Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Philosophie/Ethik

Dr. Guido Ehrhardt

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Dr. Guido Ehrhardt

E-Mail: guido.ehrhardt@gmx.de
 

   

Schwerpunkte

Semantik normativer Sprache, Expressivismus/Quasi-Realismus, Meta-Philosophie, Modelle moralischer Begründung

Zur Person

2002-2008 Studium der Fächer Philosophie und Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld, an der University of East Anglia, Norwich (UK), und an der Georgia State University, Atlanta (USA). 2005 B. A. an der Universität Bielefeld mit einer Arbeit über die neuere Egalitarismusdebatte in der normativen Ethik. 2008 ebenda M. A. mit einer Arbeit über den zeitgenössischen Hobbesianischen Kontraktualismus als Modell moralischer Begründung. 2009-2013 Promotionsstudium Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011 Forschungsaufenthalt an der University of Edinburgh (UK). 2013 Promotion an der HU Berlin mit einer Arbeit zu Hybridtheorien über die Bedeutung normativer Sprache. Die Arbeit an der Dissertation wurde durch ein Promotionsstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt.

Publikation Was ist Normativität? Semantische Grundlagen einer neuen Theorie, Würzburg: Königshausen & Neumann (2014)
Dissertationsprojekt

Was ist Normativität? Semantische Grundlagen einer neuen Theorie (abgeschlossen)
 

Eine zentrale Frage in der gegenwärtigen Metaethik betrifft die semantische Bedeutung normativer Sprache. In der Philosophie stehen sich spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts in dieser Frage zwei Lager gegenüber: Deskriptivisten verstehen normative Äußerungen als Tatsachenbehauptungen, Expressivisten analysieren normative Äußerungen als Ausdruck von Vorlieben bzw. Abneigungen. Innerhalb der letzten Jahre zeichnete sich jedoch eine Änderung in der Diskussionslandschaft ab. Verschiedene Theorien versuchen, den Gegensatz von Deskriptivismus und Expressivismus aufzubrechen, indem sie Elemente des Deskriptivismus und Elemente des Expressivismus miteinander kombinieren. Durch diesen Zug sollen die attraktiven Aspekte beider Ansätze verbunden und die negativen vermieden werden.
Anliegen meiner Dissertation ist es, solche sog. Hybridtheorien auf Vor- und Nachteile zu untersuchen, um ihr philosophisches Potential begründet einschätzen zu können. Konkret soll geprüft werden, welche spezifischen Elemente des Deskriptivismus bzw. des Expressivismus hinsichtlich normativer Diskussion, Motivation, Logik und Wahrheit eine Hybridtheorie kombinieren kann, ohne nicht auch die jeweiligen Schwächen von Deskriptivismus bzw. Expressivismus übernehmen zu müssen. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuen Hybridtheorie, welche die Probleme des Deskriptivismus, des Expressivismus sowie die Probleme bisheriger Hybridtheorien überwinden kann.