Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Philosophie

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Leitfaden zur Gesprächskultur am Institut

Philosoph:innen verbringen viel Zeit damit, ihre Nasen in Bücher zu stecken. Genauso wichtig fürs Philosophieren ist der Austausch mit anderen. Unser Institut ist ein Ort solchen Austauschs – zwischen Studierenden und Lehrenden, unter den Studierenden und unter den Lehrenden. Damit sich alle einbezogen fühlen und sich an den Diskussionen beteiligen können, sollten wir uns an einigen Grundsätzen für den Umgang miteinander orientieren.

Die folgenden Grundsätze und weitere Tipps für ein respektvolles Miteinander finden Sie in unserem Leitfaden zur Gesprächskultur, dessen Herunterladen und Lektüre wir allen empfehlen.


● Respekt: Philosophische Diskussionen haben häufig einen argumentativen und sachlichen Charakter. Dabei kann die Beziehungsebene schnell aus dem Fokus geraten. Wir sollten darauf achten, dass wir uns auch in philosophischen Diskussionen grundlegend respektvoll begegnen und einander bspw. nicht ins Wort fallen, Nebengespräche führen, mit den Augen rollen, jemanden belächeln o.Ä.
● Soziale Sensibilität: Philosophie beschäftigt sich u.a. mit Fragen, die auch politisch von Bedeutung sind. Dabei ist es wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass andere Personen etwa aufgrund ihres Geschlechts, ihrer (sozialen) Herkunft oder ihrer Religion andere Erfahrungen gemacht haben können als man selbst. Sensibilität für die eigene soziale Position und die der anderen kann dabei helfen, Verletzungen zu vermeiden.
● Konstruktiv Sein: Philosoph:innen sind selten einer Meinung. Dennoch ist es wichtig, dass wir niemanden als Person abwerten, nur weil uns nicht passt, was er:sie sagt. Wir sollten uns darum bemühen, die Positionen anderer zuerst nachzuvollziehen und sie erst dann zu verbessern oder – falls nötig – konstruktiv zu kritisieren.
● Mut zur Lücke: Dinge nicht zu wissen, ist völlig in Ordnung. Wir alle wissen unterschiedliche Dinge und keine Person weiß alles. Zudem sind philosophische Texte oft so schwierig, dass es normal ist, sie erst einmal nicht zu verstehen. Niemand am Institut sollte sich deswegen „blöd fühlen“, weil er:sie etwas nicht weiß oder nicht verstanden hat. Nachfragen sind immer in Ordnung und helfen meistens auch denjenigen, die sich nicht trauen, sie zu stellen.
● Achten auf Relevanz: Hintergrundwissen in Diskussionen einzubringen, kann stellenweise hilfreich sein. Wo dies der Fall ist, sollte darauf geachtet werden, Dinge so zu erklären, dass auch jemand, der:die damit noch nicht vertraut ist, folgen kann. „Name-dropping“ – das Nennen von Autor:innen, Texten oder Begriffen nur, um zu zeigen, dass man sie kennt – bringt Diskussionen in der Regel nicht weiter.
● Inklusion: An einer Diskussion teilzunehmen, die von einigen wenigen dominiert wird, macht niemandem richtig Spaß. Jede:r sollte daher darauf achten, Diskussionen nicht zu dominieren und andere zu ermutigen, sich ebenfalls zu beteiligen. Punktuell kann die Regel „ein Punkt pro Wortmeldung“ sinnvoll sein.