Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

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Dr. Daniele Bruno

 

 

E-Mail: daniele.bruno@hu-berlin.de

Webseite: danielebruno.weebly.com

 

Daniele Bruno ist vom 01.04. bis zum 30.09.2024 für die Vertretung einer Professur an der Universität Bielefeld beurlaubt.

   

Schwerpunkte

Normative Ethik, Metaethik, angewandte Ethik

Weitere Interessen: Geschichte der Moralphilosophie, politische Philosophie, normative Fragen in der Erkenntnistheorie.

Zur Person

Studium der Philosophie und Sozialwissenschaften in Berlin und Paris (BA und MA). 2021 Promotion in Philosophie an der HU Berlin. 2015-2016 Prodoc-Stipendiat der Carl und Max-Schneider Stiftung zur Förderung der Philosophie, davor Förderung im Rahmen eines Deutschlandstipendiums. 2016-2020 Doctoral Fellow in der von Prof. R. Jay Wallace geleiteten Einstein Ethics Group. Von Okober bis Dezember 2017 Forschungsaufenthalt am King's College London. 2020-2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam sowie am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig (Projektstelle). 2022-2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Georg-August-Universität Göttingen. April bis September 2024 Vertretung einer Professur an der Universität Bielefeld (Professur für Praktische Philosophie). Seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Praktische Philosophie/Ethik im Rahmen eines eigenen durch die DFG finanzierten Forschungsprojektes mit dem Titel „Unwissenheit, Verantwortung und moralische Verpflichtung“.

Publikationen

Must We Worry About Epistemic Shirkers?, 2024, Inquiry, online first: 1-26 - Philpapers-Eintrag, Volltext, Angenommenes Manuskript

Being Fully Excused for Wrongdoing, 2022, Pacific Philosophical Quarterly 104 (2): 324-347 - Philpapers-Eintrag, Volltext (Open Access)

Value-Based Accounts of Normative Powers and the Wishful Thinking Objection​, 2022, Philosophical Studies 179 (11): 3211-3231 - Philpapers-Eintrag, Volltext (Open Access)

Trust-Based Theories of Promising, 2020, Philosophical Quarterly 70 (280): 443-463 - Philpapers-Eintrag, VolltextAngenommenes Manuskript

Error Theory, Unbelievability and the Normative Objection, 2019, Journal of Ethics and Social Philosophy 17 (2) - Philpapers-Eintrag, Volltext (Open Access)

Andere Publikationen

Bruno, D., Pope-Caldwell, S. M., Haberl, K., Hanus, D., Haun, D., Leisterer-Peoples, S., et al. (2022): Ethical Guidelines for Good Practice in Cross-Cultural Research. Leipzig: Department of Comparative Cultural Psychology, Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology. doi:10.17617/2.3391449. ​Volltext (Open Access)

Vorträge (Auswahl)

„Consent, Autonomy and Voluntary Permissions“, Kommentare zu Manon Garcias Buch The Joy of Consent, Konferenz: The Joy of Consent, FU Berlin (25.01.2024)

„A New Account of the Nature of Excuses“, 11. Kongress der European Society of Analytic Philosophy, Vienna (21.-25.08.2023)

„Perspectivism and Rights“, Oberseminar, Department of Philosophy, University of Erlangen (20.06.2023)

„Zur Autonomie und Autorität des Normativen“, Kommentar zu Singa Behrens' Manuskript The Autonomy of the Normative, Treffen der G27, Berlin (25.03.2023)

„Grounding und wertbasierte Erklärungen“, Workshop: Grounding und Metaethik, Universität Bern (14.–15.11.2022)

„Risk, Recklessness, and Objectivism about Ought“, 11. Kongress der GAP, HU Berlin (12.-15.09.2022); XCV. Joint Session of the Mind Association and the Aristotelian Society, University of St. Andrews (08.-10.07.2022)

„A Perspectivist Treatment of Rights“, Humboldt Normativity Conference 2022, HU Berlin (05.-07.09.2022);

„Because you Promised – Precis“ – Buchsymposium zum Manuskript Because you Promised, Treffen der G27, Hamburg (25.-26.03.2022)

„A Trilemma for Reductivism about Promissory Normativity“, XXV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Philosophie, FAU Erlangen Nürnberg (06.09.2021)

„Value-Based Accounts of Normative Powers and the Wishful Thinking Objection“, Forschungskolloquium Praktische Philosophie, Universität Bern (28.10.2020); 1. Munich Graduate Conference in Ethics, Münchner Kompetenzzentrum Ethik, LMU München (30.07.2020)

„Promissory Obligation and the Value of Normative Control“, Bern-Zürich Workshop in Moral Theory, Universität Bern (01.-02.06.2018); Conference: The Future of Normativity, University of Kent (28.-30.06.2018); 10. Kongress der Gesellschaft für Analytische Philosophie, Universität Köln (17.-20-09.2018)

Forschungsprojekte

Because You Promised - In Defense of Non-Reductivism about Promissory Normativity (Dissertationsprojekt)

In meiner Dissertation erarbeite und verteidige ich eine Form von Non-Reduktivismus über die Normativität von Versprechen, laut der Versprechensverpflichtungen nicht durch andere Pflichten erklärt werden können (und eine solche Erklärung auch nicht nötig ist). Ich zeige, dass Non-Reduktivismus jedoch, anders als man zuerst denken mag, durchaus mit einer grundlegenderen Erklärung unserer Fähigkeit, Versprechen einzugehen, kompatibel ist. So lässt sich eine attraktive wertbasierte Begründung dieser Fähigkeit liefern, die auf den Wert von Versprechen für das Etablieren von zwischenmenschlichem Vertrauen aufbaut. Ich vergleiche und kontrastiere die resultierende zweistufige Theorie mit bestehenden alternativen Erklärungen und argumentiere, dass sie die beste verfügbare Erklärung der Normativität von Versprechen darstellt.

 

Unwissenheit, Verantwortung und moralische Verpflichtung (DFG-finanziertes Forschungsprojekt)

Das zentrale Anliegen dieses Forschungsprojekts ist die systematische Untersuchung der epistemischen Bedingungen der moralischen Vorwerfbarkeit von Handlungen. Dabei zielt das Projekt insbesondere auch auf die Beantwortung der Frage nach den metanormativen Grundlagen dieser Bedingungen ab. Sind epistemisch entschuldigten Akteur*innen keine Vorwürfe zu machen, weil ihre unter Unwissenheit ausgeführte Handlung aufgrund der evidenzrelativen Natur normativer Gründe gar nicht erst als falsch zu bewerten ist? Oder ist dies der Fall, weil sie für ihre (dennoch falsche) Handlung nicht verantwortlich sind? Eine umfassende Analyse und argumentative Prüfung der beschriebenen Dualität von Arten, wie der moralischen Relevanz von Unwissenheit Rechnung getragen werden kann, verspricht nicht nur wertvolle Einsichten in normative Grundlagenfragen. Sie ermöglicht ebenfalls wichtige Fortschritte bei der Erarbeitung der konkreten Bedingungen, unter denen unter Unwissenheit agierende Akteur*innen zur Verantwortung gezogen werden können. Dies ist nicht zuletzt auch für drängende Fragen der angewandten Ethik von höchster Relevanz.

Lehre

Philosophischer Einstieg: Einführung in die Tierethik
Methodenseminar, Universität Bielefeld, SoSe 24

Philosophisches Schreiben: Singer – Praktische Ethik
Methodenseminar, Universität Bielefeld, SoSe 24

Unwissenheit und Moral
Graduiertenseminar, Universität Bielefeld, SoSe 24

Ethischer Kontraktualismus
Hauptseminar, Georg-August-Universität Göttingen, SoSe 2023

Ethik des Klimawandels
Proseminar, Georg-August-Universität Göttingen, SoSe 2023

Die Normativität von Versprechen
Hauptseminar, Georg-August-Universität Göttingen, WiSe 2022/23

Humes Moralphilosophie
Proseminar, Georg-August-Universität Göttingen, WiSe 2022/23

Moralische Verantwortung
Hauptseminar, Universität Potsdam, SoSe 2022

John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit
Proseminar, Universität Potsdam, WiSe 2021/22

Einführung in die Metaethik
Proseminar, Universität Potsdam, SoSe 2021

Einwilligung
Hauptseminar, Universität Potsdam, WiSe 2020/21

Unwissenheit und moralische Verantwortung
Hauptseminar, Humboldt University Berlin, WiSe 2016/17, gemeinsam mit Thomas Schmidt

Ethics and Neuroscience
Proseminar für den interdisziplinären Master der Berlin School of Mind and Brain, SoSe 2016