Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Sommersemester 2018

 


CO: Philosophisches Kolloquium Th. Schmidt UL 6, 2093 Do. 16-18:30
PS: J.S. Mill: Der Utilitarismus J. Gertken DOR 24, 1406 Mi. 16-18
HS Kontraktualismus J. Gertken UL 6, 2014B Mi. 14-16
PS: Moral und Objektivität F. Bunkenborg DOR 24, 1.406 Mi. 14-16

 

CO Philosophisches Kolloquium

Thomas Schmidt

 

UL 6, 2093; ab Do., 19.04.2018, wöchtl. 16:00-18:30 Uhr

 

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Magister- bzw. Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.

 

PS J.S. Mill: Der Utilitarismus

Jan Gertken

 

Veranst.-Nr. 51019

DOR 24, 1406; ab Mi., 18.04.2018, wöchtl. 16-18 Uhr

 

John S. Mills 1861 erschienene Schrift Utilitarianism gehört zu den klassischen und wichtigsten Texten der modernen Ethik. In dieser Schrift widmet sich Mill der Formulierung und Begründung des utilitaristischen Moralprinzips, dessen Grundidee sich auf bestechend einfache Weise zusammenfassen lässt: Das oberste Kriterium moralisch richtigen Handelns ist die Beförderung des allgemeinen Glücks. Der Utilitarismus gehört noch heute zu den prominentesten Theorien der Ethik, und viele aktuelle Diskussionen greifen in der einen oder anderen Form auf Mills reichhaltige Ausarbeitung zurück. Im Vordergrund des Seminars steht die Diskussion des utilitaristischen Ansatzes, vermittelt durch eine textgenaue Auseinandersetzung mit der prominenten und wichtigen Verteidigung, die er bei Mill erfährt.


 

HS Kontraktualismus

Jan Gertken

 

Veranst.-Nr. ÜWP51048

UL 6, 2014B; ab Mi., 18.04.2018, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Thomas Scanlons What We Owe to Each Other gehört zu den wichtigsten ethischen Monographien der Gegenwartsphilosophie. Scanlon entwickelt und begründet in diesem Buch eine kontraktualistische Theorie desjenigen Bereichs der Moral, der mit dem zu tun hat, was wir voneinander einfordern können.

Der Kern von Scanlons Konzeption besteht in dem Grundsatz, dass eine Handlung genau dann falsch ist, wenn sie Prinzipien zuwiderläuft, die niemand vernünftigerweise als Grundlage einer informierten und freien Einigung zurückweisen könnte. Für seine Version des Kontraktualismus beansprucht Scanlon nicht nur, dass sie uns bei der Klärung strittiger Fragen der Ethik helfen kann, sondern zugleich, dass sie aufzeigt, auf welche Weise moralische Schlussfolgerungen gerechtfertigt werden können, dass sie angibt, worin moralische Falschheit besteht, und dass sie zudem eine Antwort auf die Frage nach der Autorität der Moral bereithält. In der Ausarbeitung und Begründung dieser Konzeption stellt Scanlon daher auch ausführliche Überlegungen zum Status von Werten, Wohlergehen und normativen praktischen Gründen an. Seine Version des Kontraktualismus ist daher nicht nur als inhaltliche Moraltheorie zu verstehen, sondern widmet sich zugleich zentralen Grundlagenfragen der philosophischen Ethik.

Im Seminar werden wir zentrale Kapitel des Werks diskutieren.


 

PS: Moral und Objektivität

Francesca Bunkenborg

 

Veranst.-Nr. ÜWP51017

DOR 24, 1.406; ab Mi., 18.04.2018, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Was heißt es, von Handlungen zu sagen, dass sie moralisch richtig oder falsch, gut oder schlecht sind? Entsprechen solche Urteile, sofern sie korrekt sind, objektiven Tatsachen, oder hängt ihr Wahrheitswert nur von unseren eigenen Einstellungen oder denen unserer Gemeinschaft ab? Sind sie vielleicht immer falsch, da es die moralischen Eigenschaften und Werte, auf die wir mit ihnen vermeintlich Bezug nehmen, gar nicht gibt? Oder drücken wir mit moralischen Aussagen überhaupt keine wahren oder falschen Behauptungen aus, sondern bloße emotionale Einstellungen der Zu- oder Ablehnung? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die philosophische Disziplin der Metaethik. Im Unterschied zur normativen Ethik geht es hier nicht um die Frage, wie wir handeln sollen, sondern um die Bedeutung unserer moralischen Sprache und die metaphysischen Grundlagen der moralischen Praxis. Das Seminar bietet anhand klassischer Texte der Metaethik eine Einführung in dieses philosophische Themenfeld. Teile der Seminarliteratur sind auf Englisch.