Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Wintersemester 2017/18

 


VL Einführung in die normative Ethik Th. Schmidt UL 6, 3038/035 Do. 10-12
PS Peter Singer, Praktische Ethik Th. Schmidt DOR 24, 1.406 Fr. 14-16
HS Praktische Gründe Th. Schmidt DOR 24, 1.406 Fr. 10-12
CO Philosophisches Kolloquium Th. Schmidt UL 6, 3103 Do. 16-18:30
PS Philosophie des Todes B. Braun UL 6, 2014B Mi. 12-14
PS Tun und Unterlassen N. Tepelmann DOR 24, 1.406 Di. 16-18

 

 

VL Einführung in die normative Ethik/Introduction to Normative Ethics

Thomas Schmidt

 

Veranst.-Nr. 51011

UL 6, 3038/035; ab Do., 19.10.2017, wöchtl. 10-12 Uhr

 

Anliegen der normativen Ethik ist es, Antworten auf inhaltliche moralische Fragen zu formulieren und zu begründen. Im Gegensatz zur sog. angewandten Ethik stehen in der normativen Ethik nicht vergleichsweise konkrete Probleme im Mittelpunkt des Interesses (etwa: „Was ist aus ethischer Sicht zu Embryonenforschung zu sagen?“), sondern vielmehr allgemeine ethische Fragestellungen wie beispielsweise: Welche allgemeinen Kriterien moralisch richtigen bzw. falschen Handeln lassen sich begründen? Ist die Unterscheidung zwischen aktivem Tun und passivem Geschehenlassen moralisch relevant? Hängt es von den Motiven des Handelnden ab, ob eine Handlung moralisch richtig bzw. falsch ist? Wie lässt sich die tugendhafte Person allgemein charakterisieren?

Die Vorlesung bietet eine Einführung in wichtige Fragestellungen, Begriffe und Theorien der normativen Ethik.


 

PS Peter Singer, Praktische Ethik/Peter Singer, Practical Ethics

Thomas Schmidt

 

Veranst.-Nr. 51034

DOR 24, 1.406; ab Fr., 20.10.2017, wöchtl. 14-16 Uhr

 

Ethisch richtig ist diejenige Handlung, deren Folgen mit Blick auf das Wohlergehen der von diesen Folgen Betroffenen optimal ist. So, oder so ähnlich, dachten und denken Utilitaristen. In seinem viel diskutierten Buch Praktische Ethik (Practical Ethics, erstmals 1979) entwickelt Peter Singer eine bestimmte Variante einer utilitaristischen Moraltheorie, um sich sodann, aus utilitaristischer Perspektive, mit Kernproblemen der angewandten Ethik zu beschäftigen – darunter v. a. mit medizin- und bioethischen Fragestellungen, aber auch mit dem Weltarmutsproblem und mit ethischen Fragen, die sich angesichts des Klimawandels stellen.

Im Zuge der gemeinsamen Erarbeitung und kritischen Diskussion der in Singers Buch entwickelten Überlegungen werden wir in diesem Proseminar grundlegende Fragestellungen, Theorieentwürfe und Argumentationsfiguren der philosophischen Ethik sowie ausgewählte Probleme der angewandten Ethik thematisieren.


 

 
HS Praktische Gründe/Practical Reasons

Thomas Schmidt

 

Veranst.-Nr. 51062

DOR 24, 1.406; ab Fr., 20.10.2017, wöchtl. 10-12 Uhr

 

Praktische Gründe sind – jedenfalls einem verbreiteten Verständnis nach – in erster Näherung Gesichtspunkte, die für bzw. gegen Handlungen, oder für bzw. gegen das Beabsichtigen bestimmter Handlungen, sprechen. In den letzten 15-20 Jahren sind praktische Gründe zu einem der in der moralphilosophischen Grundlagenliteratur am meisten diskutierten Themen avanciert. Neben der Frage, was sich Erhellendes über die Natur praktischer Gründe sagen lässt, werden hierbei eine Reihe von Versuchen diskutiert, unter Rückgriff auf den Begriff des praktischen Grundes Erhellendes über andere Grundbegriffe der praktischen Philosophie – z. B.: praktische Konflikte, Werte, Sollen, Rationalität – zu sagen.

In diesem Hauptseminar werden wir uns mit neueren und neuesten Beiträgen aus der für diese Themen einschlägigen Fachliteratur auseinandersetzen.


 

CO Philosophisches Kolloquium

Thomas Schmidt

 

Veranst.-Nr. 51070

UL 6, 2093; ab Do., 19.10.2017, wöchtl. 16:00-18:30 Uhr

Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Magister- bzw. Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.

 
PS Philosophie des Todes/Philosophy of Death

Berit Braun

 

Veranst.-Nr. 51021

UL 6, 2014B; ab Mi., 18.10.2017, wöchtl. 12-14 Uhr

 

Was ist das Wesen des Todes? Wo liegt der Unterschied zwischen Sterben, Tod und Tot-Sein? Ist der Tod ein Übel für die Person, die stirbt (und wenn ja: welche Art von Übel)? Macht es Sinn, den eigenen Tod zu fürchten? Viele Menschen beantworten die letzten beiden Fragen intuitiv mit „ja“ und vor diesem Hintergrund scheint Unsterblichkeit mehr als verlockend. Doch was ist Unsterblichkeit? Welche Formen von Unsterblichkeit können wir unterscheiden? Und können oder sollten wir sie uns wirklich wünschen?

All diesen Fragen werden wir im Seminar mit Hilfe zeitgenössischer Texte der analytischen Philosophie nachgehen.


 
PS Tun und Unterlassen/Acting and Omitting

Niklaas Tepelmann

 

Veranst.-Nr. 51035

DOR 24, 1.406; ab Mi., 18.10.2017, wöchtl. 16-18 Uhr

 

Der Unterschied zwischen Handeln und Unterlassen erscheint vielen als moralisch bedeutsam. So ist etwa die Ansicht verbreitet, dass es moralisch problematischer ist, jemanden aktiv zu töten, als jemanden durch Nicht-Handeln sterben zu lassen. Allgemein erscheint den meisten das aktive Hervorbringen negativer Konsequenzen moralisch bedenklicher als deren bloßes Geschehenlassen. In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, wie bedeutsam diese Unterscheidung aus  ethischer Sicht ist. Hierbei werden auch Fragen diskutiert werden, die in die Handlungs- und Kausaltheorie hineinreichen.