Humboldt-Universität zu Berlin - Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Sozialphilosophie & Centre for Social Critique

Lehre

Aktuelles Semester 

Wintersemester 2021/2022

VL: Einführung in die Kritische Theorie

Diese Vorlesung soll historisch und systematisch in die wichtigsten Texte, Begriffe und Problemstellungen der von T. W. Adorno und Max Horkheimer begründeten Kritischen Theorie der „Frankfurter Schule“ einführen. Neben der Erkundung des Traditionszusammenhangs der Kritischen Theorie und ihres Umfelds wird dabei die Frage im Zentrum stehen, was eigentlich die „Kritische Theorie“ gegenüber anderen theoretischen Unternehmungen ausmacht, welche systematischen Kernelemente und Thesen heute noch für eine Kritische Theorie der Gesellschaft zentral sein könnten und wie sich diese zu sozialkritischen Positionen anderer theoretischer Herkunft verhalten.

 

HS: Philosophie der Sozialwissenschaften ( Prof. Dr. Rahel Jaeggi & Prof. Dr. Kristina Lepold)

Die Philosophie der Sozialwissenschaften ist „a theory about theories of social life“ – es geht also um die wissenschaftstheoretische Meta-Perspektive auf Theorien des Sozialen. In einer solchen werden grundlegende Weichenstellungen für die Analyse sozialer Ordnungen kenntlich, die wiederum Voraussetzungen für deren Kritik sind.

Unser Seminar soll einen vertiefenden Einblick in die Philosophie der Sozialwissenschaften geben. Dabei wird es zum einen um die Frage nach Objektivität und Werten in der Sozialwissenschaft gehen. Zum anderen werden wir uns der Alternative von methodologischem Individualismus und Holismus widmen und zuletzt verschiedene Arten von Erklärungen (funktionalistische, strukturelle, spieltheoretische) kennenlernen.

Das Seminar ist als vierstündige Veranstaltung angelegt: Während des Semesters gibt es ein dreistündiges Seminar am Donnerstagvormittag; in der vorlesungsfreien Zeit wird es zudem am 31.3. einen Workshoptag geben, an dem die Seminartteilnehmer:innen ihre Hausarbeiten vorstellen und diskutieren. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Anwesenheit an beiden Terminen (das gilt auch für diejenigen, die keine Hausarbeit im Seminar schreiben). Im Rahmen des MA-Moduls „Schwerpunktvertiefung“ kann das Seminar mit 4 SWS eingebracht werden. Wird das Seminar in einem anderen Modul verbucht, können die überschüssigen 2 SWS im Modul ‚Projektarbeit‘ angerechnet werden.

Zu Beginn des Semesters wird eine kleine Leistung für die aktive Teilnahme gefordert werden. Weitere Informationen zum Format und der kleinen Leistung werden vor Semesterbeginn hier und über die Professur-Webseiten bereitgestellt.

CO: Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium 

Das Forschungscolloquium zur Sozialphilosophie soll der Lektüre von wichtigen Neuerscheinungen im Bereich der Sozialphilosophie und der politischen Philosophie, der Diskussion von Vorträgen sowie der Vorstellung eigener wissenschaftlicher Arbeiten dienen. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn und auf persönliche Einladung hin möglich. (rahel.jaeggi@staff.hu-berlin.de)

 

Kommendes Semester

Sommersemester 2022

 

CO: Philosophisches Kolloquium/Philosophical Colloquium 

Das Forschungscolloquium zur Sozialphilosophie soll der Lektüre von wichtigen Neuerscheinungen im Bereich der Sozialphilosophie und der politischen Philosophie, der Diskussion von Vorträgen sowie der Vorstellung eigener wissenschaftlicher Arbeiten dienen. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn und auf persönliche Einladung hin möglich. (rahel.jaeggi@staff.hu-berlin.de)

 

PS: Philosophie der Bedürfnisse / Philosophy of Needs

Montag 14-16 Uhr

Lassen sich „wahre“ von „falschen“ Bedürfnissen unterscheiden?  Was ist der Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen? Lassen sich menschliche Grundbedürfnisse identifizieren, wenn man gleichzeitig die historische und kulturelle Variabilität, die Gesellschaftlichkeit und Veränderbarkeit von Bedürfnissen in Betracht zieht? Dass Bedürfnisse häufig als nicht verhandelbar oder bestimmbar gelten, liegt an dem naturhaften Moment, das ihnen manchmal zugeschrieben wird, aber auch an einer theoretischen Grundhaltung, für die Individuen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen schlicht gegeben sind. Wie so häufig in der Philosophie kommt man von der Frage der Bedürfnisse her also tief in immer grundlegendere und klärungsbedürftige philosophische Fragen.

Dabei stehen Annahmen über die Natur von „Bedürfnissen“ immer wieder im Hintergrund gesellschaftlicher Kontroversen: Man denke nur an die „Bedarfsorientierung“ mancher sozialstaatlicher Leistungen, an die These, dass Wohnen ein „Grundbedürfnis“ sei und deshalb nicht als Ware behandelt werden solle oder auch an die unter dem Vorzeichen der ökologischen Krise stehenden Diskussionen über eine bedürfnisorientierte und nachhaltige Neuausrichtung der Ökonomie.

Ziel des Seminars ist es, anhand der Auseinandersetzung mit klassischen und zeitgenössischen Texten die Auseinandersetzung um Bedürfnisse nachzuverfolgen, zu systematisieren und auf ihre Konsequenzen hin zu befragen.

Wir werden dazu klassische Texte von Platon über Rousseau und Marx bis zu Adorno und Marcuse, aber auch die zeitgenössische analytische Diskussion und aktuelle Neuerscheinungen verfolgen.

Lektüreempfehlung für diejenigen, die vorbereitend einen ersten Einblick in das Thema gewinnen wollen: Adorno, „Thesen über Bedürfnis“, in Schriften 8; Raymond Geuss, „Interessen“, in: Die Idee einer Kritischen Theorie, Bodenheim 1996.

 

HS: Politics of Needs

(International Critical Theory Summer School 2022)

July 3-8, 2022

Needs are central to many social controversies, but widely regarded as non-negotiable. The latter is due to the nature-like quality of many needs, but also to the assumption that the needs, interests and desires of individuals are simply given. Critical theory offers an alternative approach that seeks to analyze the formation of needs, thus turning them into objects of critical analysis and debate. In the Summer School, we will reconstruct this approach and discuss its current relevance by confronting it with prominent positions in the contemporary philosophical debate on needs.

The Summer School will involve plenary lectures and discussions, reading sessions, small group discussions and panel debates. Only the panel debates will be open to the broader public. We will explore classical approaches such as Marx on the production of needs, Theodor Adorno's »Theses on Needs«, and Herbert Marcuse's analysis of false needs while also engaging with the work of leading contemporary theorists: Maeve Cooke, Nancy Fraser, Lawrence Hamilton, Sarah Clark Miller, and Frank Nullmeier will participate and discuss their work.

To apply for participation, graduate students and junior scholars are invited to submit a précis of their take on core issues in the debate on needs and a CV (each document 1 page max.). The précis should show which particular background knowledge and systematic positions the applicants would contribute to our joint discussions. Please submit your application in a single PDF document and make sure that the title of your precis summarizes its content.

 

Deadline for applications (HU Students): April 15th, 2022,

by e-mail to: CTsummerschool@hu-berlin.de

 

We aim to have the Summer School take place in attendance. However, if an in-person event in Berlin is not feasible this July, we will switch to an online-only format.

Participation in the Summer School is free of charge. There are some travel funds available for international students without access to institutional reimbursement; those who qualify may apply for travel and accommodation subsidies.

 

Please check our FAQs for further information:

http://criticaltheoryinberlin.de/summer_school/#faq

 

Instructors:

Maeve Cooke (University College Dublin)

Lawrence Hamilton (University of the Witwatersrand,University of Cambridge)

Sarah Clark Miller (Pennsylvania State University)

Frank Nullmeier (Universität Bremen)

and

Robin Celikates (Freie Universität Berlin)

Rahel Jaeggi (Humboldt-Universität zu Berlin)

Christian Schmidt (Humboldt-Universität zu Berlin)

 

Organizers: Robin Celikates, Rahel Jaeggi, Susann Schmeißer, Christian Schmidt (Humanities and Social Change Center Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin), in cooperation with the Frankfurt Institute for Social Research and the New School for Social Research (Alice Crary).

For updates and information see also:

http://criticaltheoryinberlin.de/summer-school/

 

 

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