische Erwägungen eine eigene Klasse von Vernunftgründen bilden. Wieder andere ziehen die Schlussfolgerung, dass die Moral nur für diejenigen wirklich verbindlich ist, die den moralischen Standpunkt schon eingenommen haben. Im Seminar werden wir neben der Behandlung einiger klassischer historischer Texte vor allem zeitgenössische Aufsätze zum Thema diskutieren.

Zur Anschaffung wird empfohlen: K. Bayertz (Hg.): Warum moralisch sein? Paderborn 2002.

 


 

PS Einführung in die Bio- und Medizinethik / Introduction to Bioethics and Medical Ethics

Benjamin Kiesewetter

Veranst.-Nr. 510492
SO 22a, 4.11; ab Mi., 10.04.2013, wöchtl. 12-14 Uhr

 

Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Themen und Kontroversen der Bio- und Medizinethik. Haben alle Menschen einen moralischen Status, der sie von anderen Tieren unterscheidet? Sind Forschung an Embryonen, Selektion von Nachkommen oder Abtreibung moralisch gerechtfertigt? Dürfen Ärzte Sterbehilfe leisten, wenn Patienten unter schmerzvollen und unheilbaren Krankheiten leiden? Diese und andere Fragen werden wir vor dem Hintergrund grundlegenderer Kontroversen in der normativen Ethik diskutieren, etwa um die Rolle von Prinzipien in der Ethik, dem Unterschied zwischen konsequentialistischen und deontologischen Moraltheorien und der Frage danach, ob es einen moralisch relevanten Unterschied zwischen Töten und Sterbenlassen gibt. Auch die aktuelle Kontroverse darum, ob der Gesetzgeber die Beschneidung Minderjähriger aus nicht-medizinischen Gründen zulassen sollte, soll Gegenstand einer Sitzung werden. Das Seminar ist für Studienanfänger geeignet und setzt keine Vorkenntnisse voraus.

 


 

PS Der Utilitarismus / Utilitarianism

Andreas Müller

Veranst.-Nr. 510493
UL 6, 2014b; ab Fr., 12.04.2013, wöchtl. 10-12 Uhr

 

Moralisch richtiges Handeln besteht darin, Glück zu befördern und Unglück zu vermeiden. Dieser ebenso einfache wie einleuchtende Gedanke liegt einer historisch überaus einflussreichen und bis heute wichtigen Moraltheorie zugrunde: dem Utilitarismus. In der Fassung von Jeremy Bentham und John Stuart Mill, seiner bekanntesten Vertreter, besagt der Utilitarismus, dass der moralische Status einer Handlung ausschließlich vom Wert der Folgen dieser Handlung abhängt, wobei dieser Wert sich wiederum allein danach bemisst, wie die Handlung die Lust (pleasure) und das Leid (pain) eines jeden Individuums beeinflusst. Das Ziel allen moralischen Handelns liege letztlich in der Maximierung der Gesamtsumme der Lust. Die Konsequenzen eines solchen Moralverständnisses für die Beurteilung konkreter Entscheidungsprobleme werden gegenwärtig auch in Kontexten der angewandten Ethik kontrovers diskutiert. Im Seminar soll die Diskussion der Vorzüge und Probleme des Utilitarismus im Mittelpunkt stehen. Dafür werden wir uns zunächst anhand klassischer Texte von Bentham, Mill und Henry Sidgwick näher mit der Position vertraut machen. Im zweiten Teil des Seminars sollen uns dann aktuellere Texte als Diskussionsgrundlage dienen.

Ein Großteil der geplanten Lektüre liegt in deutscher Übersetzung in der von O. Höffe herausgegebenen Textsammlung Einführung in die utilitaristische Ethik (4. Auflage, UTB 2008) vor, welche für das Seminar zur Anschaffung empfohlen wird.